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Schwitzen und nicht schwatzen

Gestern Morgen dauerte es mal wieder ein wenig länger. Ola Lindgren bat seine Schützlinge zum Training – und nahm die Spieler des Handball-Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen abermals hart ran. Der Coach kennt eben keine Gnade. Der Schwede weiß: Wer Erfolg haben will, darf nicht nur darüber reden. Er muss auch etwas dafür tun. Ganz nach dem Motto: schwitzen statt schwatzen.

„Ich kenne den Wald rund um Kronau schon ziemlich gut“, sagt Michael Müller mit Blick auf die wenig geliebten – aber eben notwendigen – Strapazen. Er war froh, gestern Nachmittag nicht noch einmal antreten zu müssen. Die Spieler bekamen frei. „Krafttraining und Intervallläufe – das ist alles sehr, sehr anstrengend. Wir alle sind richtig platt.“

Und alle sind froh, dass sie in den nächsten drei Tagen endlich wieder Handball spielen können. Beim Turnier in Sindelfingen treffen die Löwen heute (20 Uhr) auf den TV Bittenfeld, am Samstag geht es gegen den französischen Klub US Dunkerque (10.50 Uhr) und den Bundesligisten HSG Wetzlar (16.10 Uhr). Am Sonntag findet die Finalrunde statt.

Finale das Ziel

„Wir wollen natürlich das Endspiel erreichen“, sagt Müller, der so weit aber noch nicht denkt. Seine Gedanken drehen sich um das Auftaktspiel gegen Bittenfeld. An das letzte Duell mit den Schwaben erinnert sich der Linkshänder nur ungern. Im vergangenen Jahr setzten sich die Badener im Pokal erst glücklich nach Verlängerung gegen den Zweitligisten durch: „So dürfen wir uns nicht noch einmal präsentieren.“

Die Löwen gehen auf jeden Fall optimistisch in das Turnier – auch dank der Neuzugänge Andy Schmid, Ivan Cupic, Børge Lund und Róbert Gunnarsson. „Das sind alles richtig nette Typen. Die vier Jungs passen gut in unsere Mannschaft“, freut sich Müller, der ab und zu nur so seine Verständigungsprobleme mit dem Schweizer Schmid hat. „Da verstehe ich das Englisch von Cupic besser als das Deutsch von Andy“, scherzt der 25-Jährige. Keine Frage: Die Stimmung ist bestens. Auch wenn das Training mal wieder etwas länger dauert.

Von Marc Stevermüer