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Sattes Löwen-Rudel lässt die Seele baumeln (MM)

Mit dem EHF-Cup und dem Champions-League-Ticket in der Tasche genießen die Badener den Erfolg / Ab Montag auf die letzte Etappe

MANNHEIM. Einen Pokal gab es dieses Mal zwar nicht, aber nach dem jüngsten 32:21-Sieg beim TV Neuhausen hatten die Rhein-Neckar Löwen einmal mehr Grund für ausgelassenen Jubel. Mit dem Erfolg bei den Schwaben sicherten sich die Badener bereits in ihrem vorletzten Spiel das Ticket zur Champions League. Nach dem Abpfiff löste sich ganze Anspannung auf einen Schlag. „Ja, das war fast wie in Nantes beim EHF-Cup-Sieg“, berichtet Trainer Gudmundur Gudmundsson gerne über die Stimmung in der Kabine – auch auf nationaler Ebene hatten die Löwen ihr Ziel erreicht.

„Das war die zweite Krönung dieser Saison. Es ist ein gutes Gefühl, wieder in der Königsklasse dabei zu sein. Mehr war wohl auch nicht drin“, blickt der Löwen-Trainer auf die beiden klar verlorenen Duelle mit Meister Kiel und die harte Rückrunde, die den Gelbhemden bislang zehn Minuspunkte mehr einbrachte als die erste Halbserie.

Doch spätestens nach der Halbzeitmeisterschaft war klar, dass mehr als nur der Neuaufbau nach dem Umbruch im Sommer drin war. „Wir haben uns zusammengesetzt und die Ziele noch einmal neu definiert. Der EHF-Cup gehörte da ebenso dazu wie eine Platzierung unter den Top Drei“, blickt Gudmundsson zurück. Und da auch die Konkurrenz Federn ließ, gelang der große Coup, den der Isländer mit freien Tagen bis zum nächsten Mannschaftstraining am Montag belohnte. „Das haben sich die Jungs mehr als verdient“, sagt Gudmundsson, der das freie Wochenende dazu nutzen wird, das Final-Four-Turnier der Champions League in Köln zu verfolgen, während das Team direkt nach der Rückkehr aus Neuhausen für drei Tage nach Mallorca aufgebrochen war.

Doch ganz abgeschlossen hat der EHF-Cup-Gewinner mit der Saison natürlich noch nicht. Sollte Flensburg noch Punkte lassen, wäre sogar die Vize-Meisterschaft möglich, zudem sind die Löwen (52 Zähler) noch auf der Jagd nach dem Punkterekord naus der Saison 2010/2011 (53). Aber egal was letztlich dabei herauskommt – am Samstag in einer Woche gegen Balingen-Weilstetten soll auf jeden Fall mit den eigenen Fans eine große Party gefeiert werden.

Wermutstropfen waren und sind die schweren Verletzungen wie etwa die jüngste von Zarko Sesum oder die anstehende Schulter-OP bei Alexander Petersson, die Neuzugänge unumgänglich machen. Und auch mit Blick auf die Herausforderungen in der Königsklasse werden wohl zwei neue Rückraumspieler gebraucht. „Das muss aber natürlich auch wirtschaftlich passen“, sagt der Coach, der hofft, dass die jüngsten Erfolge auch einige neue Sponsoren bringen.

Von Thorsten Hof