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Starker Start trägt die Löwen über die Ziellinie

Magdeburg. Kurz vor Anpfiff der Partie beim SC Magdeburg wäre Kent-Harry Andersson, der Sportliche Leiter der Rhein-Neckar Löwen, fast unter eine der riesigen grün-roten Fahnen der SCM-Fans auf dem Spielfeld geraten. Doch diese kurze Schrecksekunde für den Schweden sollte dann auch die einzige Gefahr an diesem Abend darstellen. Mit einer zunächst konzentrierten Leistung und einer starken Defensivarbeit setzten sich die Badener mit 35:24 (17:11) in der Bördelandhalle durch, brachten die Ostdeutschen im zweiten Durchgang dabei jedoch kurzzeitig nochmals ins Spiel zurück. „Insgesamt können wir aber sehr zufrieden sein. Vor allem unser Start hat den Grundstein für diesen klaren Erfolg gelegt“, bilanzierte Trainer Ola Lindgren nach der Fahrt in den Osten.

Von Beginn an hatten die Löwen die Magdeburger Angreifer sicher im Griff, vor allem Magdeburgs starker Kreisläufer Bartosz Jurecki kam nicht zur Entfaltung. Hinter der beweglichen Abwehr zeigte der starke Henning Fritz bereits im ersten Durchgang 18 Paraden. Nicht zuletzt deshalb setzten sich die Löwen auch über einfache Gegenstöße ab, Myrhols Schnellangriff zum 10:3 (16.) zeigte rasch die Richtung an. Bis zur Halbzeit mussten sich die Gelbhemden lediglich vorwerfen lassen, den 17:8-Vorsprung in den letzten beiden Spielminuten noch zum 17:11 schmelzen zu lassen.

Und auch nach dem Wechsel boten die Löwen der Heimmannschaft mit frühen Würfen und technischen Fehlern einige Hilfestellung. Magdeburg kam von 19:13 auf 19:15 heran und als Gensheimer dann einen Strafwurf ausließ (38.), war auch die Bördelandhalle wieder da. „Da sieht man, wie schnell es im Handball gehen kann“, so Trainer Lindgren. „Aber wir haben dann wieder unsere Stabilität in der Abwehr gefunden“, durfte der Löwen-Coach mit ansehen, wie die Löwen kühlen Kopf behielten. Groetzkis Konter in Unterzahl zum 22:16 sorgte für Beruhigung (42.), beim 29:21 (53.) war die die Entscheidung gefallen.

Damit verteidigten die Badener Platz vier und hoffen weiter auf ein Wildcard-Turnier für die Champions League, während parallel am Kader für die Zukunft gebastelt wird. So ist laut Geschäftsführer Thorsten Storm der Vertrag mit Hamburgs Top-Linkshänder Krysztof Lijewski ab 2011 definitiv noch nicht unterschrieben, die Löwen können sich seiner Zusage aber wohl ziemlich sicher sein. Eine vorzeitige Verpflichtung schon in diesem Sommer gegen eine hohe Ablöse schließt Storm dagegen aus. „Wir sind auf dieser Position doppelt besetzt.“

Auch der Aufstieg der TSG Friesenheim wird die unmittelbaren Personalplanungen nicht beeinflussen. Alle Leihspieler bleiben „Eulen“, je nach den Genesungsfortschritten von Kapitän Sigurdsson wollen sich die Löwen allerdings eine Option auf Niklas Ruß offen halten.

Von Thorsten Hof

 17.05.2010