Veröffentlichung:

Spanien kämpft sich mit Löwe Guardiola zum EM-Titel

Titelverteidiger ringt starke Kroaten in hartem Kampfspiel nieder

Mit Schale: Rhein-Neckar Löwe Gedeón Guardiola.

Dieses EM-Finale glich dem Kampf zweier Schwergewichtsboxer in den letzten Runden: Nach 60 bitterlich umkämpften Minuten hat sich Spanien zum zweiten Mal infolge den EM-Titel gesichert. Am Sonntagabend feierten die Iberer ein 22:20 (12:11) gegen Kroatien. Rhein-Neckar Löwe Gedeón Guardiola half in der 6:0-Abwehr, einen 7:10-Rückstand zu drehen und letztlich über die Defensive den Titel-Fight für sich zu entscheiden.

„Wir haben hart hierfür gearbeitet. Das heute war ein Spiel für die Abwehr. Man hat gesehen, wie müde beide Teams waren. Wir hatten viele Probleme im Angriff. Zum Glück konnten wir das Spiel in den letzten fünf Minuten für uns entscheiden“, sagte Löwe Guardiola im ARD-One-Interview. Wichtigste Faktoren für den spanischen Erfolg: die grandiose Abwehr, ein unfassbar starker Torwart Gonzalo Perez de Vargas (42 Prozent Fangquote) und das nötige Quäntchen Glück in den richtigen Momenten.

Kroatien kam besser in die Partie, führte mit drei Toren (7:10) vor allem deshalb recht deutlich, weil die Spanier im Angriff keine Lösungen fanden. Mit der Umstellung auf eine 6:0-Abwehr inklusive der Hereinnahme von Guardiola, den Paraden des eingewechselten Perez de Vargas und leichten Kontertoren durch den ebenfalls frisch gebrachten Jorge Maqueda drehte der Titelverteidiger das Spiel bis zur Halbzeit in ein 12:11.

Beide Teams gingen sichtlich auf dem Zahnfleisch in die entscheidenden 30 Minuten dieser Europameisterschaft, bei der sie mit dem Finale das 9. Spiel in 18 Tagen bestritten. Kroatien produzierte kurz nacheinander drei Leichtsinnsfehler, Spanien zog auf 16:12 weg. Jetzt stellten die Kroaten um, spielten defensiv eine hochgradig aggressive 6:0 – mit Erfolg. Igor Karacic schaffte eine Viertelstunde vor dem Ende beim 16:15 den Anschluss.

In der Crunchtime entschieden die Kleinigkeiten zugunsten Spaniens. Nach dem 21:20 per Siebenmeter durch Aleix Gomez leistete sich Karacic einen Schrittfehler – da war keine Minute mehr auf der Uhr. Alex Dujshebaev mit einem irren „Hüftwurf-Aufsetzer“ machte das 22:20 und damit den Deckel drauf. Glückwunsch an Spanien und „Gede“!

Bilder: Steffen Hoffmann