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Optimal eingestellt in den Endspurt

Kronau/Östringen. Die Rhein-Neckar Löwen haben die Kräfte für den Endspurt dieser Handballsaison gebündelt und gehen optimal vorbereitet in die anstehenden Partien – das versichert zumindest Robert Gunnarsson. „Die spielfreie Zeit hat uns gut getan. Jetzt sind wir auch im Kopf wieder frisch. Zudem haben wir sehr gut und hart trainiert“, erklärt der Kreisläufer, der im vergangenen Sommer vom VfL Gummersbach zum badischen Bundesligisten gewechselt war. Heute Abend (20.15 Uhr/live in Sport1) trifft der bullige Isländer auf seine ehemaligen Mitstreiter. „Es ist als Gast nie einfach, in der Eugen-Haas-Halle zu bestehen, denn da ist immer richtig was los. Aber wir sind gut drauf und wollen dort gewinnen“, betont der 27-Jährige. „Wir haben in der Liga noch drei Spiele – die müssen wir gewinnen, um aus eigener Kraft Dritter zu werden. Denn Kiel und Berlin werden keine Punkte mehr abgeben“, pflichtet Trainer Gudmundur Gudmundsson bei.

Allerdings tun die Löwen gut daran, den Traditionsverein aus dem oberbergischen Land nicht zu unterschätzen. Gunnarsson etwa spricht von einer „gefährlichen Mannschaft“, Gudmundsson appelliert an seine Schützlinge, eine „Top-Leistung“ abzurufen. „Wir sind auf die verschiedenen Gummersbacher Abwehrvarianten vorbereitet“, betont der Coach, der sich am Freitag vom Leistungsvermögen des Gegners überzeugen konnte.

Da sorgte der VfL sportlich mit dem Gewinn des Europapokals der Pokalsieger für Schlagzeilen, finanziell kämpft der Traditionsclub derzeit jedoch ums Überleben. „Das geht natürlich nicht spurlos an den Spielern vorbei“, verrät Pressesprecher Thomas Hellwege mit Blick auf die Liquiditätslücke von rund 2,2 Millionen Euro, die der VfL für den Erhalt der Lizenz für die kommende Spielzeit in der Eliteklasse in dieser Woche aufbringen muss. „Wir führen intensive Gespräche mit Sponsoren und Gönnern. Aber da auch viele Fans helfen wollen, haben wir gestern extra ein Spendenkonto eingerichtet“, berichtet Hellwege – in seinen Worten schwingt Zuversicht mit, dass in Gummersbach auch künftig Erstliga-Handball gespielt wird: „Zudem genügt unsere erste Sieben sportlich durchaus hohen Ansprüchen.“

Gudmundsson sieht das ähnlich. „Der VfL ist auf allen Positionen gut besetzt und kann an einem guten Tag jeden Gegner schlagen“, sagt der Isländer, der sein Team „parallel auf zwei Spiele vorbereitet“. Schließlich steht für die Löwen am Wochenende in Köln das Finalturnier der Champions League an.

Die noch immer angeschlagenen Oliver Roggisch und Bjarte Myrhol sollen dann wieder voll belastbar sein. Auch Ivan Cupic, der im Training einen Schlag auf die Rippen bekommen hat, soll dann wieder mitwirken. Hinter seinem Einsatz heute steht indes noch ein Fragezeichen.

Von Christof Bindschädel

 24.05.2011