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Rhein-Neckar Löwen wollen Platz zwei sichern (BNN)

Die Rhein-Neckar Löwen haben ihre Wunden geleckt, aber ganz geheilt sind die auch eineinhalb Wochen nach dem Aus im DHB-Pokalhalbfinale noch nicht. Jedenfalls gibt Rechtsaußen Patrick Groetzki im Interview auf der Homepage des Handball-Bundesligisten zu: „Im Moment fällt es noch nicht ganz so einfach, jeden Tag ins Training zu gehen, weil die Enttäuschung nach dem Auftritt in Hamburg beim Final Four noch sehr tief sitzt.“

Nur gut, dass es zumindest für das heutige Heimspiel (20.15 Uhr) gegen die HBW Balingen-Weilstetten in St. Leon-Rot noch eine Motivationshilfe gibt, denn mit einem Sieg im fünftletzten Punktekampf sind die Löwen von Platz zwei in der Tabelle nicht mehr zu verdrängen. „Wir wollen unbedingt gewinnen, denn dann sind wir Vizemeister und sicher in der Champions League dabei“, sagt Trainer Nikolaj Jacobsen, der keinen Gedanken mehr an die theoretisch noch mögliche Meisterschaft verschwendet. Mit seinem Sieg beim VfL Gummersbach am vergangenen Freitag habe der THW Kiel auch die noch letzte wirkliche Hürde gemeistert. Die zwei Minuspunkte Rückstand seien von den Löwen nicht mehr aufzuholen. Jacobsen verspricht für den Vergleich mit dem Tabellenzwölften im Ausweichquartier Harres eine entschlossen zu Werke gehende Mannschaft. „Das sind wir auch unseren Fans schuldig“, sagt der Däne, der zwar den komplettem Kader nominieren, aber womöglich nicht alle Stammkräfte einsetzen wird. Denn die zehn Tage seit der 23:24-Pleite gegen den späteren Pokalsieger SG Flensburg-Handewitt reichten weder aus, um vollständig von den seelischen Blessuren zu genesen, noch – im Falle von Alexander Petersson – von den körperlichen. „Alex hat immer noch Probleme mit der Leiste. Er wird hoffentlich nicht lange spielen müssen“, sagt Jacobsen. Auf weniger Präsenz auf der Platte als normalerweise hofft der Trainer auch im Fall von Torhüter Niklas Landin, den ebenfalls seine Leiste zwickt. „Er kann spielen, aber vielleicht werde ich Bastian Rutschmann ein bisschen früher einwechseln“, sinniert Jacobsen.
Wie der Coach, so lässt auch Groetzki keinen Zweifel daran aufkommen, dass die Löwen die Runde professionell zu Ende spielen werden: „Wir haben noch einige Bundesligaspiele, und die wollen wir alle gewinnen. Denn sportlich war es auch ohne Titelgewinn wieder eine ganz starke Saison von uns.“
Von Reinhard Sogl