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Schreckensmeldung vor dem Derby: Ilija Abutovic fällt wohl bis Saisonende aus
Verletzung bei Göppingen-Spiel erlitten / Eulen brauchen im Kampf um den Klassenerhalt jeden Hoffnungsschimmer
Am Donnerstag um 19 Uhr ist wieder Derby-Zeit in der SAP Arena. Nach FRISCH AUF! Göppingen kommen nun die Eulen Ludwigshafen nach Mannheim. Dass die Vorderpfälzer die badisch-kurpfälzischen Löwen genauso ärgern wollen wie die Schwaben, liegt auf der Hand. Keine guten Nachrichten gibt es vor dem Nachbarstadt-Duell in Sachen Löwen-Personal: Ilija Abutovic fällt wohl bis Saisonende aus.
Im Spiel gegen Göppingen hat sich die serbische Abwehrkante eine Sehnenverletzung in der rechten Hand zugezogen. Die Diagnose bedeutet für den seit der Vorbereitung arg gebeutelten Löwen-Kader die nächste Schreckensmeldung. Gerade schien Trainer Martin Schwalb mit Abutovic und Ymir Örn Gislason seine Stammformation im Innenblock gefunden zu haben. Nun heißt es wieder: improvisieren. „Das ist schon arg, wie uns das trifft. Vor allem auch bei den Torhütern“, denkt Schwalbe an die zweite Schlüsselposition in der Defensive.
Andreas Palicka, der am Montag als Schwedens Held von der Olympia-Qualifikation in den Rhein-Neckar-Kreis zurückkehrte, sprach von völliger Erschöpfung. Drei Tage war er im Dauereinsatz, ging für seinen Traum von Olympia physisch und mental an die Grenzen der Belastbarkeit. Nun muss er sich schleunigst erholen, um im Derby gegen die Eulen wieder die Weltklasse-Form dieser Saison abrufen zu können. Weil Mikael Appelgren wohl frühestens Ende Mai wieder zurückkehren wird, muss Löwen-Coach Schwalb im Tor weiter von Spiel zu Spiel schauen.
Glücklicherweise haben sich die Ersatzleute um Altstar Nikolas Katsigiannis und Newcomer David Späth als echte Glücksgriffe erwiesen und dafür gesorgt, dass ihre Vorderleute an einem „normalguten“ Tag keine Angst davor haben müssen, dass ihnen ein Ausfall zwischen den Pfosten den Teamerfolg kosten könnte. Im Gegenteil: Zuletzt waren es häufiger die Torhüter, egal, wie sie hießen, die die Schludrigkeiten auf dem Feld mit Klasse-Leistungen auffingen. Klar ist aber auch: Wollen die Löwen in der finalen Saisonphase Erfolge einfahren, brauchen sie komplette Leistungen. Und zwar am besten auf allen Positionen.
Ilija Abutovic fällt wohl bis Saisonende aus – und das vor gefühlt tausend wichtigen Spielen
„Uns stehen gefühlt tausend Spiele bevor – und alle tausend sind wichtig“, sagt Martin Schwalb mit Blick auf den Spielplan der kommenden Wochen und Monate. Bis Ende Juni fallen die Entscheidungen in Bundesliga und Euro League. Die Ziele: in der Bundesliga Dritter, in der Euro League bestenfalls Erster werden und den ersten Titel seit dem Pokalsieg 2018 einfahren. Den ersten Schritt zum Erfolg in der heimischen Liga wollen die Löwen gegen die Eulen gehen: „Das wird kein leichtes Derby. Für die Eulen geht es im Kampf um den Klassenerhalt um alles. Die werden um jeden Zentimeter kämpfen – das sollten wir auch machen.“
Das mit dem Kämpfen ist so eine Sache. Zuletzt sahen die Löwen nicht immer so aus, als würden sie ans Limit gehen. Dabei sehen sich Verunsicherung und mangelnde Einstellung, fehlende Abstimmung und zu wenig Motivation täuschend ähnlich. „Eigentlich haben wir uns gefestigte Strukturen erarbeitet. Wenn wir diese aufs Feld bekommen, sieht es gut aus. Wenn nicht, dann können wir ganz schnell wieder die Mannschaft werden, die ihre Fans enttäuscht. Die Mannschaft ist einfach noch nicht fertig und komplett geschlossen“, sagt Schwalbe und findet jene ehrlichen Worte, die für eine echte Weiterentwicklung grundlegend dazugehören.
Mit den Eulen treffen die Löwen auf eine Truppe, der es ziemlich ähnlich ergeht in dieser Saison. An guten Tagen können sie mit jedem Gegner mithalten, an schlechten Tagen von jedem eine Abreibung bekommen. Unter dem Strich stehen mit je 3 Siegen und Unentschieden bei 19 Niederlagen schmale 9 Pluspunkte zu Buche. Es ist das Glück der Eulen, dass Balingen auf dem rettenden 16. Platz nur zwei Pünktchen mehr gesammelt hat bis jetzt. Klar ist: Bieten die Löwen Ludwigshafen am Donnerstag etwas an, werden sich die Jungs von Benjamin Matschke mit allem darauf stürzen, was sie haben. Und dann könnte sich auch dieses Spiel in die Reihe herber Enttäuschungen einsortieren.
Löwen-Fans sollten bereits eine Stunde vor Spielbeginn einschalten, und zwar entweder auf dem Facebook-, dem YouTube- oder dem Twitch-Kanal der Rhein-Neckar Löwen. Ab 18 Uhr sendet hier nämlich die Löwen Geister Show präsentiert von ComTel Systemhaus live aus der SAP Arena. Gastgeber Kevin Gerwin hat wieder tolle Gäste, spannende Inhalte und jede Menge Unterhaltung mit dabei.