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Roggisch vor Unterschrift, Ruß geht (MM)

Mannheim. Meistens bleibt ihm nur die Zuschauer-Rolle: Niklas Ruß ist beim Handball-Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen die klare Nummer zwei auf der Linksaußenposition hinter dem überragenden Uwe Gensheimer. Aus seinem Reservistendasein zieht der 21-Jährige die Konsequenzen und wechselt zur kommenden Saison endgültig zur SG Leutershausen, für die er dank eines Zweitspielrechts in dieser Runde bereits häufiger am Ball war. Bei den Roten Teufeln erhält der Rechtshänder einen Zwei-Jahres-Vertrag. Die SGL steht vor dem Aufstieg in die Zweite Bundesliga.

„Leutershausen hätte auch 400 Kilometer entfernt sein können, ich wäre trotzdem dahin gewechselt“, sagt Ruß: „Mir gefällt das Konzept.“ Löwen-Manager Thorsten Storm hat Verständnis für die Entscheidung des Rauenbergers: „Niklas möchte unbedingt mehr Spielzeit. Die hat er bei uns nicht, weil Uwe Gensheimer einfach konstant auf einem außergewöhnlich hohen Niveau spielt. Jetzt schauen wir mal, wie sich Niklas in den nächsten zwei Jahren entwickelt.“ Eine Rückkehr zum EHF-Cup-Viertelfinalisten scheint demnach nicht ausgeschlossen.

Gunnarsson nach Paris

Nach einem Ersatz für Ruß haben sich die Löwen noch nicht umgeschaut. „Einen zweiten Mann für die Linksaußenposition zu finden, genießt zurzeit nicht die höchste Priorität“, berichtet Storm, der nach dem angekündigten Sparkurs in erster Linie mit der Neuausrichtung des Klubs beschäftigt ist.

Zudem sind die Badener noch auf der Suche nach einem Kreisläufer und einem Halbrechten. Storm will keine Namen nennen, verspricht aber: „Wir werden gute Lösungen präsentierten.“ Etwas weiter ist der Manager schon bei der angestrebten Vertragsverlängerung mit Oliver Roggisch. „Es sieht gut aus. Ich bin optimistisch, dass das klappt“, sagt Storm.

Unterdessen hat Löwe Róbert Gunnarsson nach Informationen dieser Zeitung einen neuen Arbeitgeber gefunden. Sein Wechsel zum französischen Erstligisten Paris HB ist praktisch perfekt.

Von Marc Stevermüer