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Pokal-K.o. beim Champions-League-Sieger
Rhein-Neckar Löwen müssen im Viertelfinale des DHB-Pokals die Segel streichen
Pokal-K.o. beim Champions-League-Sieger: Die Rhein-Neckar Löwen müssen im Viertelfinale des DHB-Pokals die Segel streichen. Beim amtierenden Champions-League-Sieger wird es am Ende deutlich, steht nach 60 Minuten ein 24:34 (14:18) auf der Anzeigetafel. Entscheidend sind die Fehler der Löwen und das, was der SC Magdeburg mit diesen Steilvorlagen macht: einfache Tore, die das Spiel spätestens ab Minute 36 nur noch in eine Richtung lenken.
20 Minuten lang bieten die Gelben den Grün-Roten Paroli. Stark, wie Neuzugang Tobias Reichmann auftrumpft. Dass er eineinhalb Jahre nicht auf diesem Niveau gespielt hat – geschenkt! Der Routinier marschiert im Tempospiel voran, wirft die Siebenmeter, strahlt eine Bierruhe aus. Beim 13:12 erzielt er bereits sein fünftes Tor (19.). Nach dem 13:13 durch David Móré, dem nächsten Tempotreffer der Mannheimer, kommt ein Bruch ins Spiel der Gäste.
Löwen-Trainer Sebastian Hinze muss wechseln, die Kräfte nach einer anstrengenden EM verteilen. Magdeburg nutzt diese Phase, um über die Abwehr ins eigene Tempospiel zu kommen. Felix Claar schließt die zehn Power-Minuten seiner Mannschaft zum 18:13 ab. Es ist – fast schon selbstverständlich – Tobias Reichmann, der mit der Pausensirene das 18:14 erzielt und die Löwen damit im Spiel hält.
Pokal-K.o. beim Champions-League-Sieger: 2:12-Lauf nach der Pause
Nach einem Doppelpack zu Beginn von Durchgang zwei sind die Mannheimer sogar wieder richtig dran am SCM (18:16, 33.). Umso bitterer, wie der Rest des Abends läuft. In den kommenden 16 Minuten treffen die Löwen nur noch zweimal, ziehen die Jungs von Bennet Wiegert auf 30:18 davon (49.). Es ist ein 12:2-Lauf, der die Partie entscheidet.
Die Gründe: Während sich die Löwen immer wieder festlaufen in der SCM-Abwehr, schlechte Entscheidungen bei Pässen und Abschlüssen treffen, machen die Magdeburger nichts anderes, als diese Fehler eiskalt zu bestrafen. Zwei Auszeiten nimmt Hinze in dieser Phase, wechselt munter, versucht es mit dem siebten Feldspieler – und kassiert damit drei Treffer ins leere Tor am Stück. Was die Löwen versuchen in diesen Momenten, es misslingt. Und Magdeburg?
Die Hausherren bekommen mit jedem weiteren Treffer eine noch breitere Brust. Jetzt läuft alles wie am Schnürchen, singen sich die Fans ab Minute 50 durch das mittlerweile reichhaltige Vereinsrepertoire. Am Ende schallt „Viva Colonia“ durch die GETEC Arena. Magdeburg folgt Melsungen, Flensburg und Berlin ins REWE Final4. Für Titelverteidiger Rhein-Neckar Löwen endet die Pokal-Reise nach nur einem Sieg im Achtelfinale gegen Essen im Viertelfinale.