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Premiere der Flügelzange

Kronau/Östringen (eg). Die Rhein-Neckar Löwen sehnen sich danach, was der TBV Lemgo zu bieten hat. Doch der mit Titeln geschmückte Briefkopf des Handball-Bundesligisten aus Ostwestfalen ändert nichts an der Rollenverteilung, wenn sich beide Mannschaften heute (19 Uhr/live bei Sport1) in der Mannheimer SAP-Arena gegenüberstehen. Der aktuelle Rangvierte betritt beim Kräftemessen mit dem Ex-Meister als eindeutiger Favorit das Parkett.

Es sind einige Jahre vergangen, seit der TBV Lemgo die Führungsposition besetzte. Die Löwen schicken sich an, diese zu übernehmen. „Wir sind punktgleich mit Kiel, das sagt einiges über uns“, erklärt Trainer Gudmundur Gudmundsson zur Stärke seines Teams. Auch den derzeit um fünf Punkte enteilten Tabellenführer HSV Hamburg hat der Löwen-Coach noch nicht aus den Augen verloren. Um weiterhin derartige Vergleiche anstellen zu können, ist ein Heimsieg heute Pflicht. Einen Selbstläufer erwartet der Isländer aber keineswegs. „Lemgo hat viele gute Spieler und viele Qualitäten“, betont Gudmundsson und erinnert daran, dass die Truppe um Weltmeister Florian Kehrmann gerade den Hamburgern arg zu schaffen gemacht hat.

Allen überdies international geforderten Bundesligisten sind die Tribute wegen der hohen Belastung gemein. Der Kräfteverschleiß macht sich auch bei den Löwen bemerkbar, doch sind sie neuerdings auf den Außenpositionen in einer geradezu komfortablen Situation. Nach dem lange verletzten Gudjon Valur Sigurdsson kommt heute zudem Ivan Cupic wieder zum Einsatz. Zusammen mit Uwe Gensheimer sowie Patrick Groetzki bilden der Isländer und der Kroate somit erstmals eine Flügelzange, die ihresgleichen sucht.

Zu verschmerzen müsste im Duell mit der Mannschaft von Gudmundssons Trainerkollege Volker Mudrow der Ausfall von Zarko Sesum sein. Der Rückraumakteur klagt über einen lädierten Daumen und muss voraussichtlich auf die heutige Partie verzichten. Derweil bereitet sich Linksaußen Gensheimer auf eine neuerliche persönliche Torjagd vor, auch wenn er angesichts der Lemgoer Wankelmütigkeit den Gegner als „Wundertüte“ bezeichnet.

 21.12.2010