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Rhein-Neckar Löwen gegen Szeged: „Ein Spaziergang wird das sicher nicht“ (RNZ)
Die Rhein-Neckar Löwen sind gegen den ungarischen Vizemeister SC Szeged trotzdem in der Favoritenrolle
Die Rhein-Neckar Löwen bekommen es heute Abend (19 Uhr, SAP Arena) im Achtelfinale der Champions League mit dem SC Szeged zu tun. Die Chance, gegen den ungarischen Vizemeister ins Viertelfinale einzuziehen, steht nicht schlecht, denn im Lostopf war mit dem Starensemble von Paris St. Germain auch ein Team mit großem Namen. Doch genau darin liegt die Gefahr, denn Szeged wird im Umfeld der Löwen unterschätzt, ein Weiterkommen für sicher erachtet.
„Wir als Mannschaft lassen uns davon nicht anstecken“, erklärt Patrick Groetzki in aller Deutlichkeit. Der Rechtsaußen der Badener weiß um die öffentliche Diskussion und erinnert sich noch gut an die Kommentare am Tag der Auslosung. Von einem „Glückslos“ war da die Rede. „Szeged ist für uns sicher kein schlechter Gegner, weil wir gegen ihn eine gute Chance haben, weiterzukommen“, sagt Nationalspieler Groetzki, die Gefährlichkeit der Ungarn lässt er aber nicht unter den Tisch fallen. „Die haben viele erfahrene Jungs in den Reihen, spielen sehr körperbetont. Ein Spaziergang wird das ganz sicher nicht.“
Groetzki verweist auf den Sommer 2013, als die Löwen in der Vorbereitung in Ludwigshafen-Mundenheim gegen Szeged spielten – und sich sehr schwer taten. Am Ende gewannen die Löwen hauchdünn und trugen einige blaue Flecken davon. Ähnliches erwartet das Team von Nikolaj Jacobsen heute Abend auch, allerdings soll das Ergebnis ein anderes sein. „In erster Linie geht es darum, dass wir das Spiel gewinnen wollen“, sagt Groetzki vor den ersten 60 Minuten, in denen er mit seinen Kollegen aber möglichst vorlegen will, ehe es eine Woche später in Ungarn ums Weiterkommen geht. „Jedes Tor ist wichtig, das wissen wir“, hat sich der 25-Jährige darauf eingestellt, über 60 Minuten auf dem Gas bleiben zu müssen. Während in der Liga gegen viele Gegner in der Schlussphase die zweite Garde aufs Feld darf, ist so etwas in der K.o.-Phase in der Königsklasse ausgeschlossen. Und genau diese Tatsache gibt dem Rechtsaußen der Löwen die Gewissheit, dass es niemand aus seiner Mannschaft an der richtigen Einstellung mangeln lässt.
Nach dem Rückspiel kann jedes einzelne Tor darüber entscheiden, ob die Reise der Löwen in der Champions League weitergeht – und Groetzki sieht durchaus einen Vorteil darin, dass die Badener mit solchen Situation bestens vertraut sind. „In der vergangenen Saison sind wir gegen Kielce wegen der mehr erzielten Auswärtstore weitergekommen und gegen Barcelona deshalb ausgeschieden. Wir wissen also, worum es geht.“
Spannend wird es heute auch schon vor dem Spiel, denn um 11 Uhr werden in Hamburg die Paarungen des Halbfinals für das Final Four (9./10. Mai) gezogen. Neben den Löwen befinden sich die SG Flensburg-Handewitt, die Füchse Berlin und der SC Magdeburg im Topf. Sport1 überträgt live im Internet.
Von Michael Wilkening