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Rhein-Neckar Löwen auf dem Meister-Sprung (RNZ)

Die Rhein-Neckar Löwen müssen im Kampf um die Meisterschaft heute gegen den abstiegsbedrohten Bergischen HC ran. Spielbeginn ist um 20.15 Uhr.

Heidelberg. Kürzlich war es noch der Tanz auf drei Hochzeiten, mittlerweile können sich die Rhein-Neckar Löwen nun voll und ganz auf eine konzentrieren: Das Aus im DHB-Pokal und der Champions League sind abgehakt, seit Samstagabend zählt nur noch die Meisterschaft. Und zu der fehlen noch fünf Schritte: Die Badener liegen fünf Spieltage vor dem Ende mit dem THW Kiel punktgleich an der Spitze der Handball-Bundesliga, können aber das wesentlich bessere Torverhältnis vorweisen (+23). Doch es kann nach wie vor viel passieren. Das betont auch Löwen-Manager Thorsten Storm: „Kiel wird genau wie wir alles versuchen, um deutscher Meister zu werden. Ich hoffe jetzt auch etwas auf das Glück des Tüchtigen.“

Weiter geht es heute beim Bergischen HC. Ab 20.15 Uhr stehen die Löwen dort auf der Platte und wollen zwei wichtige Punkte mit nach Hause nehmen. Der BHC befindet sich im Tabellenkeller und möchte den Abstieg verhindern. Von einem badischen Spaziergang ist demnach nicht auszugehen. „Der Bergische HC kämpft ums überleben“, erklärt Storm, „und damit ist eigentlich alles gesagt.“

Gespannt darf man auch darauf sein, wie die Löwen selbst auftreten werden. Schließlich war das Viertelfinal-Aus in der Königsklasse am vergangenen Samstag in Barcelona ein herber Schlag, der sich auch negativ auf das eigene Selbstvertrauen auswirken könnte. Wobei die Mannschaft vor Trainer Gudmundur Gudmundsson erst kürzlich bewiesen hat, dass sie sehr gut mit Rückschlägen umgehen kann: Dem Pokal-Aus in Hamburg folgte bekanntlich die Gala gegen Kiel.

Storm glaubt ohnehin an sein Rudel. Der Manager: „Wenn du in der Champions League im Viertelfinale gegen den FC Barcelona antrittst und das zweite Spiel in Barcelona stattfindet, musst du damit rechnen, dass du ausscheidest.“ Die Bundesliga sei ein anderes Thema, denn nach so einem Mammutprogramm sei es viel wichtiger, bis zum heutigen Spiel wieder zu Kräften zu kommen.

Zudem kommt es erneut auf die Schlüsselspieler an. Nikola Manojlovic ist so einer. Er stellt zusammen mit Gedeon Guardiola einen perfekten Mittelblock in der Abwehr. Sein Vertrag bei den Löwen wird aber trotzdem nicht verlängert. Storm: „Nikola spielt eine Klasse-Saison. Er stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft. Unsere wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geben im Moment aber keinen weiteren Spielraum her. Zunächst muss die Vergangenheit bewältigt werden.“

Apropos Topspieler, da zählt natürlich auch Torhüter Niklas Landin dazu. Wie geht es denn mit ihm nun eigentlich weiter? Verlängert er über 2015 hinaus, geht er vielleicht sogar schon nach dieser Saison? „Ich habe mit Niklas vereinbart, dass wir jetzt erst einmal eine tolle Saison spielen und einen Titel zusammen gewinnen. Nach der Saison setzen wir uns dann zusammen. Alles andere lenkt nur ab“, so Storm.

Heute, 20.15 Uhr: Bergischer HC – Rhein-Neckar Löwen.

Von Laura Schmitt