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Saisonfinale mit Knalleffekt

Löwen haben am letzten HBL-Spieltag den THW Kiel zu Gast – und wollen den Zebras in die Meistersuppe spucken

Saisonfinale mit Knalleffekt. Löwen haben am letzten HBL-Spieltag den THW Kiel zu Gast - und wollen den Zebras in die Meistersuppe spucken.
Giganten-Duell am Kreis: Jannik Kohlbacher gegen Hendrik Pekeler.

Saisonfinale mit Knalleffekt. Am Sonntag entscheidet sich der Kampf um die Meisterschaft. Mittendrin: die Rhein-Neckar Löwen. Um 15.30 Uhr haben sie am 38. und letzten Spieltag der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga 2020/21 den THW Kiel zu Gast. Bringen sie den Zebras die vierte Saisonniederlage bei und gewinnen parallel die Flensburger ihr Heimspiel gegen Balingen, heißt der neue deutsche Champion SG Flensburg-Handewitt. Holen die Kieler mindestens einen Punkt, feiern Hendrik Pekeler und Co. zum 22. Mal den nationalen Meistertitel.

Die Ex-Löwen-Fraktion des THW ist breit aufgestellt. Neben Peke, der für das Spiel seiner Mannschaft vorne wie hinten zentral ist, kann man die Bedeutung von Welthandballer Niklas Landin gar nicht überbewerten. Und auch Harald Reinkind, die jüngste „Abwerbung“ des THW, hat sich prächtig entwickelt im weiß-schwarz gestreiften Trikot des Rekordmeisters. Umgekehrt schicken die Löwen neben dem Torhüter-Duo Andreas Palicka / Nikolas Katsigiannis mit Lukas Nilsson einen „frischen“ Ex-Kieler ins Rennen – und hoffen genauso wie der Schwede selbst auf einen hochmotivierten Auftritt gegen die alten Kameraden.

Im Hinspiel hat das zeitweise funktioniert. Was man im Übrigen für das ganze Löwen-Spiel festhalten kann. Drei Tore erzielte Nilsson in der Wunderino Arena, bereitete einen Treffer vor. Mithalten konnten die Löwen bis zur 41. Minute, beim Stand von 19:21 mussten sie abreißen lassen. Am Ende stand ein sehr, sehr deutliches 23:32. Viel zu hoch für das, was die Löwen über lange Zeit anbieten konnten am Tag vor Heiligabend 2020. Das Ziel für Sonntag ergibt sich unmittelbar aus dieser Erfahrung: Dieses Mal, so der Plan, will man den Kielern 60 Minuten lang Paroli bieten.

Dass dies möglich ist, hat man oft genug gezeigt. In Heimspielen gegen den THW generell und im Verlauf dieser Saison im Speziellen. Die Heimbilanz Löwen gegen Kiel lautet zwar 7 zu 9. Der aktuelle Trend hingegen spricht mit 4 Siegen aus den letzten 5 Duellen in der SAP Arena klar für die Mannheimer und Kronauer. Und so wollen sie auch in das jetzige Spiel gehen, wie Patrick Groetzki unterstreicht: „Wir werden versuchen, unser Spiel zu machen, und wie immer werden wir versuchen, unser Spiel zuhause zu gewinnen.“

Saisonfinale mit Knalleffekt: „Werden versuchen, unser Spiel zu machen“

Saisonfinale mit Knalleffekt. Löwen haben am letzten HBL-Spieltag den THW Kiel zu Gast - und wollen den Zebras in die Meistersuppe spucken.
Niclas Kirkeløkke sucht den Abschluss gegen Patrick Wiencek.

Als Trumpfkarten legen die Löwen die Form ihres Rechtsaußen, 3 Siege aus den letzten 4 Bundesliga-Spielen und einen überragenden David Späth auf den Tisch. 19 Paraden landete der 19-Jährige am Donnerstagabend in Essen und geht davon aus, dass ihn das ordentlich beflügelt mit Blick auf das Duell mit dem THW: „Das wird mein erstes Spiel gegen den THW, darauf freue ich mich extrem. Und ich glaube, so eine Leistung wie gegen Essen, das gibt noch mal Antrieb und Extra-Motivation für Sonntag.“ Zu verlieren hat David, der die englische Aussprache seines Vornamens bevorzugt, ohnehin nichts. Auf der Gegenseite steht mit Niklas Landin der Welthandballer von 2019, der zwischen 2012 und 2015 jenen Kasten hütete, in den nun David Späth mit jeder Parade mehr und mehr hineinwächst.

Pünktlich vor dem finalen Liga-Wochenende hat Alfred Gislason den vorläufigen Olympia-Kader nominiert. Am Dienstag muss er die Hälfte davon wieder streichen, denn von den 28 nun benannten Spielern können nur 14 (+2 Ersatzleute) mitreisen nach Tokio. Fest steht schon jetzt, dass die Deutschen wie schon bei der WM im Januar auf den Kieler Patrick Wiencek und Fabian Wiede von den Füchsen verzichten müssen. Während Wiede immer noch Probleme hat mit der in der letzten Saison operierten Schulter, fehlt Wiencek wegen eines noch ziemlich aktuellen Wadenbeinbruchs – bei Olympia genauso wie am Sonntag in Mannheim. Hoffnungen auf die Olympia-Teilnahme können sich sowohl die Kieler Pekeler, Rune Dahmke und Steffen Weinhold, als auch die Löwen Groetzki, Uwe Gensheimer und Jannik Kohlbacher machen, die allesamt im vorläufigen Aufgebot stehen.

Apropos Aufgebot: Während der THW definitiv auf die verletzten Wiencek, Niclas Ekberg und Nikola Bilyk verzichten muss, hoffen die Löwen auf den einen oder anderen Rückkehrer aus dem Lazarett. Bei Mikael Appelgren wird man wohl kein Risiko mehr eingehen. Zudem fehlten zuletzt Nikolas Katsigiannis und Jesper Nielsen verletzt sowie Albin Lagergren krank. Andreas Palicka ist angeschlagen, wird aber für Sonntag sicher wieder auf die Zähne beißen. Saisonfinale lässt man sich nicht ergehen. Und Saisonfinale heißt es nicht nur auf dem Feld am Sonntag. Auch die Löwen Geister Show präsentiert von Löwen-Partner PSD Bank geht in ihre letzte Ausgabe. Start ist wie immer eine Stunde vor Spielbeginn und damit dieses Mal um 14.30 Uhr. Nach Abpfiff und kurzer Erholung der Spieler wird es zudem einen Livestream von der Verabschiedung der Herren Schwalb & Co. geben. Einschalten ist also wieder absolutes Pflichtprogramm für jeden Löwen-Fan beim Saisonfinale mit Knalleffekt.

Für alle Löwen-Fans, die vor Ort in der SAP Arena sein werden, gibt es noch einen wichtigen „Verbraucher-Hinweis“: Der Fanshop der Rhein-Neckar Löwen wird wieder einen kleinen Stand haben und dort ausgewählte Produkte zum käuflichen Erwerb feilbieten.