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Österreich will Deutschland ärgern, Schweden tragen Trauer

DHB-Team vor „Charaktertest“ beim Co-Gastgeber / Mit-Favorit streicht die Segel

Andreas Palicka und Mikael Appelgren halten zusammen.

Zu nichts weniger als einem Charaktertest hat der Deutsche Handball-Bund (DHB) das dritte Hauptrundenspiel der Nationalmannschaft bei der EHF EURO 2020 erhoben. Dass die Jungs um Kapitän Uwe Gensheimer keine (ernsthafte) Chance mehr aufs Halbfinale haben, ist zwar bitter, soll aber keine Ausrede dafür sein, sich in den restlichen beiden Gruppenspielen hängen zu lassen. Teil eins des Charaktertestes geht am Montagabend, 20.30 Uhr, über die Bühne. Das Erste überträgt live ab 20.15 Uhr.

Gegner Österreich plant die Sensation. Beim Heimturnier in der Stadthalle Wien den großen Handball-Bruder schlagen und sich damit unsterblich machen: Das hat schon etwas. Und für gänzlich chancenlos halten sich die Österreicher nicht. „Wenn wir Spaß auf die Platte bringen, dann können wir auch gegen Deutschland bestehen“, sagte Spielmacher Gerald Zeiner der „Handball World“.

Nahe dran an der Überraschung

Das gewachsene Selbstvertrauen resultiert nicht nur aus den drei gewonnenen Vorrundenspielen gegen Tschechien, Ukraine und Nordmazedonien. In der Hauptrunde schlug man sich auch gegen Kroatien (23:27) und Spanien (26:30) richtig gut, schnupperte gar an einer Überraschung. Gelingen soll das nun im Duell mit Deutschland, gegen das man im letzten Test vor der EM am 6. Januar beim 28:32 ebenfalls einen ordentlichen Eindruck hinterlassen konnte.

Mads Mensah machte auch schon seine Bekanntschaften mit Nikola Bilyk.

Der große Star der Österreicher ist ohne Frage Nikola Bilyk, seines Zeichens Leistungsträger beim THW Kiel und nach Sander Sagosen der Top-Shooter des bisherigen Turniers. Zudem haben Torwart Thomas Eichberger, Fabian Posch am Kreis und Linksaußen Sebastian Frimmel immer wieder auf sich aufmerksam gemacht, vor allem auch im Testspiel gegen die DHB-Auswahl. Und mit Rechtsaußen Robert Weber haben unsere Nachbarn eine Magdeburger Bundesliga-Legende und eiskalte Schnauze vom Siebenmeterstrich am Start.

Klar ist: Wollen die Deutschen ihren Worten Taten folgen lassen und sich für das Spiel um Platz fünf qualifizieren, braucht es einen Sieg am Abend. Zuvor treffen ebenfalls in Wien Kroatien und Tschechien (16 Uhr) sowie Spanien mit Löwe Gedeón Guardiola und Weißrussland (18.15 Uhr) aufeinander. Eurosport überträgt beide Spiele live im TV.

Schweden ist raus aus dem Rennen, Island hofft noch

Schlechte Nachrichten gab es am Sonntag aus Löwen-Sicht von den Schweden. Ohne den verletzten Jesper Nielsen und ohne die nötige Durchschlagskraft im gesamten Angriff unterlag die hoch gehandelte Mannschaft Norwegen mit 20:23 und hat somit keine Chance mehr aufs Halbfinale. Löwen-Trainer Kristjan Andresson verabschiedet sich also mit einer großen Enttäuschung aus seinem Amt als Nationaltrainer. Löwen-Linksaußen Jerry Tollbring zählte gegen die noch verlustpunktfreien Norweger zu den besten Schweden und versenkte 3 von 4 Versuchen. Auch Andreas Palicka machte ein gutes Spiel im Tor, kam auf 29 Prozent gehaltene Bälle. Mikael Appelgren hielt in der Schlussphase auch noch 1 von 2 Würfen auf sein Tor.

Wieder einigermaßen im Rennen ums Halbfinale ist Löwe Alexander Petersson mit Island durch das 28:25 über Portugal. Allerdings müssen die Nordmänner dafür Norwegen und Schweden in den letzten beiden Gruppenspielen schlagen und auf eine für sie günstige Konstellation in den restlichen Spielen hoffen. Aus eigener Kraft ist ein Erreichen der Vorschlussrunde nicht mehr möglich.