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Stammgast bei der Pokalendrunde

Eppelheim. Die Rhein-Neckar Löwen bleiben Stammgäste beim Final-Four-Turnier in Hamburg. Der badische Bundesligist löste gestern Abend durch einen letztlich ungefährdeten 33:28(19:12)-Erfolg über die MT Melsungen zum sechsten Mal in Folge das Ticket für die Endrunde (7./8. Mai) um den deutschen Handballpokal. „Mit dem Ergebnis und besonders mit unserem Auftritt in der ersten Halbzeit bin ich sehr zufrieden“, erklärte Löwen-Coach Gudmundur Gudmundsson. „Das war für den gesamten Verein ein eminent wichtiges Spiel“, ergänzte Manager Thorsten Storm und unterstrich damit den Stellenwert, den der DHB-Pokal für die Badener hat.

„Im Prinzip war das eines der wichtigsten Spiele der ganzen Saison“, meinte auch Bjarte Myrhol. „Eigentlich haben wir die Partie bereits in der ersten Hälfte entschieden“, ergänzte der Kreisläufer, der gegen den Ligarivalen sieben Treffer erzielte. Vor 2 233 Zuschauern in der Eppelheimer Rhein-Neckar-Halle war nur ein Löwenprofi erfolgreicher als der Norweger – mit zehn Toren avancierte Uwe Gensheimer zum besten Werfer der nur zu Beginn ausgeglichenen Begegnung.

„Mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich ganz zufrieden – auch wenn das Ergebnis letztlich standesgemäß war“, gab Gästecoach Michael Roth zu Protokoll, dessen Schützlinge zumindest in den Anfangsminuten die favorisierten Löwen ärgerten. Allerdings ließen sich die Hausherren von der offensiven MT-Deckung nicht beeindrucken und marschierten ab dem 5:4 (7.) durch Gensheimer mit großen Schritten dem Final Four entgegen. „Wir sind in der Abwehr wirklich sehr aggressiv gestanden. Das macht es auch für den Torhüter leichter. Und so bekommt man die Möglichkeit, über die erste und zweite Welle einfache Tore zu erzielen“, fasste Henning Fritz den ersten Durchgang zusammen. Der frühere Nationaltorwart wehrte insgesamt 18 Würfe ab, die daraus resultierenden Ballgewinne münzten seine Vorderleute besonders vor dem Seitenwechsel konsequent in Tore um.

„Danach ging es letztlich nur darum, dass wir auch in der zweiten Hälfte konzentriert bleiben. Und das hat geklappt“, sagte Coach Gudmundsson, der seine Schützlinge in der Halbzeitpause mit Erfolg dazu ermahnte, angesichts der beruhigenden 19:12-Führung den Gegner nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. „Schließlich kennen wir unsere Mannschaft“, fügte Manager Storm schmunzelnd hinzu. Doch man merkte den Badenern an, dass sie mit aller Macht zum sechsten Mal in Serie in der Hansestadt um den Pokal spielen wollen. Denn vom Erfolgsweg ließen sich die Hausherren nicht mehr abbringen. Und im Mai nehmen die Löwen erneut Anlauf, um den ersten Titel der Vereinsgeschichte zu holen.

Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer 10/7, Myrhol 7, Stefansson 6, Groetzki 5, Tkaczyk 3, Bielecki 2.
MT Melsungen: Vuckovic 7, Schöngarth 6, Klimovets 5, Vasilakis 2, Karipidis 2, Sania 2, Allendorf 2/2, Mansson 1, Schweikardt 1.

Von Christof Bindschädel

 03.03.2011