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Rhein-Neckar Löwen geben Vollgas in der Porsche Arena (RNZ)

Meisterkandidat ist beim 33:21-Erfolg in Stuttgart nie gefährdet – Gensheimer trifft aus allen Lagen

Danach formierten sie sich zu einem Kreis, hüpften und tanzten durch die Porsche Arena: Den Rhein-Neckar Löwen war die Erleichterung gestern Abend anzumerken. Denn auch der TVB Stuttgart konnte den Gelben auf dem Weg zur ersten deutschen Handball-Meisterschaft kein Bein stellen. Die Badener stürmten die ausverkaufte Porsche Arena und gewannen bei den Schwaben vor 6122 Zuschauern mit 33:21 (16:9). Damit geht das Kopf-an-Kopf-Rennen im Titelkampf mit dem THW Kiel weiter. Klar, dass da auch Nikolaj Jacobsen bestens gelaunt war. „Ich bin sehr zufrieden mit unserem Auftritt“, grinste der Löwen-Trainer oben vom Pressepodium herunter: „Mit solch einem deutlichen Ergebnis hätte ich nicht gerechnet, aber unser sehr guter Start hat uns die nötige Ruhe gegeben.“

Jacobsen machte seine Ankündigung wahr. Der Däne schickte die geballte Offensiv-Power auf die Platte. Die Besten sollten glänzen. Gensheimer, Schmid und Co. Und die ließen sich nicht zweimal bitten. Es ging los mit einem Feuerwerk: Erst Groetzki, dann Pekeler und wieder Groetzki: 3:0 (5.). Ein Start wie aus dem Bilderbuch – und das mit einer Selbstverständlichkeit, die im weiten Arena-Rund Angst und Schrecken verbreitete. Denn auch in der Defensive passte es. Dort breiteten Guardiola und Pekeler im Innenblock die Arme aus.

In der siebten Minute hatte TVB-Trainer Thomas König genug gesehen. Der ehemalige Trainer der Friesenheimer „Eulen“ zog beim Stand von 0:5 die Notbremse, bat zur Auszeit. Doch die Standpauke nützte nichts. Der Löwen-Express rollte weiter in Richtung Jogi Bitter, der seit dem finanziellen Kollaps des HSV Hamburg das TVB-Gehäuse hütet. In Zahlen: Nach 17 Minuten leuchtete ein 10:3 von der Anzeigentafel. Für den Titelkandidaten, gegen das Kellerkind.

Echte Derbystimmung kam im rappelvollen Porsche-Tempel erst gar nicht auf. Dazu war es zu einseitig, was sich da unten zwischen den Kreisen abspielte. Doch bei all dem Lob für die Feldspieler, auch der Hexer darf nicht vergessen werden: Mikael Appelgren war in Topform. Der Schwede krallte sich etliche Geschosse der Stuttgarter. In die Pause ging’s mit einem satten Sieben-Tore-Polster (16:9).

Nachlassen war aber nicht. Nicht bei diesem irren Titelrennen mit dem punktgleichen THW Kiel. Hellwach waren die Löwen nach dem Wechsel zunächst trotzdem nicht. Die König-Sieben kam zu einfach Toren, war aber weit davon entfernt, nochmals für Spannung zu sorgen. Denn auch die Löwen trafen. Vor allem Kapitän Gensheimer war nun on fire. „Gensel“ knallte den Ball aus den unmöglichsten Winkeln in die Maschen. Da war auch Zwei-Meter-Riese Bitter machtlos.

Von Daniel Hund