Veröffentlichung:

Spannende Konkurrenten und alte Bekannte

Ein Blick auf die Gegner der Löwen in der kommenden Bundesliga- Saison/ Wiedersehen mit Gudjon Valur Sigurdsson und Mait Patrail

Spannende Konkurrenten und alte Bekannte
17 spannende Heimspiele warten ab September auf die Löwenfans in der SAP Arena

Noch gut zwei Wochen, dann endet für die Profis der Rhein-Neckar Löwen der wohl verdiente Sommerurlaub. Am 13. Juli beginnt im Kronauer Trainingszentrum die schweißtreibende Vorbereitung auf die Spielzeit 22/23 in der LIQUI MOLY Handball- Bundesliga. Diese startet dann am ersten Septemberwochenende und hat zweifelsohne das Potential, eine absolut mitreißende und spannende Saison zu werden. Gleich vier Mannschaften können sich berechtigte Hoffnungen im Rennen um die Meisterschaft machen, dahinter verspricht der Kampf um den fünften Platz, der am Ende die Teilnahme an der European League sichert, noch ausgeglichener zu werden als in der abgelaufenen Runde, denn der Kreis der Kandidaten mit Chancen auf das internationale Geschäft hat sich keineswegs verkleinert, im Gegenteil: Klubs wie der TVB Stuttgart oder die TSV Hannover/ Burgdorf schicken sich nach personellem Aufrüsten in der Sommerpause an, die Leistungsschere zwischen Mittelfeld und oberem Tabellendrittel zu schließen. Kurzum: Es ist alles angerichtet für 34 fesselnde Spieltage.   

Spannende Konkurrenten und alte Bekannte: Die Rückkehrer

Zum illustren Kreis der 18 Bundesligisten gehört in der kommenden Saison wieder einer der bekanntesten Klubs der Republik: der VfL Gummersbach. Jahrzehntelang waren die Oberbergischen nicht aus der höchsten deutschen Spielklasse wegzudenken, doch vor drei Jahren musste der Altmeister den bitteren Gang in Liga zwei antreten. Dieses Intermezzo ist nun beendet, nach einer souveränen Runde machte Gummersbach den ersehnten Wiederaufstieg perfekt und an dem hatte auch ein Ex-Löwe einen nicht unwesentlichen Anteil: Gudjon Valur Sigurdsson. 2020 übernahm der ehemalige Weltklasse-Linksaußen den VfL als Chefcoach, etablierte dort nicht nur einen modernen, temporeichen Handball, sondern formte auch Talente wie Nationalspieler Julian Köster. Nun kehrt „Goggi“ als Trainer an seine alte Wirkungsstätte SAP Arena zurück und dies soll nach Willen der Gummersbacher kein einmaliges Gastspiel bleiben. Deshalb hat sich der Liga- Dino in der Sommerpause unter anderem auch zusätzliche Bundesliga- Erfahrung an Bord geholt: Der serbische Linkshänder Nemanja Zelenovic wechselte von Frisch Auf Göppingen zum VfL.  

Auch der zweite Aufsteiger dürfte für die Löwenanhänger kein unbeschriebenes Blatt sein: Bereits in der Saison 2010/11 spielte Hamm für ein Jahr in der Bundesliga, damals noch als Spielgemeinschaft mit Ahlen. Nach elf Jahren im Unterhaus kehrt der Klub als ASV Hamm- Westfalen zurück, im Aufstiegsrennen behauptete sich die Mannschaft von Trainer Michael Lerscht gegen den hartnäckigen Konkurrenten HSG Nordhorn/ Lingen und beendete die letzte Runde als Tabellenzweiter. Dass dieser Aufstieg kein Zufallsprodukt ist, zeigt ein Blick in den Kader der Westfalen, zu dem mit Mait Patrail seit einigen Tagen auch ein ehemaliger Löwe gehört. Zusätzliche Verstärkung für das zweite Bundesliga- Abenteuer holte sich Hamm durch die Verpflichtung von Spielmacher Björn Zintel (kommt von HBW Balingen/Weilstetten) und Linksaußen Alexander Schulze (TVB Stuttgart). Damit hat der ASV Hamm-Westfalen durchaus die spielerische Stärke, um dieses Mal länger in der LIQUI MOLY Handball Bundesliga zu verbleiben.

Spannende Konkurrenten und alte Bekannte: Das neue Spitzenquartett

Spannende Konkurrenten und alte Bekannte
Wiedersehen mit Goggi- der Ex-Löwe trainiert den VfL Gummersbach

Im Rennen um die Tabellenspitze deutet in der nächsten Saison alles auf einen spannenden Vierkampf hin. Erster heißer Kandidat in diesem Quartett ist der frisch gebackene Deutsche Meister SC Magdeburg. Zur Spielzeit 22/23 wird es bei den Bördeländern zwar eine Veränderung auf der Torhüterposition geben, da der bisherige Stammtorhüter und Leistungsträger Jannick Green zu Paris St Germain wechselte. Mit dem Schweizer Nationalkeeper und Champions League- Sieger 2018 Nikola Portner gibt es jedoch einen Nachfolger von internationalem Format, was einen Qualitätsverlust zwischen den Pfosten weitgehend vermeiden sollte. Da darüber hinaus keine gravierenden Neuerungen im Kader vorgenommen wurden, geht der SCM die nächste Runde mit bewährten Kräften an und bleibt dadurch weiterhin ein Aspirant auf einen Spitzenplatz.    

Aufgeschlossen im Kampf um die Topplatzierungen haben in der vergangenen Spielzeit zweifelsohne die Füchse Berlin, die sich lange mit dem THW Kiel ein spannendes Duell um einen Startplatz in der Champions League lieferten, letztlich jedoch knapp das Nachsehen hatten. Zur neuen Runde haben sich die Hauptstädter die Dienste von Kreisläufer Max Darj gesichert, der vor allem der Abwehr noch ein Stück mehr Stabilität verleihen soll. Zudem kommt der dänische Nationalspieler und Shootingstar Mathias Gidsel für den rechten Rückraum. Mit diesen hochkarätigen Verstärkungen haben die Füchse die Grundlage geschaffen, um sich im Kreise der Aspiranten auf die Königsklasse längerfristig zu etablieren.   

Spannende Konkurrenten und alte Bekannte: Bewährte Nordkräfte

Eine Mannschaft, die ein Dauergast in den vordersten Tabellenregion ist und die man bei der Vergabe der Meisterschaft immer auf dem Zettel haben sollte, ist der Rekordtitelträger aus Kiel. THW-Coach Filip Jicha kann auf eine eingespielte und erfahrene Truppe zurückgreifen, zu der in dieser Runde noch die Topstars Niklas Landin und der derzeit verletzte Sander Sagosen zählen. Im Sommer 2023 werden die beiden Ausnahmespieler den Verein in Richtung skandinavische Heimat verlassen, zuvor wollen sie sich jedoch mit den Zebras noch einmal die Schale sichern.  

Das zweite etablierte Spitzenteam aus dem hohen Norden, die SG Flensburg- Handewitt, hat zweifellos auch in der kommenden Saison einen starken Kader am Start, allerdings mussten die Flensburger mit Lasse Svan und Hampus Wanne gleich zwei absolute Leistungsträger und Torgaranten ziehen lassen. Das Spiel über die Außenbahnen sollen die Neuzugänge Johan Hansen von der TSV Hannover- Burgdorf sowie August Pederson vom norwegischen Erstligisten Drammen IK beleben. Die beiden Flügelflitzer bringen zwar internationale Erfahrung mit, inwieweit sie die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen können, bleibt jedoch abzuwarten.

Spannende Konkurrenten und alte Bekannte: Die Anwärter auf die European League

Spannende Konkurrenten und alte Bekannte
Kämpft in der neuen Saison für den ASV Hamm-Westfalen um Punkte: Mait Patrail

Neuigkeiten auf ganz links und ganz rechts gibt es auch bei der MT Melsungen. Die Verträge von Tobias Reichmann, Yves Kunkel und Michael Allendorf liefen aus, dafür haben die ambitionierten Nordhessen den kroatischen Nationalspieler David Mandic verpflichtet, auf Rechtsaußen kommt Leihgabe Dimitri Ignanow zurück. Das Gespann im Kasten werden kommende Saison der polnische Nationalkeeper Adam Morawski und Nebojsa Simic bilden, das Duo erhält zudem einen prominenten Torwarttrainer: Carsten Lichtlein. Mit diesen personellen Veränderungen steigert Melsungen die Klasse der Einzelspieler innerhalb der Mannschaft weiter und hat in der nächsten Runde das Potential, um die internationalen Startplätze mitzumischen. Bei den weiteren Teams mit Ambitionen auf Europa tritt der SC DHfK Leipzig in der Spielzeit 22/23 mit minimalen Veränderungen an, bei FRISCH AUF! Göppingen hat man mit Marin Sego einen hochwertigen Ersatz für den scheidenden Keeper Urh Kastelic gefunden.

Den langjährigen Abwehrchef Jacob Bagersted beerbt mit Vid Poteko von RK Celje ein erfahrener Haudegen. Größere Neuerungen stehen hingegen bei der HSG Wetzlar und dem TBV Lemgo ins Haus, bei den Lipperländern haben gleich mehrere wichtige Stützen den Verein im Sommer verlassen. Besonders schwer dürften die beiden Rückraumspieler Jonathan Carsbogard und Andreas Cederholm, sowie Top- Torjäger Bjarki Mar Elisson zu ersetzen sein.

Ein interessantes Aufrüsten der Kader ist bei zwei Mannschaften zu beobachten, die die letzte Saison mit einem Platz im unteren Tabellendrittel beendet haben: der TSV Hannover-Burgdorf und dem TVB Stuttgart. Nach einem den eigenen Ansprüchen nicht genügenden Abschneiden leiteten die Niedersachsen und die Schwaben im Sommer einen größeren Umbruch mit namhaften Neuverpflichtungen ein. Bei Hannover hat man mit Branko Vujovic vom polnischen Serienmeister Kielce einen Rückraumspieler mit Champions League- Erfahrung geholt, für die Spielmacherposition wurde Nationalspieler Marian Michalczik verpflichtet, zudem kommt Dario Quenstedt aus Kiel fürs Tor und Ex-Löwe Marius Steinhauser wirbelt künftig auf Rechtsaußen.

Stuttgart präsentierte mit Keeper Silvio Heinevetter den wohl prominentesten Transfer, verstärkte sich für die neue Spielzeit jedoch auch auf weiteren Positionen. Mit Oscar Bergendahl angelte sich der TVB einen Kreisläufer von internationalem Format, zudem bilden künftig mit Daniel Fernandez und Jorge Serrano Villalobos zwei torgefährliche spanische Nationalspieler die Flügelzange.

Spannende Saison voraus: Jetzt Dauerkarte sichern

Auf die Löwen und ihren neuen Chefcoach Sebastian Hinze wartet also eine Bundesliga-Saison mit vielen spannenden Aufgaben. Noch gut zwei Monate, dann heißt es endlich wieder Heimspiel. Die Dauerkarte für alle 17 Ligabegegnungen der Löwen in der SAP Arena gibt es bereits jetzt. Neukunden können ihre Dauerkarte ganz bequem über den Online-Ticketshop ordern. Inhaberinnen und Inhaber von Dauerkarten haben noch bis diesen Donnerstag, 30. Juni, die Gelegenheit, ihren aus der vergangenen Saison reservierten Platz für die kommende HBL-Spielzeit zu verlängern.