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„Ich denke, dass ich meine Sache ganz gut gemacht habe“

Mannheim. Etwas mehr Lampenfieber als sonst hatte Michael Müller vor dem Bundesliga Heimspiel gegen die MT Melsungen schon verspürt. „Natürlich hat man das im Hinterkopf“, verwies der Handballprofi der Rhein-Neckar Löwen auf die Sperre von Teamkollege Olafur Stefansson, durch dessen Fehlen der 25 Jahre alte Franke die Hauptlast im rechten Rückraum zu stemmen hatte. „Ich wollte diese Möglichkeit nutzen, um mich zu zeigen. Und ich denke, dass ich meine Sache ganz gut gemacht habe“, sagte der Linkshänder zu seinem überzeugenden Auftritt gegen die Nordhessen.

Bei dem ungefährdeten 35:26 (19:11) der Löwen erzielte Müller sechs Treffer. Zudem setzte er sich mehrmals gekonnt durch und seine Nebenleute excellent in Szene. Unter anderem kam so auch Rechtsaußen Patrick Groetzki zu sechs Toren und rechtfertigte so seine Berufung in die deutsche Nationalmannschaft. Die Auswahl von Bundestrainer Heiner Brand, der auch den zur Zeit überragenden Uwe Gensheimer nominiert hat, Müller diesmal aber nicht berücksichtigte, bestreitet am Mittwoch in Stuttgart ein Testspiel gegen die Schweiz. „Ich freue mich auf die Tage mit dem Nationalteam, denn das ist für mich immer wieder was besonderes“, betonte der Pforzheimer, der nach zuletzt eher durchwachsenen Leistungen vor den 4 815 Zuschauern in der Mannheimer SAP-Arena vor Spielfreude nur so sprühte.

Das freie Wochenende wird Groetzki „gemütlich bei seinen Eltern“ verbringen. Zudem will sich der 20-Jährige das Oberliga-Punktspiel seines Heimatvereins, der SG Pforzheim/Eutingen, sowie das heutige Zweitliga-Fußballspiel des Karlsruher SC im Wildparkstadion gegen den FC Augsburg anschauen.

Zufrieden hatte Trainer Ola Lindgren die starke Leistung der beiden Linkshänder registriert. „Michael hat sehr diszipliniert gespielt und geduldig auf seine Chancen gewartet – das war wichtig für ihn“, sagte der Schwede: „Er hat gezeigt, dass man sich auf ihn verlassen kann.“ Bei Groetzki habe es sich ausgezahlt, dass er im Champions-League-Spiel gegen Sarajevo pausiert habe: „Das hat ihm gut getan.“

Die Löwen bestreiten das Hinspiel im Champions-League-Achtelfinale bei BM Valladolid am 27. März um 17 Uhr.

Von Christof Bindschädel

 13.03.2010