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Starke Moral, aber für Sieg zu schlecht gezielt (MM)

Nach dem 25:25 gegen Veszprem steuern die Löwen auf Platz zwei in der Champions-League-Vorrundengruppe A zu

MANNHEIM. Die Partien zwischen den Rhein-Neckar Löwen und dem ungarischen Top-Klub MKB Veszprem KC haben in dieser Champions-League-Saison offenbar eine Thriller-Garantie. Nach dem 30:29 für die Ungarn im Hinspiel trennten sich die beiden Spitzenteams der Vorrundengruppe A gestern mit 25:25 (12:13). Damit ist den Ungarn mit drei Punkten Vorsprung vor den Löwen und den letzten beiden Spieltagen Platz eins nur noch theoretisch zu nehmen. Die Badener steuern aber ebenso unbeirrt auf den zweiten Rang zu.

„Man hat heute gesehen, dass Veszprem im Gegensatz zu unserer Mannschaft sehr ausgeruht in dieses Spiel gehen konnte und auch in den entscheidenden 50:50-Situationen hatten sie bei den Schiedsrichtern etwas mehr Lobby. Aber unsere Jungs haben sich diesen Punkt gegen eine der besten Mannschaften dieses Wettbewerbs erkämpft. Das war ein verdientes Remis“, war Manager Thorsten Storm mit dem Ergebnis letztlich einverstanden.

Trainer Gudmundur Gudmundsson ging unmittelbar nach dem Schlusspfiff etwas tiefer in die Analyse. „Wir haben einfach zu wechselhaft gespielt und letztendlich zu viele freie Möglichkeiten ausgelassen. Das reicht dann eben nicht, um gegen eine solch starke Mannschaft zu gewinnen“, sagte der Isländer, der seinem Team vor dem nächsten Liga-Spiel am Mittwoch gegen Göppingen (20.15 Uhr/SAP Arena) allerdings eine Riesen-Moral attestierte.

Im Gegensatz zum Hinspiel erwischten die Löwen einen guten Start in die Partie und waren gleich hellwach. Mit 5:3 (8.) war der erste Zwei-Tore-Vorsprung hergestellt, doch Veszprem blieb am Drücker, weil sich die Ungarn gut auf die Auslösehandlungen der Badener eingestellt hatten und im Angriff auf den Ex-Kieler Momir Ilic bauen konnten, der bereits im ersten Durchgang sechs sogenannte „einfache“ Treffer aus dem Rückraum setzte.

Als die bei den Löwen dann die Fehlerquote stieg, drehte Veszprem die Partie. Beim 6:9 (18.) war Trainer Gudmundur Gudmundsson das erste Mal in Alarmstimmung und legte die Grüne Karte für eine Auszeit. Dass beispielsweise Kim Ekdahl immer wieder auf eine rote Wand lief und ohne Torerfolg blieb, konnte ihm ebenso wenig gefallen wie die Abschlussquote oder die teils unglücklich erscheinenden Gegentreffer, die Niklas Landin im Löwen-Tor kassierte. Immerhin zeigte Kapitän Uwe Gensheimer ein nahezu fehlerloses Spiel mit sieben Treffern schon vor der Pause. Auch der Kampfgeist stimmte bei den Gelbhemden, die beim 11:11 (24.) wieder ausglichen und für die beim 12:13-Halbzeitstand noch alles möglich war.

„In der zweiten Halbzeit haben wir dann die nötige Aggressivität gezeigt“, blickte Trainer Gudmundsson auf den zweiten Abschnitt, in dem die Badener mit viel Willen einen Drei-Tore-Rückstand egalisierten (16:19, 41.) und durch Andi Schmid beim 24:24 erstmals wieder zum Ausgleich kamen (55.). Mehr als das 25:25 durch Patrick Groetzkis Heber zum Endstand (59:06) sollte dann aber nicht mehr gelingen. „Das war nicht unser bestes Spiel, aber wir haben nie aufgegeben“, resümierte Goran Stojanovic (ab der 38. Minute im Tor). „Deshalb können wir mit diesem Zähler zufrieden sein.“

Von Thorsten Hof