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Osterfest gegen Valladolid?

Heidelberg. Manager Thorsten Storm hatte es sich gewünscht, hoffte auf einen Achtelfinal-Knaller in der Mannheimer SAP Arena. Mittlerweile ist sein Wunsch in Erfüllung gegangen: Die Rhein-Neckar Löwen werden ihr Champions-League-Heimspiel gegen BM Valladolid vor den Toren Mannheims austragen. Am Ostersonntag (4. April) um 17.15 Uhr will das Rudel im Bösfelder „Ufo“ etwas reißen, möchte den Einzug unter die besten acht Mannschaften Europas perfekt machen. Präsentiert wird der Schlagabtausch gegen die spanischen Kreis-Toreros von Goldgas, dem neuen Hauptsponsor der Gelbhemden.

Und der Energieversorger macht – gemeinsam mit den Löwen – vieles möglich, verteilt quasi Ostergeschenke an die Fans: Gegen Valladolid gibt es Unterrang-Tickets für 15 und 20 Euro. Dauerkartenbesitzer kommen noch günstiger weg. Und im Oberrang kann man schon für 10 Euro dabei sein, wenn die Löwen zum Großangriff auf Europa blasen. Storm sagt: „Wir bauen auf den Rückenwind unserer Anhänger, zählen auf den Heimvorteil.“ Durch eine Löwen-Roadshow, die an verschiedenen Schulen der Region Station machen wird, soll das Königsklassen-Duell noch zusätzlich gepusht werden. Schulkinder können Eintrittskarten abstauben, gewinnen für sich und ihre Verwandten. „Ostern ist das Fest der Familien. Und wir möchten mit den Familien königliche Ostern bei den Löwen feiern“, betont Goldgas-Geschäftsführer Michael Notzon.

Storm findet die Aktion Klasse: „In der heutigen Zeit kann sich nicht jede Familie einen teuren Osterurlaub leisten. Da kam Goldgas die Idee, Familien mit vielen Kindern zum Osterausflug in die Champions League nach Mannheim einzuladen.“

Stichwort Familie, die der Löwen wird im Sommer bekanntlich ein anderes Gesicht bekommen. Spieler kommen und gehen. Einer, der derzeit sehr gute Chancen hat, auf dem neuen Mannschaftsfoto aufzutauchen, ist Mittelmann Andy Schmid (26/Bjerringbro_Silkeborg) – die RNZ berichtete bereits. Aus gewöhnlich sehr gut unterrichteten Quellen ist zu vernehmen, dass mittlerweile alles auf den Schweizer Nationalspieler (Foto: Imago) hinausläuft. Mit ihm soll schon länger verhandelt werden. Die Unterschrift sei nur noch Formsache, heißt es. Allerdings existiert offenbar ein nicht zu unterschätzender „Störfaktor“: Auch der FC Barcelona jagt den Spielmacher, bietet viel Geld…

Schmid, wer ist das überhaupt? Er ist 1,90 m groß, wiegt 86 Kilogramm, gilt als bester Handballspieler der Schweiz und der dänischen Liga. Dank ihm steht sein Klub derzeit ganz oben. Leute, die ihn besser kennen, loben vor allem eines an ihm: Seine ruhige und bescheidene Art – abseits des Parketts, versteht sich. Denn sobald er die „Platte“ betritt, ist es vorbei mit der Zurückhaltung, dann gibt er Vollgas, denkt und lenkt, wirft und trifft. Ins Visier der Löwen soll der Schweizer aber noch aus einem anderen Grund geraten sein: Er ist jung, noch formbar, eben kein Altstar. Einer mit Perspektive. Einer mit Erfolgshunger.

Auf Niklas Ruß trifft das auch zu. Doch bei den Löwen kann er es nicht zeigen. Die Konkurrenz auf der linken Außenbahn ist noch zu groß. Ein Wechsel nach Göppingen ist jedoch vom Tisch: „Mit Frisch Auf hatten wir uns zu einem Gespräch getroffen, da sie Interesse an Niklas hatten“, erklärt Ruß-Manager Marc Rapparlie, „aber die Löwen und Friesenheim sind nach wie vor unsere ersten Ansprechpartner.“

Von Daniel Hund

 15.03.2010