Veröffentlichung:

Sigurdsson freut sich auf Mamas Küche

Dormagen. Die Stimmung war ausgelassen auf dem Parkplatz vor dem Dormagener Sportcenter: Eine deftige Mahlzeit hatten sich die Rhein-Neckar Löwen verdient. Nach erfolgreich verrichteter Arbeit und dem 35:25 (15:13)-Sieg standen Schnitzelbrötchen auf dem Speiseplan des Handball-Bundesligisten.

Kapitän Gudjon Valur Sigurdsson spazierte vor dem Mannschaftsbus hin und her und schnappte vor der Rückfahrt noch ein wenig frische Luft. Mit gemischten Gefühlen sah er der anstehenden Länderspielpause entgegen. „Aus Sicht der Löwen kommt diese Unterbrechung natürlich etwas ungelegen. Wir haben einen richtig guten Lauf. Am liebsten würde ich schon in dieser Woche die Auswärtsspiele in Lemgo und Gummersbach bestreiten“, sagte der Linksaußen, in dessen Brust allerdings zwei Herzen schlugen. Gestern flog er zusammen mit seiner Familie in die isländische Heimat: „Ich war seit dem 18. Juni nicht mehr dort. Jetzt bin ich einfach glücklich darüber, dass ich meine Eltern wiedersehe.“ Besonders groß war die Vorfreude auf die heimische Küche. „Abendessen bei Mama“, schwärmte „Goggi“ nur und strahlte.

Während der 30-Jährige gedanklich schon im hohen Norden weilte, stiegen Oliver Roggisch, Michael Müller und Uwe Gensheimer in einen schicken BMW X6 und fuhren hupend davon. Das Trio übernachtete am Samstag in Köln und machte sich gestern auf den Weg zum Treffen der Nationalmannschaft in Halle/Westfalen. Mit der DHB-Auswahl treten die drei Löwen von Donnerstag bis Sonntag beim Supercup an.

„Ich hoffe, dass alle gesund zurückkommen“, sagte Trainer Ola Lindgren, der beim Supercup die schwedische Auswahl betreuen wird. Auch der Norweger Bjarte Myrhol ist mit seinem Nationalteam beim prestigeträchtigen Turnier dabei. Nur Henning Fritz, Patrick Groetzki, Andrej Klimovets und Nikola Manojlovic sind nicht auf Reisen, sie werden sich bei der Regionalliga-Mannschaft fit halten. Denn auch der Sportliche Leiter Kent-Harry Andersson ist nicht da: „Ich bin zunächst bei unserem dänischen Kooperationspartner AG Handball und dann ebenfalls beim Supercup.“

Im Pokal gegen Melsungen

Nach den vielen Auswärtstouren mit den Badenern gewann Gensheimer der Pause bei den Löwen, die im DHB-Pokal-Achtelfinale am 16. Dezember in eigener Halle auf Melsungen treffen, durchaus etwas Positives ab: „Es tut uns bestimmt ganz gut, ein paar andere Leute zu sehen. Wir haben in den vergangenen vier Wochen viel Zeit miteinander verbracht.“ Gerne wäre auch Groetzki beim Supercup dabei, doch er steht nur auf Abruf bereit. „Ich hätte mich natürlich über eine Nominierung gefreut“, sagte er, „aber ich muss konstanter spielen. Dann klappt es auch mit dem Nationalteam.“

Von Marc Stevermüer

 26.10.2009