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Oli Roggisch: „Wir werden alles reinhauen“

Teammanager der deutschen Nationalmannschaft und Löwen-Sportchef fiebert Halbfinale am Freitag entgegen

Oli Roggisch und Steffen Fäth kennen sich aus Verein und "Natio".Der Traum vom Wintermärchen lebt. Mit drei Siegen in der schwierigen Hauptrundengruppe 1 sind Deutschlands Elite-Handballer ins Halbfinale der Heim-WM eingezogen. Dort treffen sie am Freitagabend um 20.30 Uhr auf Norwegen, den amtierenden Vize-Weltmeister. Oliver Roggisch, in Personalunion Teammanager der Nationalmannschaft und Sportlicher Leiter der Rhein-Neckar Löwen, verspricht: „Wir werden alles reinhauen.“

Mit dem bisherigen Turnierverlauf, in dem die Deutschen in acht Spielen sechs Siege und zwei Unentschieden einheimsten, zeigt sich „The Rogg“ sehr zufrieden. Den Einzug in die Vorschlussrunde vorzeitig geschafft zu haben, sei eine starke Leistung. Entsprechend gut sei auch die Stimmung innerhalb der Mannschaft, die er nicht zuletzt für den konzentrierten Auftritt im weniger wichtigen Gruppenfinale gegen Spanien lobte – „auch wenn das nicht mehr der absolute Fight war in der Abwehr wie in den Spielen davor“.

Extra-Lob für Suton, Böhm und Heinevetter

Positive Aspekte neben dem 31:30-Erfolg waren für den einstigen Abwehrchef die Vorstellung des erstmals im Einsatz befindlichen Tim Suton und die Top-Leistung von Silvio Heinevetter: „Tim hatte einen tollen Einstand, auch Fabian Böhm hat ein super Spiel gemacht. Silvio, der bisher auch noch nicht so viel gespielt hatte, hat das Tor zugenagelt. Wir freuen uns sehr über den Sieg – und sind auch mit der Art und Weise zufrieden.“

Gegen Norwegen braucht es wieder vollen Körpereinsatz.Gegen die Norweger im Halbfinale am Freitag in Hamburg erwartet der erfahrene Handball-Fachmann ein ganz anderes Spiel. Eines, „in dem es um alles geht. Die Norweger sind sehr, sehr kampfstark. Sie kommen über ihre Emotionen, ähnlich wie wir das auch tun.“ Grundvoraussetzung, um die Skandinavier schlagen zu können, werde sein, mit demselben Engagement wie der Gegner ins Spiel zu gehen und die Halle so schnell wie möglich wieder hinter sich zu bringen: „Dann ist sicherlich alles drin.“

Nach dem ein wenig wehmütigen Abschied vom gigantischen Publikum in der Kölner Lanxess Arena freue man sich jetzt schon auf die neue Halle. Am spielfreien Donnerstag ging es per Flieger aus der Karnevalshochburg in die Hansestadt Hamburg, wo sich Oliver Roggisch bestens auskennt. „Wir kennen die Barclaycard Arena bestens vom Final Four im DHB-Pokal und wissen, was für eine Stimmung dort herrschen wird. Die Vorfreude ist riesengroß.“

Kraftreserven aufladen

Auch Patrick Groetzki holte sich gegen Spanien Selbstvertrauen.Am Donnerstag standen noch eine Trainingseinheit und Videostudium auf dem Programm. Danach sollte das Motto unter anderem für die drei DHB-Asse von den Rhein-Neckar Löwen Jannik Kohlbacher, Steffen Fäth und Patrick Groetzki in erster Linie Regeneration heißen. Gegen die wieselflinken Norweger, die auf Abwehrarbeit mit Ballgewinnen und Tempogegenstöße setzen, werden die Jungs von Bundestrainer Christian Prokop alle noch verfügbaren Kraftreserven brauchen. Alle drei Löwen holten sich gegen Spanien Selbstvertrauen oder durften verschnaufen: Kohlbacher traf viermal, Groetzki zweimal, Fäth bekam eine größere Ruhepause.

Mit einem Sieg am Freitagabend wäre der Traum vom Finale erfüllt, eine Medaille garantiert und im Endspiel gegen Dänemark oder Frankreich dann alles möglich. Die beiden Star-Ensembles treffen am Freitag um 17.30 Uhr aufeinander. Eurosport überträgt ab 17.15 Uhr live. Das Deutschland-Halbfinale ist in der ARD zu sehen.

Bilder: RNL/imago