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Qualität setzt sich durch (BNN)

Karlsruhe/Gummersbach (bin/ug). Mit großem Respekt vor dem VfL Gummersbach waren die Rhein-Neckar Löwen zum Auswärtsspiel in die enge Eugen-Haas-Halle gereist. Mit zufriedenen Gesichtern und zwei Punkten im Gepäck machte sich der Tross des badischen Handball-Bundesligisten am Samstagabend auf die Heimfahrt. „Unsere spielerische Qualität hat sich durchgesetzt“, erklärte Uwe Gensheimer nach dem 35:27(17:14)-Erfolg bei den Oberbergischen. Der Kapitän der Badener war mit zehn Treffern einmal mehr bester Werfer im Team von Trainer Gudmundur Gudmundsson. „Wir haben den Kampf gut angenommen und letztlich einen ungefährdeten Sieg eingefahren“, meinte der Nationalspieler. Allerdings war der Spielverlauf vor rund 1 800 Zuschauern weitaus spannender, als es das deutliche Endergebnis vermuten lässt.

In der zweiten Minute gingen die Löwen durch Gensheimer mit 1:0 in Führung und gaben diese bis auf zwei Ausnahmen (3:3/6. sowie 10:10/19.) auch nicht mehr ab. „Wir haben eine gute Leistung gezeigt – im Angriff und in der Abwehr“, gab Torhüter Goran Stojanovic zu Protokoll, der im Duell mit seinem Ex-Club einer der Sieggaranten war. „Es tut mir leid, dass der VfL in dieser Saison so unten drinhängt. Für die Zukunft wünsche ich ihm alles Gute“, sagte der Löwen-Keeper, für den überragende 21 Paraden notiert wurden. Gummersbach verlor dagegen auch das zweite Spiel unter seinem neuen Trainer Emir Kurtagic und liegt weiter auf einem Abstiegsplatz.

Über weite Strecken hatten die Gäste die Partie im Griff und lagen mit drei oder vier Treffern in Führung, verpassten aber die mögliche Vorentscheidung. Als Kentin Mahé die Gummersbacher in der 40. Minute mit dem 22:23 plötzlich bis auf ein Tor heranbrachte, witterten die Gastgeber wieder ihre Chance. Doch Gensheimer und Ivan Cupic erstickten mit ihren Doppelpacks binnen kurzer Zeit dieses Strohfeuer. In den Schlussminuten bauten die couragierten Löwen ihren Vorsprung weiter aus. „Wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert und jetzt wieder unseren Rhythmus gefunden“, meinte Gudmundsson, dessen Auswahl nun mit breiter Brust am Mittwoch (20.45 Uhr/live in Sport1) den deutschen Meister HSV Hamburg zum DHB-Pokalachtelfinale in der Mannheimer SAP-Arena empfängt.

Fehlen wird dabei allerdings Zarko Sesum. Der Allrounder, der Andy Schmid nach dessen vorübergehendem Ausfall als Spielmacher vertreten hatte, kugelte sich bei einer Abwehraktion den linken Ellenbogen. Die für alle bittere Diagnose folgte gestern – der Serbe zog sich einen Bänderriss zu und fällt vier Wochen aus. Auch hinter dem Einsatz von Börge Lund, der wegen Knieproblemen bereits in Gummersbach gefehlt hatte, steht ein Fragezeichen. Dagegen sollten Bjarte Myrhol (Rücken) und Schmid, der unglücklich umgeknickt war, ihre Blessuren aus dem Gastspiel bei den Oberbergischen auskuriert haben.