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Stabiler HSVH ringt Löwen nieder

In einem Kampf bis aufs Äußerste trennen sich Rhein-Neckar Löwen und HSV Hamburg am 24. Bundesliga-Spieltag 34:36 (16:17)

Stabiler HSVH ringt Löwen nieder: In einem Kampf bis aufs Äußerste trennen sich Rhein-Neckar Löwen und HSV Hamburg am 24. Bundesliga-Spieltag 34:36 (16:17). Für die Hamburger ist es ein ganz wichtiger Erfolg im Kampf um den Klassenerhalt. Die Löwen bleiben in der Liga weiterhin deutlich hinter den eigenen Ansprüchen, auch wenn Einsatz, Kampfgeist und Moral auch dieses Mal wieder stimmten.

Ohne den kurzfristig an der Hand verletzten Gustav Davidsson und damit ohne insgesamt fünf Leistungsträger beginnen die Löwen mit Juri Knorr auf halblinks und Jon Lindenchrone auf Mitte – ein absolutes Novum. Fast schon erwartbar schwer tun sich die Männer in Gelb in den ersten Minuten. Vorne läuft der Ball zwar flüssig, fehlt aber die zündende Idee. Hinten bekommt man vor allem den Kreis nicht in den Griff. Niklas Weller ist der Mann der ersten Viertelstunde, netzt beim 6:9 bereits zum fünften Mal (15.). Umso wichtiger, dass Jannik Kohlbacher das Kreisläufer-Duell nicht nur annimmt, sondern den starken Weller sogar noch toppt.

Am Ende von Durchgang eins kommt Kohli auf sechs Tore. Das letzte davon bringt den letzten Löwen-Treffer vor dem Pausengong zum 16:16. Casper Mortensen stellt zuvor noch auf 16:17 für die starken Hamburger, die zwischenzeitlich gar ein 7:11 vorlegen (17.). Gegen die im Angriff clever und in der Abwehr entschlossen agierenden Hansestädter brauchen die Löwen eine deutliche Steigerung ab Mitte der ersten Halbzeit. Zentral sind zwei Punkte: das Abstellen der technischen Fehler in der Offensive und die erhöhte Konsequenz in der Defensivarbeit. Zudem bringen der eingewechselte Philipp Ahouansou und Lindenchrone zurück auf der angestammten Halbposition wichtige Impulse; und so gehen die Löwen auf Augenhöhe mit dem HSVH in die Kabine.

Dritte Parade Joel Birlehm, zweite Kiste Olle Forsell Schefvert: Da sind die Löwen gleichauf (18:18, 33.). Knorr bedient per Geniestreich Kohlbacher für dessen siebten Streich (19:19, 34.). Bei Hamburg dreht Leif Tissier auf, nutzt Mortensen einen der selten gewordenen Löwen-Fehler zum 19:22 (36.). Plötzlich sind es wieder minus drei aus Sicht der Gelben. Das geht zu schnell. Kämpfen, Löwen! Knorr scheut keinen Schmerz, zieht die nächste Zeitstrafe. Hinten ackert er an der Seite von Gislason, Schefvert und Kohlbacher. Es wird mehr und mehr zum Kampf- und Fehlerspiel der ersten 15 Minuten, was sich nicht zugunsten der Löwen auswirkt (21:24, 40.).

Weller geht in den Ringkampf mit Knorr. Der nächste technische Fehler wird mit dem 21:25 bestraft (42.), dazu kassiert Schefvert die ersten zwei Minuten. Jetzt wird die Lage prekär. Beim 22:26 drückt Sebastian Hinze zum zweiten Mal den Auszeit-Buzzer (44.). Vortmann pariert spektakulär gegen Lindenchrone. Knorr angelt einen Ball in der Abwehr, bereitet vorne samt Gesichtstreffer das 24:26 durch Niclas Kirkeløkke vor (46.). Es ist der erste Treffer des Dänen an diesem Abend, und er ist so wichtig! Reichmann fliegt kurz danach zum 25:27 (47.), hält die Mannheimer im Spiel.

David Späth kommt zurück ins Tor. Ein Spiel der Keeper ist es überhaupt nicht bis dahin. Kirkeløkke stellt den Anschluss her (28:29, 50.). Auszeit Hamburg. Baijens geht in den x-ten Zweikampf. Ymir Gislason sieht Rot wegen groben Foulspiels (51.). Ein Augenschmaus wird dieser Fight nicht mehr. Schefvert wirft sich jetzt auch offensiv in jedes Duell. Móré bleibt unfassbar cool gegen Bitter (30:31, 53.). Alles bleibt möglich. Tissier wühlt wie ein Irrer, zieht den nächsten Siebenmeter, den Mortensen versenkt zum 30:32 (54.). Die Hamburger bleiben stabil, zeigen eine ihrer besten Saisonleistungen. Dann kommt auch noch Bitter, hält gegen Kirkeløkke und Reichmann. Weil die Gäste immer wieder eine Lösung finden im Angriff, gibt es kein Herankommen mehr, müssen sich die Löwen trotz großen Kampfes geschlagen geben.

Rhein-Neckar Löwen – HSV Hamburg 34:36 (16:17)

Löwen: Späth (3 Paraden), Birlehm (3 Paraden) – Kirkeløkke (5), Plucnar, Grupe, Knorr (1), Móré (3), Ahouansou (2), Holst, Schefvert (4), Reichmann (8/2), Gislason, Lindenchrone (3), Zacharias, Kohlbacher (7)

Hamburg: Bittner (5 Paraden), Vortmann (2 Paraden) – Mortensen (8/5), Tissier (4), Weller (5), Corak (2), Andersen (2), Hartwig, Severec, Risom, Bergemann, Ilic (8), Valiullin, Baijens (7)

Trainer: Sebastian Hinze – Torsten Jansen

Schiedsrichter: Darnel Jansen & Lucas Hellbusch

Zuschauer: 6012

Strafminuten: Reichmann (2), Schefvert (2), Gislason (2) – Ilic (2)

Rote Karte: Gislason (grobes Foul, 51.).

Siebenmeter: 2/3 – 5/5

Vergebene / parierte Siebenmeter: Reichmann scheitert an Vortmann (37.)

Spielfilm: 0:1, 3:4, 5:7, 7:11, 8:12, 11:12, 13:15, 16:16, 16:17 (HZ), 16:18, 18:18, 19:22, 21:25, 22:26, 24:26, 25:28, 26:29, 28:30, 30:32, 32:33, 33:35, 34:36 (EN)