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Schmids große Gala (BNN)

13 Tore des Löwen-Spielmachers gegen Melsungen / In Tabelle wieder vorn

Der Matchwinner war auch nach dem 34:24(16:12)-Kantersieg der Rhein-Neckar Löwen im vermeintlich schwierigen Heimspiel gegen die MT Melsungen gut drauf. „Ich war etwas torgefährlicher als beim letzten Mal, deshalb hat es gut geklappt“, meinte Andy Schmid nach seiner Gala mit 13 Toren. Auch weil Kapitän Uwe Gensheimer mit neun Treffern assistierte und Torhüter Mikael Appelgren eine Woche nach dem Pokalsieg gegen Melsungen erneut glänzend parierte, sind die Löwen wegen der um neun Treffer besseren Tordifferenz als die punktgleichen Kieler an die Tabellenspitze der Handball-Bundesliga zurückgekehrt. Vor allem aber entsprang der Erfolg einer außergewöhnlich guten Teamleistung der Löwen.

Ein paar Spiele hatte es zuletzt gegeben, in denen Andy Schmid nicht so auftrumpfen konnte. Doch gestern hatte der Spielmacher wieder seine Bestform erreicht. Der Schweizer machte vor allem die zweite Halbzeit zu seiner ganz persönlichen Show. Dass der Sieg der Badener zweistellig ausfiel, könnte angesichts der engen Konstellation an der Tabellenspitze am Ende wichtig werden. „Wir versuchen einfach, jedes Spiel in der Liga zu gewinnen“, erklärte Schmid.
„Ich finde, dass die Mannschaft das heute sehr gut gemacht hat“, sagte Nicolaj Jacobsen. Der Trainer war zufrieden, denn die Löwen kamen ohne Schwächephase durch die 60 Minuten und beherrschten den kampfstarken und eigentlich schwer zu bespielenden Kontrahenten deshalb deutlich. Deutlich wurde allerdings auch, dass den Melsungern in Johan Sjöstrand die etatmäßige Nummer eins im Tor fehlte. Ersatzmann René Villadsen parierte sechs Bälle, während Löwen-Schlussmann Mikael Appelgren 17 Paraden zeigte.
Zum ersten Mal im vierten Vergleich mit den Mittelhessen in der laufenden Spielzeit bekamen die Löwen schon in der ersten Halbzeit Kontrolle über die Partie. Gleich zu Beginn sorgten schnelle Tore für eine 3:0-Führung und vier Minuten vor der Pause lagen die Badener beim 14:9 sogar erstmals mit fünf Toren vorne. Nur eine Woche nach dem bis dahin letzten Duell gegen Melsungen hatten Nikolaj Jacobsen und seine Spieler den richtigen Schlüssel gefunden, um die wuchtigen MT-Cracks in der Defensive in Schach zu halten und im Angriff die passenden Lösungen gegen die 5:1-Abwehr zu finden.
Große Freude kam aber nicht nur wegen der Darbietungen in der Mannheimer SAP-Arena auf, sondern auch wegen der Ereignisse im knapp 450 Kilometer entfernten Hannover. Dort luchste die TSV Hannover-Burgdorf der SG Flensburg-Handewitt beim 25:25 einen Punkt ab. Als das Endergebnis in der Halle verkündet wurde, brandete großer Jubel bei den mehr als 9 000 Zuschauern auf. Die Flensburger haben nun wieder zwei Punkte Rückstand auf die Löwen und den THW Kiel. Beide Clubs weisen 38:6 Zähler auf.
Von Michael Wilkening