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Mehr als ein Pflichtsieg ist (noch) nicht drin

Mannheim. Mit einem 33:28 (17:12)-Pflichtsieg gegen die HSG Ahlen-Hamm haben sich die Rhein-Neckar Löwen gestern Abend vor 6350 Fans ungefährdet aus der WM-Pause zurückgemeldet und den Grundstein für eine erfolgreiche Heimserie gelegt. Gegen die kommenden Gegner Wetzlar und Magdeburg wird sich der Tabellenvierte allerdings steigern müssen, um seinen Ansprüchen gerecht zu werden. „Natürlich müssen wir das Spiel etwas höher gewinnen, aber man hat heute gesehen, wie schwierig es ist, nach so einer langen Zeit wieder zusammenzufinden“, bilanzierte Trainer Gudmundur Gudmundsson nach dem Auftakt in die Rest-Rückrunde.

In der Partie gegen den Aufsteiger konnten die Löwen selbst die Ausfälle von Torwart Slawomir Szmal und Ólafur Stefánsson, relativ problemlos kompensieren. „Szmal hatte beim Aufwärmen keine Probleme, aber wenn er doch länger ausfallen sollte, haben wir einen Plan B in der Tasche“, sagte Trainer Gudmundsson. Routinier Stefansson wurde durch Zarko Sesum vertreten.

Ahlen-Hamm agierte in der Startphase einfach zu harmlos im Angriff, bis zur 15. Minute hatten die Badener ein 8:4 herausgeworfen und als Børge Lund bei einem erweiterten Gegenstoß krachend auf 13:7 erhöhte (20.) sah alles danach aus, als ob sich das Leistungspotenzial beider Mannschaften auch auf der Ergebnistafel entsprechend niederschlagen sollte.

Aber irgendwie hatte die Partie weiter unterschwellig den Charakter eines Freundschaftsspiels, der vor allem im Spiel nach vorn zu einigen unnötigen Fehlern aufseiten der Gelbhemden führte. Die HSG nahm die Geschenke dankend an, beim 15:12 (27.) waren die Westdeutschen wieder auf Tuchfühlung. Uwe Gensheimer nach schönem Torraum-Pass von Patrick Groetzki und Sesum stellten allerdings die letztlich ungefährdete 17:12-Halbzeitführung her. Richtig Stimmung kam bis dahin aber nur auf, als Oliver Roggisch eines seiner seltenen Tore erzielte.

Nach dem Wechsel legten die Löwen – nun mit Sigurdsson, Cupic und Tkazcyk – schnell ein 19:12 vor (32.), ließen aber dennoch weiter viele Chancen liegen. Allein Kapitän Gudjon-Valur Sigurdsson vergab dreimal völlig unbedrängt. So dümpelte der Abstand zunächst weiter bei der 5-Tore-Marke herum, Einzelaktionen prägten die Angriffe der Löwen, die sich dann nach dem 23:18 (41.) mit einer Vierer-Serie endlich zum 27:18 (44.) befreiten. Vor allem Ivan Cupic durfte sich nun in Szene setzen und kam letztlich auf sieben Treffer – nicht zuletzt weil Zarko Sesum nun auch immer besser in die Rolle des Vorbereiters fand. Für den Serben durfte in den letzten Spielminuten dann Patrick Groetzki im Rückraum ran, über 30:21 und 33:25 tüteten die Löwen den 33:28-Pflichtsieg ein. „Das war höchstens 50 Prozent von dem, was wir leisten können“, wollte auch Kapitän Sigurdsson nach der Partie nichts schönreden.

Von Thorsten Hof

 10.02.2011