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Saisonfinale bei den Überfliegern
Löwen sind am 34. Spieltag zu Gast beim SC Magdeburg / SCM hat die Liga auf fulminante Art und Weise dominiert
Ihr Saisonfinale bei den Überfliegern werden die Rhein-Neckar Löwen angehen, wie sich das gehört. Nicht nur gratulieren, sondern einen möglichst großen Kampf bieten – das ist das Ziel für das Gastspiel beim SC Magdeburg. Am Sonntag um 15.30 Uhr startet der 34. und letzte Spieltag der Saison 2021/22 in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga. Und die Löwen werden wieder einmal live dabei sein, wenn die Schale überreicht wird.
Bereits im vergangenen Jahr waren die Löwen in der Halle, in der die HBL-Trophäe dem aktuellen Meister in die Hand gelegt wurde. Die Halle hieß SAP Arena, der Meister THW Kiel. Andy Schmid hatte mit dem letzten Wurf die Chance, diese Geschichte zu verändern. Hätte er getroffen, die SG Flensburg-Handewitt wäre Meister geworden. Der Wurf der frisch geehrten Löwen-Legende ging daneben – und Kiel feierte, mit einem erzitterten Remis in der SAP Arena, den 22. HBL-Titel in der Klub-Historie.
Saisonfinale bei den Überfliegern: Die Schale ist schon da
Ein ähnliches Drama wird an diesem Sonntag nicht über die Bühne gehen. In der GETEC Arena zu Magdeburg steht die frisch polierte Schale, und dort wird sie ganz sicher überreicht. Der SC Magdeburg steht bereits seit dem 32. Spieltag als Meister fest. Beeindruckend ist die Manier, in welcher sich der Traditionsklub aus dem Osten der Republik diesen Titel gesichert hat. 62:4 Punkte stehen auf dem Konto: Das macht 6 Punkte Vorsprung auf den Zweiten Kiel, 9 Punkte auf den Dritten Berlin, 14 Punkte auf den Vierten Flensburg. Für die stärkste und ausgeglichenste Liga der Welt ist ein solcher Abstand eine echte Rarität.
Wie das zustande kam? Sechs Jahre akribische Arbeit stehen hinter dem Magdeburger Erfolg. Bennet Wiegert hat als Cheftrainer und Sportlicher Geschäftsführer in Personalunion eine Mannschaft geformt, die seinen Spielstil perfekt umsetzt. Es ist ein Erfolg mit Plan, am Wiegertschen Reißbrett entworfen, und Stück für Stück, mit Weitsicht, Geduld und Entschlossenheit in die Tat umgesetzt. Jetzt fahren die „Wiegert-Boys“ die Ernte ein. In dieser Saison haben sie – trotz der wohl „breitesten Bundesliga-Spitze aller Zeiten“ – nur zweimal verloren: in Flensburg und zuhause gegen Kiel.
Saisonfinale bei den Überfliegern: Löwen brauchen außergewöhnliche Leistung
Für die Löwen war Magdeburg lange ein glückliches Pflaster. Fast immer fuhren sie als Team auf Augenhöhe in die Hauptstadt Sachsen-Anhalts. Fast immer nahmen sie die HBL-Punkte mit auf den Heimweg nach Mannheim. Das hat sich mittlerweile geändert – genauso wie die Hierarchie innerhalb der Liga. Der SCM hat sein Löwen-Trauma überwunden, zumindest vorerst. Dass die Jungs um den wahrscheinlichen MVP Omar Ingi Magnusson am Sonntag ihren Fans zur Schalen-Übergabe einen Heimsieg schenken wollen, ist unbestritten. Und es wird eine außergewöhnliche Löwen-Leistung brauchen, dieses Vorhaben zu vereiteln.
Gegen Kiel spielten die Löwen 20 Minuten wie vom anderen Stern. Es folgten 20 umkämpfte Minuten – und 20 ganz, ganz bescheidene. In Magdeburg wird das genauso wenig für etwas Zählbares reichen wie am Mittwoch gegen den THW. Versuchen werden es die Jungs ganz sicher wieder. Löwen-Spielmacher Andy Schmid bestreitet sein 400. und letztes Bundesliga-Spiel. RNL-Trainer Ljubomir Vranjes verabschiedet sich mit diesem Spiel genauso von den Löwen wie Schmid, wie Ilija Abutovic, Mait Patrail und Nikolas Katsigiannis.
Nach der Partie verabschieden sich alle Löwen in die Sommerpause. Weiter geht es am 13. Juli. Dann eröffnen die Löwen mit der Pressekonferenz zur neuen Saison die Spielzeit 2022/23. Bis dahin wünscht der Klub allen Löwen- und Handball-Fans eine gute Zeit – und ein gutes letztes Saisonspiel beim SCM.