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Ristovskis Paraden und Schmids Treffer (BNN)

Löwen gewinnen gegen Gummersbach noch klar

30 Minuten lang mussten die Fans der Rhein-Neckar Löwen gestern um ihre Mannschaft bangen, doch die negative Überraschung blieb aus. Durch den am Ende souveränen 31:22(14:15)-Erfolg gegen den VfL Gummersbach haben die Badener die beste Hinrunde der Vereinsgeschichte abgeschlossen. In der Handball-Bundesliga bleiben die Löwen mit 32:2-Punkten souveräner Tabellenführer.

Es war nur eine Kleinigkeit, die die Spieler der Rhein-Neckar Löwen in der ersten Halbzeit von denen der zweiten Hälfte unterschied. Es waren ein paar Prozent mehr Aggressivität in der Abwehr, doch die hatten große Auswirkung. Plötzlich kam der Angriff der Gummersbacher zum Erliegen, was auch daran lag, dass Borko Ristovski über sich hinauswuchs. Der Mazedonier war nach 28 Minuten für Mikael Appelgren ins Tor der Löwen gekommen und half seinen Vorderleuten, in dem er neun Paraden zeigte und die VfL-Angreifer verzweifeln ließ. Nur sieben Treffer gelangen den Gummersbachern nach der Halbzeitpause.
Im ersten Durchgang waren die Badener schwerfällig übers Feld gelaufen und hatten Glück, dass der VfL nur mit einem Tor – nämlich 15:14 – vorne lag. Nach dem Seitenwechsel zogen sich die Schützlinge von Nikolaj Jacobsen selbst aus der Misere und wiesen damit eine Eigenschaft nach, die Spitzenmannschaften auszeichnet. In Unterzahl zogen sie von 17:16 auf 19:16 davon (38.) und nach dem 21:18 gestatteten sie den Oberbergischen zehn Minuten keinen Treffer mehr.
Damit war die Begegnung neun Minuten vor dem Ende beim 27:18-Zwischenstand entschieden. Die große Mehrheit der rund 8 432 Zuschauer war zu diesem Zeitpunkt längst aus dem Häuschen und feierte den 16. Saisonsieg bereits Minuten vor dem Ende.
„Der VfL Gummersbach hat es am Anfang richtig gut gemacht und wir hatten Probleme“, räumte Andy Schmid nach der Schlusssirene ein. Der Schweizer war zunächst die einzige wirksame Waffe der Löwen und hatte zur Pause bereits achtmal getroffen. Nach 60 Minuten hatte der gestern herausragende Spielmacher 14 Tore erzielt. Zum deutlichen Erfolg reichte es aber auch nur, weil Schmid in der zweiten Halbzeit die dazu nötige Unterstützung seiner Mitspieler erhielt. In erster Linie von Ristovski, der drei Wochen nach seiner Verpflichtung erstmals seine Klasse zeigen konnte.
Von Michael Wilkening