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Rechnung mit mehreren Unbekannten

Pokal-Gegner Leipzig nach Trainerwechsel schwer einzuschätzen / Lukas Nilsson für Löwen noch keine Option

Rechnung mit mehreren Unbekannten. Pokal-Gegner Leipzig nach Trainerwechsel schwer einzuschätzen / Lukas Nilsson für Löwen noch keine Option.
Kristjan Horzen setzt zum Wurf an im Liga-Spiel gegen Leipzig.

Rechnung mit mehreren Unbekannten: Die Rhein-Neckar Löwen holen am Mittwoch um 19 Uhr in Leipzig ihr Spiel in der zweiten DHB-Pokalrunde nach. Der SC DHfK hat sich am Montag von Coach André Haber getrennt und Co-Trainer Milos Putera „bis auf weiteres“ befördert. Leichter macht das die Vorbereitung für die Löwen nicht, wie deren Cheftrainer Sebastian Hinze betont. Zumal das bisher so groß auftrumpfende Torwart-Duo vorübergehend gesprengt wurde.

Ohne den an der Hand verletzten Mikael Appelgren sind die Löwen am Dienstagmittag in den Bus nach Leipzig gestiegen. Mats Grupe wird Apfel vorerst ersetzen, da ein Einsatz für David Späth nach frisch überstandener Knieverletzung noch zu früh käme. Der Fokus richtet sich auf Joel Birlehm, der sich aktuell in blendender Verfassung zeigt und gegen seinen Ex-Klub noch einen Tacken mehr brennen wird als sonst schon. Lukas Nilsson brennt seit Wochen auf sein Comeback, stand am Sonntag gegen Hannover erstmals seit April wieder im Löwen-Kader, wird sich aber noch gedulden müssen. Eine Option für dieses Spiel ist der Schwede laut Coach Hinze noch nicht.

Apropos Optionen. Durch den Trainerwechsel ist die Analyse der bisherigen Leipziger Saison ziemlich hinfällig. Keiner weiß so recht, wie Milos Putera die am Montag übernommene Mannschaft auf- und einstellen wird. Klar ist: Die Löwen erwartet eine Rechnung mit mehreren Unbekannten – sowohl, was das Personal, als auch die taktische Ausrichtung anbelangt. Putera stand 20 Jahre lang als Profi im Tor, wechselte 2019 vom Feld auf die Trainerbank und kann auf einen reichen Erfahrungsschatz verweisen. Vor Leipzig war der 40-jährige Slowake u.a. für den TuS N-Lübbecke und TV Großwallstadt im Einsatz. Am Mittwoch nun feiert er Premiere als Cheftrainer eines Handball-Bundesligisten.

Rechnung mit mehreren Unbekannten: Bilanz spricht für Löwen

Rechnung mit mehreren Unbekannten. Pokal-Gegner Leipzig nach Trainerwechsel schwer einzuschätzen / Lukas Nilsson für Löwen noch keine Option.
Niclas Kirkelökke blockt im Liga-Spiel gegen Leipzig einen Wurf.

Die Bilanz spricht klar für die Löwen. Vier der letzten fünf Vergleiche haben sie gewonnen, dazu gab es ein Unentschieden. Im DHB-Pokal konnte man die beiden bisherigen Aufeinandertreffen klar für sich entscheiden. Das jüngste übrigens witzigerweise in der letzten Ausgabe, und auch da traf man in Runde zwei aufeinander – ebenfalls in Leipzig. Mit 31:24 setzten sich die Löwen vor ziemlich genau elf Monaten durch. In der Gesamtrechnung stehen 13 Löwen-Siege je zwei Leipzig-Erfolgen und Remis gegenüber.

Läuft alles nach Plan, checken die Löwen am Dienstag gegen 20.30 Uhr im Hotel in Leipzig ein. Am Mittwoch um 10.30 Uhr werden sie dann ein erstes Mal in der Arena auftauchen, dort ihr Abschlusstraining absolvieren, bevor es am Abend um 19 Uhr dann an selber Stelle richtig ernst wird. Klar ist: Beide Teams wollen unbedingt in die nächste Pokalrunde einziehen. Die Löwen, um ihre realistischste Titelchance zu wahren, und die Sachsen, um eine bisher absolut gebrauchte Saison womöglich ins Positive zu wenden.

14 der 16 Achtelfinalisten stehen übrigens seit vergangener Woche fest. Noch einmal deutlich später als Leipziger und Löwen, am 22. November, findet das allerletzte Zweitrunden-Duell zwischen Löwen-Nachbar Eulen Ludwigshafen und Meister SC Magdeburg statt. Das Achtelfinale selbst wurde bereits ausgelost – und so wissen Leipzig, Löwen, Eulen und Magdeburger, wer im Erfolgsfall in der Runde der letzten 16 warten würde. Der Sieger zwischen SC DHfK und RNL fährt im Achtelfinale nach Melsungen. Eulen oder Magdeburger empfangen Sebastian Hinzes Ex-Klub Bergischer HC.

Zu sehen ist das Spiel auf sportdeutschland.tv im kostenpflichtigen Livestream.