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Pflicht locker erfüllt
MANNHEIM. Die Rhein-Neckar-Löwen haben den Spielbetrieb in der Handball-Bundesliga mit einem Erfolgserlebnis wieder aufgenommen. Verausgaben mussten sie sich jedoch nicht, um ihre Beute zu erlegen: Gestern Abend gelang in der SAP-Arena ein 33:28 (17:12)-Erfolg gegen die HSG Ahlen-Hamm. Der 14. Saisonsieg, der neunte in eigener Halle, festigt Platz vier.
In der Zeit zwischen den Jahren waren die Verantwortlichen der Löwen nicht untätig gewesen. Sie verpflichteten für den Sommer 2012 mit dem Dänen Niklas Landin eines des größten Torwarttalente des Welthandballs und mit Alexander Petersson von den Füchsen Berlin einen Linkshänder, den Manager Thorsten Storm allein schon wegen dessen Präsenz auf dem Parkett ungemein schätzt. Hinzu kam nun die Kunde, dass die Leser des Fachblattes „Handball-Woche“ Linksaußen Uwe Gensheimer hinter den Kieler Filip Jicha bei der Wahl zum „Spieler des Jahres 2010″ auf Platz zwei gehoben hatten. Ein Zeichen, dass die Löwen womöglich auch in puncto republikweiter Publikumsakzeptanz einen Schritt vorankommen.
Was also fehlte, war ein Erfolg im ersten Pflichtspiel des Jahres. Gegen einen Widersacher, der als Vorletzter der Tabelle angereist war, in seinen letzten beiden Spielen jedoch Gefährlichkeit angedeutet hatte – zumindest Gefährlichkeit in den ersten 30 Minuten. Zum Ausklang des Vorjahres stand gegen Spitzenreiter HSV Hamburg nach dem ersten Abschnitt eine 17:12-Führung zu Buche, am Montag dieser Woche führte man gegen Champions-League-Gewinner THW Kiel mit 14:13. Verloren gingen beide Begegnungen.
Im Gegensatz zu den letzten beiden Ahlener Kontrahenten, die die HSG anfangs vielleicht unterschätzt hatten, verdeutlichten die Rhein-Neckar-Löwen gestern von Beginn an, dass sie nicht gewillt waren, sich auf ein Vabanquespiel einzulassen. Rasch führten sie mit 4:1 und 9:4. Uwe Gensheimer konnte es sich gar erlauben, bei einem Siebenmeter an HSG-Torsteher Tomas Mrkva zu scheitern und bei einem Gegenstoß den Ball freistehend an den Querbalken zu donnern.
Trainer Gudmundur Gudmundsson gestattete nach der Halbzeitpause (17:12-Vorsprung) Karol Bielecki, Patrick Groetzki und Uwe Gensheimer Verschnaufpausen. Vor allem Ivan Cupic, für Groetzki als Rechtsaußen gekommen, wusste zu gefallen, erzielte sieben Tore. Dass Olafur Stefansson im rechten Rückraum wegen einer Knieblessur fehlte, machte sich wirklich nicht bemerkbar. Zu ungleich waren die Kräfteverhältnisse.
Rhein-Neckar-Löwen: Fritz, Szmal (n.e.) – Sesum (4), Lund (1), Bielecki (3) – Groetzki (2), Gensheimer (3) – Myrhol (6) – Schmid, Gunnarsson (2), Cupic (7/3), Roggisch (1), Tkaczyk (2), Sigurdsson (2)
HSG Ahlen-Hamm: Mrkva, Friedrich (ab 42.) – Schröder (1), Hynek, Hock (2) – Schmetz, Simon (7) – Clößner (4) – Pomeranz, Machulla (3), Lammers (2), Holmgeirsson (7), Gudat (2), Wiegers, Rycharski (beide n. e.)
Spielfilm: 4:1 (9.), 7:3 (13.), 11:6 (18.), 15:10 (26.), 17:12 (30.), 20:14 (36.), 23:17 (40.), 27:18 (44.), 29:21 (47.), 31:25 (54.), 33:28 (60.) – Zeitstrafen: 3/3 – Siebenmeter: 4/3 – 0/0 – Beste Spieler: Cupic, Myrhol, Fritz – Simon, Holmgeirsson – Zuschauer: 6350 – Schiedsrichter: Blümel/Loppaschewski (Berlin).
Von Andreas Böhm
10.02.2011