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Schock für die Löwen – Kapitän Gensheimer schwer verletzt

37:17-Erfolg im Hinspiel der dritten EHF-Cup-Runde gegen A.C. Diomidis Argous

Die Rhein-Neckar Löwen sind nicht nur mit einem Sieg in den EHF-Cup 2012/13 gestartet, sie haben sich beim 37:17 (21:8) gegen den griechischen Meister A.C. Diomidis Argous im Hinspiel der dritten Runde auch ein dickes Polster zugelegt. Das Rückspiel wird am Sonntag, 2. Dezember (18.30 Uhr), in Griechenland ausgetragen. Trotz des deutlichen Erfolges standen die Badener unter Schock, war die Stimmung gedämpft. Denn sie müssen lange auf ihren Kapitän verzichten: Linksaußen Uwe Gensheimer zog sich einen Riss der linken Achillessehne zu und fällt voraussichtlich ein halbes Jahr aus. Bei seinem ersten und einzigen Tor in dieser Partie in der sechsten Minute passierte es. Dann blieb der 26-Jährige mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen. Wenig später die niederschmetternde Diagnose. „Für den Jungen tut es mir so leid. Er hat so viel dafür getan, dass wir bislang so gut dastehen und es so gut läuft“, erklärte Manager Thorsten Storm. Trainer Gudmundur Gudmundsson formulierte: „Uwes Verletzung trübt diesen Sieg natürlich. Aber Verletzungen gehören zum Sport dazu und wir müssen das nun als Mannschaft auffangen.“ Gensheimer gab sich nach dem ersten Schock, der ersten Niedergeschlagenheit schon wieder kämpferisch: „Beim Final Four könnte ich wieder dabei sein.“

Die EHF-Cup-Partie gegen den Challenge-Cup-Gewinner begann vor 1097 Zuschauern mit einem 8:0-Lauf der Badener, die früh die Weichen auf einen deutlichen Sieg stellten. Besonders Rechtsaußen Patrick Groetzki tat sich in der Anfangsphase als Torschütze hervor: Der Linkshänder erzielte seinen sechsten Treffer zum 11:3 in der 15. Minute.  In der Folge bauten die Löwen ihre Führung kontinuierlich aus, beim 13:3 (17.) lagen sie bereits mit zehn Treffern in Front. Zur Pause hieß es 21:8. Dabei wussten auch gerade die Akteure zu überzeugen, die zuletzt nicht so viele Spielanteile erhalten hatten. So etwa Isaias Guardiola, der von Anfang an auf der halbrechten Seite zum Einsatz kam und gleich für das erste Tor der Badener verantwortlich zeichnete. Auch Kevin Bitz, der für den verletzten Uwe Gensheimer  auf die Platte kam, verdiente sich eine gute Note. „Wir haben sehr gut ins Spiel gefunden und eine kompakte Abwehr gestellt. In der zweiten Hälfte hatten wir dann einen kleinen Durchhänger. Aber dann trotzdem noch ein sehr gutes Ergebnis erzielt“, formulierte Linkshänder Groetzki, der den Blick und die volle Konzentration von da an auf den kommenden Mittwoch richtete. „Wir spielen vor voller Hütte gegen Kiel. Das ist natürlich etwas ganz Besonderes. Und wir spielen dann auch für Uwe.“

Nach dem Wechsel waren die Badener gegen die Griechen zunächst nicht mehr ganz so konzentriert und konsequent. Aber die Löwen kletterten wieder aus dem kleinen Loch und machten den 20-Tore-Vorsprung und damit eine optimale Ausgangsbasis für das Rückspiel perfekt. 

Die Spannung vor dem Liga-Gipfel steigt: Am Mittwoch (20.15 Uhr/live bei Sport1) kreuzt der Triple-Gewinner THW Kiel in der Mannheimer SAP Arena auf. Der Erste erwartet den Zweiten vor ausverkauftem Haus: Das Wohnzimmer der Löwen wird mit 13200 Besuchern rappelvoll sein. „Wir freuen uns darauf“, sagte Groetzki. Bislang waren die Löwen von Verletzungen verschont geblieben, nun trifft sie der Ausfall ihres besten Torschützen hart: „Das ist natürlich ganz, ganz bitter. Nun muss jeder von uns nochmal eine Schippe drauflegen. Sicherlich ist der Ausfall von Uwe eine klare Schwächung für uns, aber wir spielen für unsere Fans, die Region – und auch für Uwe“, sagte Spielmacher Andy Schmid. 

Rhein-Neckar Löwen: Landin-Jacobsen, Stojanovic (ab 31.); Schmid (5/4),  Gensheimer (1), Roggisch, Sesum( 2),  I. Guardiola (8) , Gerlich (1), Myrhol (2), Steinhauser (3), Groetzk i (9), G. Guardiola  (1) , Petersson (n.e.) , Bitz (5), Ekdahl du Rietz

A.C. Diomidis Argous: Tsoulos (ab 35. – 40.) ; Nungovitch; Zaravinas (3), Chantelis, Megaloikonomou (1), Kremastiotis, Passias, Mujic, Marango (3), Samaras (2), Kontoulis, Deligiannis (1), Mastorogiannis (4), Karaivanov (1), Taskovic (2),

Trainer: Gudmundur Gudmundsson – Dimitros Dimitroulias

Strafminuten: Roggisch (6) , Sesum (2), Myrhol (2), I. Guardiola (2)  – Taskovic (4), Samaras (2), Zaravinas (2).

Rote Karte: Roggisch (3. Zeitstrafe, 44.) – Megaloikonomou (Unsportlichkeit, 60.)

Zuschauer: 1097

Zeitstrafen:  6:4

Spielfilm: 3:0 (5.), 8:1 (11.) 13:3 (14.) 17:5 (25.) 21:8(HZ) 24:9 (34.) 25:13 (39.) 28:14 (44.) 31:16 (50.) 34:17 (55.), 37:17 (60.).

Siebenmeter:  4/4  : 2/0  –   Megaloikonomou scheitert an Stojanovic, Taskovic wirft über das Tor

Schiedsrichter:  Havard Kleven / Christian Ramberg (Norwegen)

EHF Beobachter: Gerhard Reisinger (Österreich)

Beste Spieler:  Groetzki, Stojanovic – Mastorogiannis