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Schwerstarbeit auf dem Schliffkopf
Kronau/Östringen. Vier Wochen lang war Gudmundur Gudmundsson auf Heimaturlaub in Island. Beim Angeln, seinem erklärten Lieblingshobby, versuchte der Trainer der Rhein-Neckar Löwen zu entspannen und gleichzeitig Kraft für die kommende Saison zu tanken. „In den ersten beiden Wochen hat das ganz gut geklappt“, erzählt der Chefcoach des badischen Bundesligisten, der als akribischer und zielstrebiger Arbeiter gilt. „In den zurückliegenden 14 Tagen war ich dann aber meistens mit der genauen Planung unserer Vorbereitung beschäftigt“, verrät der 50 Jahre alte Handball-Lehrer schmunzelnd – ganz ohne Handball gehe es einfach nicht, sagt Gudmundsson.
Am Montag bittet der Übungsleiter, der erst am morgigen Sonntag aus Island zurückkehrt, seine Schützlinge zur ersten Trainingseinheit mit den obligatorischen Laktattests. „Im Schwarzwald fangen wir dann richtig an“, sagt Gudmundsson mit Blick auf das Trainingslager vom 21. bis 27. Juli auf dem Schliffkopf. Zwar bestreiten die Löwen bereits am 22. Juli (20 Uhr) gegen den Drittliga-Aufsteiger Stuttgarter Kickers ihr erstes Testspiel, doch die Arbeit mit dem Ball wird in diesen Tagen lediglich eine Nebenrolle spielen. „Wir werden vor allem im Kraft- und Ausdauerbereich arbeiten“, erklärt Gudmundsson und kündigt seinen Schützlingen schweißtreibende Wochen an: „Den Jungs steht einiges bevor.“
Zentrale Rollen während den kommenden sieben Wochen nehmen die Turnierteilnahmen am Intersport Masters in Sindelfingen (12. bis 14. August), beim Heide-Cup in Lüneburg und Schneverdingen (19. bis 21. August) sowie dem „Euro Tournoi“ in Straßburg (25. bis 28. August) ein. „Das sind drei sehr gut besetzte Turniere, bei denen wir richtig gefordert werden“, betont Gudmundsson und fügt an: „Wir haben einige personelle Änderungen im Kader – deshalb wird es auch darauf ankommen, wie schnell wir beispielsweise Krzysztof Lijewski integrieren können.“ Der polnische Linkshänder, der vom deutschen Meister HSV Hamburg kommt und bei den Badenern einen Kontrakt bis 2014 hat, soll im rechten Rückraum den Abgang von Routinier Olafur Stefansson kompensieren.
Neben den drei Turnieren und dem Testspiel gegen die Kickers haben die Löwen vier weitere Partien – darunter am 31. Juli (18 Uhr) ein Duell mit der HSG Wetzlar in Mannheim – vereinbart. „Die Mannschaft muss sich schnellstens einspielen“, sagt Gudmundsson. Schließlich wartet im ersten Pflichtspiel eine schwere Aufgabe. Am 3./4. September startet die Bundesliga in ihre 34. Spielzeit, die Löwen kämpfen an diesem Wochenende jedoch im polnischen Kielce um die Qualifikation für die Champions League. In die Liga startet der Vorjahresvierte am 7. September um 20.15 Uhr mit dem Auswärtsspiel beim TV Großwallstadt. Zum ersten Heimspiel empfangen die Löwen am 10. September um 19 Uhr den schwäbischen Rivalen HBW Balingen-Weilstetten in der Mannheimer SAP-Arena.
Von Christof Bindschädel