Höchste Zeit für einen Bundesliga-Heimsieg

Die Löwen wollen am Donnerstag ihre Fans in der SAP Arena für deren Geduld und dickes Fell belohnen

Für Hamburgs Torwart Johannes Bitter ist es ein Bonus-Spiel, in dem man aus Sicht der Hanseaten nichts zu verlieren hat. Für die Rhein-Neckar Löwen geht es darum, nun auch endlich mit den Fans in der SAP Arena wieder einen Sieg zu feiern. Die jüngsten Erfolge gelangen zweimal auswärts und einmal im Heidelberger SNP Dome. Das letzte Mal siegreich in der großen Löwen-Höhle war man am 26. November 2023 (26:21 gegen die HSG Wetzlar): Es wird also höchste Zeit für einen Bundesliga-Heimsieg!

Spieltag 24 in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga. In Mannheim treffen der Tabellen-9. und der -14. aufeinander. Und wenngleich der gute Jogi von einem Bonus-Spiel spricht, steht er mit seinen Jungs doch einigermaßen unter Druck. Je drei Punkte und Plätze trennt die Hamburger aktuell von einem Abstiegsrang. Zum ersten Mal seit der Bundesliga-Rückkehr im Jahr 2021 muss sich der HSVH ernsthaft mit dem Thema Klassenerhalt beschäftigen. Umso wichtiger war das jüngste Erfolgserlebnis.  

Höchste Zeit für einen Bundesliga-Heimsieg: Hamburg wird sich dagegen wehren

33:31 rangen Bitter & Co. am Sonntag Frisch auf! Göppingen nieder. Es war der erste Sieg seit dem 17. November 2023, womit die Hamburger Durststrecke noch einmal etwas länger anhielt als die der Löwen. Schuld an der Misere sind bzw. waren insbesondere arge Verletzungsnöte, von denen zeitweise fast der komplette Rückraum betroffen war. Aktuell fehlen „nur“ noch Jacob Lassen, Dominik Axmann und Kreisläufer Andreas Magaard, haben sich Dani Baijens und Leif Tissier erholt von ihren Verletzungen, hat sich die Personallage deutlich entspannt. Zumal die Hansestädter auch auf dem Transfermarkt noch einmal zugeschlagen haben.

Dino Corak kam nach der Winterpause als Magaard-Ersatz vom TV Großwallstadt, Martin Risom für den langzeitverletzten Lassen von KIF Kolding, wo Löwen-Youngster Robert Timmermeister aktuell eine Leih- und Lern-Saison absolviert. Dass die beiden sich erst an die Anforderungen der stärksten Liga der Welt gewöhnen müssen, versteht sich von selbst. Und so müssen aktuell vor allem die gestandenen Jungs die Kohlen aus dem Feuer holen, womit man wieder bei Jogi Bitter wäre, und natürlich bei Casper Mortensen.

Mit 162 Treffern liegt der dänische Linksaußen auf Platz drei der Torschützenliste. Im Schnitt macht Mortensen mindestens sieben Buden pro Partie und liegt damit so weit vor seinen Teamkameraden, dass man ihn schon als Lebensversicherung des HSVH bezeichnen kann, wenn nicht sogar muss. Zusammen mit den genannten Bitter, Baijens und Tissier sowie Kreisläufer Niklas Weller und Rechtsaußen Frederik Bo Andersen bildet er aktuell das Rückgrat seiner Mannschaft und wird ganz sicher unter den Fokusspielern sein, auf die sich die Rhein-Neckar Löwen seit Mittwochmittag vorbereiten.

Höchste Zeit für einen Bundesliga-Heimsieg – und das mit minimaler Vorbereitung

Es ist der reine Reise- und Terminwahnsinn, den Sebastian Hinze und seine Jungs dieser Tage erleben. Gegen 22.30 Uhr am Dienstagabend beendeten sie ihr Gastspiel bei der TSV Hannover-Burgdorf mit einem 32:24-Erfolg. Irgendwann tief in der Nacht ging es im Bus auf die Autobahn. Ankunft im heimischen Kronau: 6.50 Uhr am Mittwochmorgen. Bisschen Schlaf und ab zum Abschlusstraining für das Heimspiel gegen Hamburg. Trainingsbeginn 14 Uhr. Wenn das eine seriöse Vorbereitung sein soll, dann herzlichen Glückwunsch.

So oder so müssen Hinzes Männer das Beste machen aus der Situation. Immerhin konnte man in Hannover ein wenig die Kräfte verteilen, das eine oder andere Korn sparen für das Duell am Donnerstagabend. Tickets gibt es wie für alle terminierten Heimspiele online hier sowie an der Abendkasse am Donnerstag ab 19 Uhr.