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Schlafstörung

Hallo zusammen,

leider ist der dritte Tag nicht so schön zu Ende gegangen, wie er begonnen hat, aber der Reihe nach.

Kaum eingeschlafen, klingelte um 8.50 Uhr das Telefon und ich musste zum Frühstück – wieder mal viel zu früh. Aufstehen waren die Worte von unserem Betreuer, der die undankbare Aufgabe hat, alle zu wecken.

Jedoch war ich überraschenderweise verhältnismäßig fit, es lag sicher ein bisschen an der Nervosität vor dem ersten Spiel. Aufregung gehört dazu, sonst ist man nicht wach im Spiel. Das hab ich mal gehört;)

Nach dem Frühstück, das wieder mal sehr gut war, ging es dann noch mal kurz auf das Zimmer, um anschließend bei strahlendem Sonnenschein und frischer Luft einen kleinen Spaziergang mit der ganzen Mannschaft zu machen. Der Weg führte in den Nähe gelegene Park, wo man unsere Nachbarn aus Österreich wirklich mal beneiden kann, denn von hier aus gibt es ein wunderschönes Panorama auf die Berge. Da denkt der ein oder andere auch ganz kurz mal an das Ski fahren. Aber die Gedanken waren schnell wieder weg und nur noch auf das Spiel gegen Polen ausgerichtet.

Nach dem Mittagessen und einem kleinen Schläfchen haben wir noch einmal Videos vom gestrigen Gegner angeschaut, anschließend ging es dann per Bus in die Halle. Die kurze Fahrt zur Halle von gerade einmal zehn Minuten sorgte für ein reines Verkehrschaos in Innsbruck, da der Bus der Polen und unserer per Polizeieskorte in die Halle gebracht wurde, und wir doch die ein oder andere Ampel nicht bei grün überfuhren.

In der Halle angekommen, war die Anspannung enorm. Die Halle war sehr voll, eine Hälfte voller deutscher, die andere voller polnischer Fans, die einen Höllenlärm machten.

Die erste Halbzeit lief bis drei Minuten vor Schluss ganz gut, jedoch hatte uns der polnische Hammer, oder nennen wir ihn Karol, schon vier Tore eingeschenkt und „Kasa“ im Tor uns das Leben schwer gemacht. Wir waren heute nicht schlecht in der Abwehr, „Oli“ hat den Laden hinten gut zugemacht, aber im Angriff haben wir zu viel verschossen.  Leider hat es bei „UUUUUUUUwwwwwweeeeee“ nicht mit seinem ersten EM Tor geklappt, aber ich bin mir sicher, dass er heute gegen Slowenien trifft.

Wir müssen uns jedoch eingestehen, dass wir gestern einfach an uns selbst gescheitert sind. Das durften wir uns dann abends im Hotel, nach dem Abendessen direkt anschauen. Die erste Halbzeit wurde uns präsentiert, leider fehlte mit Stefan Schröder einer, der heute die Heimreise antreten muss, da er mit einem Loch im Ohr nicht mehr spielen darf.

Nach so einer Niederlage hat jeder Spieler zu knabbern und lässt sich das Spiel noch einmal durch den Kopf gehen. So kommt es auch vor, dass der ein oder andere nicht schlafen kann und noch etwas länger wach im Bett liegt. So war es bei mir, ich  bin gestern erst um circa zwei Uhr eingeschlafen. Aber so ist es nun mal. Wir haben heute die Chance, wieder alles offen zu gestalten und ich weiß, dass wir diese Chance nutzen werden.

Mit solch einem tollen Publikum ist alles machbar. In diesem Sinne, vielen Dank an die Fans, die aus Deutschland angereist sind und uns unterstützen. Es macht riesigen Spaß und es war gestern eine wahnsinnige Atmosphäre in der Halle. Hoffentlich bleibt das so.

Vielen dank, bis dann