Pflichtspiel-Auftakt mit Stolperfallen

Rhein-Neckar Löwen bei DHB-Pokal-Turnier klarer Favorit

Die Zeit der Testspiele ist vorbei, jetzt geht es wieder um mehr als nur Prestige, Einspielen und gute Laune: Am kommenden Wochenende wollen die Rhein-Neckar Löwen in die nächste DHB-Pokalrunde einziehen. Der Deutsche Meister startet als klarer Favorit beim Pokalturnier in der Darmstädter Böllenfalltorhalle. Doch der Pflichtspiel-Auftakt in die Saison 2017/18 hat auch einige Stolperfallen zu bieten.

Am Samstag, 19. August, um 19.30 Uhr treffen die Löwen auf Bundesliga-Absteiger HBW Balingen-Weilstetten. Die „Gallier von der Alb“ haben den Blick nach vorne gerichtet und in der Sommerpause kräftig an der Personalschraube gedreht. Zehn Spieler verließen den Verein, darunter Pascal Hens (Karriereende) sowie Sascha Ilitsch, Dennis Wilke (beide ebenfalls Karriereende) und Felix König (SG BBM Bietigheim) – drei über viele Jahre tragende Säulen der Mannschaft.

Neu dazugekommen sind Gregor Thomann (HSG Konstanz), Oddur Grétarsson (TV Emsdetten), Valentin Spohn (SG Leutershausen), Sigtryggur Dadi Rúnarsson (EHV Aue), Wjatschaslau Saldazenka und Simen Schönningsen (Haslum HK). Erklärtes Ziel ist der sofortige Wiederaufstieg, verantwortlich für die Umsetzung ist in erster Linie Trainer Rúnar Sigtryggsson.

Mit der Vorbereitung zeigte sich der Isländer zufrieden, feilte vor allem an Spieltempo und Offensive. Neben vielen guten Ansätzen habe es auch einige Rückschläge gegeben, sagt Sigtryggsson, womit der einstige Profi von Ciudad Real und der SG Wallau-Massenheim insbesondere die beiden Testspiel-Klatschen gegen die MT Melsungen und den ukrainischen Serienmeister HC Motor Zaporozyhe meint.

Vor dem Duell mit den Löwen gab sich Sigtryggsson dennoch betont entspannt. „Für uns ist das kein Trainingsspiel. Wenn wir nur eine Ein-Prozent-Chance auf den Sieg haben, dann wollen wir diese nutzen. Wir werden versuchen, unser Bestes zu geben“, sagte der HBW-Coach in einem Video auf der Vereinshomepage.

Dem erfahrenen Trainer dürfte bei aller Ruhe nicht entgangen sein, in welch beeindruckender Frühform sich die Rhein-Neckar Löwen befinden. Ohne Niederlage fegte die Truppe durch die Vorbereitung, schlug unter anderem den aktuellen Champions-League-Sieger Vardar Skopje und den Deutschen Vizemeister SG Flensburg-Handewitt. Dabei wurde klar: Die Löwen sind heiß auf den Saisonstart und bereit, nun neben Punkten bei den Fans und beim Trainer auch Zählbares im Pokal einzuheimsen.

Nehmen die Löwen die Hürde Balingen-Weilstetten, treffen sie am Sonntag, 20. August, um 15 Uhr in der Böllenfalltorhalle auf den Sieger der Partie zwischen der MSG Groß-Bieberau/Modau und dem ThSV Eisenach (Samstag, 19. August, 17 Uhr). Im Normalfall sollte sich der Zweitligist aus Thüringen durchsetzen, der von einigen Experten zum Kreis der Aufstiegskandidaten für die Erste Liga gezählt wird. Groß-Bieberau/Modau hingegen spielt in der Dritten Liga, Staffel Ost, und musste sich im Testspiel gegen die Löwen Anfang August mit 30 Toren Unterschied geschlagen geben. Eisenach ist als ähnlich machbarer, aber genauso unbequemer Gegner wie Balingen-Weilstetten einzuschätzen. 

Karten für das Wochenende gibt es als Kombiticket für 25 Euro im Vorverkauf, der unter anderem über die Online-Portale ADticket und reservix läuft. Schüler, Studenten und Rentner bezahlen 19 Euro, Kinder bis 14 Jahre 9 Euro. Einlass am Samstag ist ab 15 Uhr, am Sonntag ab 13.30 Uhr.