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„Schauen nur auf uns“ (BNN)

Spätestens nach dem knappen, aber verdienten 30:29-Erfolg im Landesduell bei FA Göppingen mischen die Rhein-Neckar Löwen wieder mit im Kampf um die direkte Qualifikation für die Königsklasse. Doch bei dem badischen Handball-Bundesligisten sind Kampfansagen mittlerweile tabu. „Natürlich wollen wir weiter oben rankommen. Aber dafür müssen wir unsere Spiele gewinnen. Wir bleiben mit beiden Füßen fest auf dem Boden“, sagt Andy Schmid und spricht dem Trainer aus der Seele. „Wir denken von Spiel zu Spiel und schauen nur auf uns“, predigt Gudmundur Gudmundsson.

„Wir haben schon oft zu weit vorausgeblickt – das hat uns jedes Mal das Genick gebrochen“, meint Schmid, der seit Wochen in blendender Form ist und dies auch gegen Göppingen zeigte. „Er hat in den entscheidenden Phasen Verantwortung übernommen“, lobt Gudmundsson den Schweizer, fügt aber an: „Wir spielen seit Wochen als Mannschaft richtig gut.“ Aus dem Löwen-Kollektiv ragte am Dienstagabend noch ein anderer Spieler heraus – Torhüter Goran Stojanovic. Der Montenegriner bekam zunächst kaum einen Ball zu fassen, lief später aber zu Höchstform auf. „Goran hat wieder richtig stark gehalten“, versichert Gudmundsson.

Seinen ganz persönlichen Sieg feierte Zarko Sesum in der EWS-Arena. Der Serbe hatte im Januar bei der EM in seiner Heimat eine schwere Augenverletzung erlitten und war seitdem ausgefallen. In den letzten 14 Sekunden in Göppingen feierte er nun sein Comeback. „Uwe Gensheimer saß eine Zeitstrafe ab. Bei der offenen Deckung gegen uns war er der richtige Mann, um uns zu helfen“, berichtet Gudmundsson. „Mit der Hilfe von allen im und um den Club habe ich es geschafft, nach dieser Verletzung zurückzukommen. Danke, ich bin sehr glücklich“, versichert Sesum.

Von Christof Bindschädel