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Rhein-Neckar Löwen im Titelrennen: „Wir wissen, was wir zu tun haben“ (RNZ)
Die Rhein-Neckar Löwen wollen in Wetzlar den nächsten Schritt in Richtung Titel gehen
Das Ende ist in Sicht, das gelbe Happy End zum Greifen nahe: Noch drei Mal raus auf die Platte und noch drei Mal gewinnen. So lautet sie, die ultimative Titelformel der Rhein-Neckar Löwen. Und echte Stolpersteine warten eigentlich gar nicht mehr. Wenn, dann nur am Sonntag ab 17.30 Uhr. Dann gilt es für die Löwen in Wetzlar die Krallen zu zeigen. Ein Gegner, der in dieser Saison schon Großes geleistet hat – aber momentan der eigenen Form hinterher läuft.
Gefährlich sind die Hessen trotzdem. Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen weiß das. Er warnt: „Zuhause“, schnauft der Däne, „zuhause sind sie besonders stark.“ Verlieren wird dort leicht gemacht. Bei der HSG stimmt das Gesamtpaket. Jacobsen nickt: „Gute Abwehr, guter Keeper, gute Außen. Das ist einfach eine richtig gut besetzte Mannschaft.“ Schwingt da etwa Angst mit? Sicher nicht. Wetzlar ist gut, aber die Löwen sind besser. Genau das wollen Uwe Gensheimer und Co. am Sonntag auch beweisen. Mit vollen Akkus wohlgemerkt. Denn nach dem letzten Spiel in Leipzig verordnete Jacobsen erst einmal eine kleine Verschnaufpause. Locker machen für den ganz großen Wurf, lautete die Devise. Seit ein paar Tagen stehen die badischen Titeljäger nun wieder voll im Saft. In Kronau wurden intensive Trainingseinheiten abgespult. Seit gestern wurde es spezieller: Wetzlar rückte in den Fokus. Gemeinsam feilt man nun am Masterplan für die Erstürmung der Rittal-Arena. Ausgewählte Video-Mitschnitte helfen dabei. Bis zum Abschluss-Training am Samstag im Kronauer Trainingszentrum soll alles sitzen. Ganz wichtig: Vor allem Andreas Wolff darf nicht warmgeschossen werden. Dass Wetzlars Hexer Spiele alleine entscheiden kann, hat er bei der EM bewiesen.
In Sachen Meisterschaft ist aus dem Drei- mittlerweile bekanntlich ein Zweikampf geworden. Kiel (46:12-Punkte) hat sich durch die Heimpleite gegen die Flensburger (49:9), die einen Punkt hinter den Löwen (50:8) rangieren, aus dem Konzert der Großen verabschiedet. Dass Flensburg auch vorzeitig abreißen lässt, glaubt Jacobsen nicht: „Sie haben die letzten schweren Wochen souverän gemeistert und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie gegen Eisenach, Stuttgart und den Bergischen HC nochmals etwas liegen lassen.“ Und weiter: „Wir wissen, was wir zu tun haben: Nämlich noch drei Siege einfahren.“
Neuigkeiten gibt es auch abseits der Platte. So steht das unmittelbar bevor, was die RNZ bereits im letzten Oktober aufgegriffen hatte. Gemeint ist die große Lösung auf der linken Außenbahn. Sprich nach Uwe Gensheimer (Paris) wird auch Stefan Sigurmannsson die Löwen verlassen. Nach RNZ-Infos lag dem Isländer, der bei den Badenern eigentlich noch bis 2017 unter Vertrag steht, ein gutes Angebot vor und da soll er zugeschlagen haben. Einen Nachfolger haben die Gelben bereits: Wie mehrere Medienportale aus Mazedonien berichten, soll es sich dabei um Dejan Manaskov (Vardar Skopje) handeln. Davor wirbelte der 23-Jährige in Wetzlar. Eine erstklassige Lösung wäre es allemal.
Und offenbar braucht man sich auch um die weitere Zukunft der Löwen keine Sorgen zu machen. Denn nach Informationen dieser Zeitung hat der Bundesliga-Spitzenreiter zwei „Bad Boys“ im Visier. Gemeint sind Finn Lemke (SC Magdeburg) und Jannik Kohlbacher (HSG Wetzlar). Die beiden Nationalspieler hatten wesentlichen Anteil am EM-Coup Deutschlands. 2017 bzw. 2018 sollen die Wechsel realisiert werden. Sinn machen würden sie auf jeden Fall. Wobei die Konkurrenz groß sein dürfte…
Von Daniel Hund