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Starkes Debüt: Junglöwe David Móré

17-jähriger Linksaußen überzeugt bei seiner Bundesliga-Premiere / Ahouansous erstes Löwen-Tor 2022 wird gleich ein entscheidendes   

Starkes Debüt: Junglöwe David Móré: 17-jähriger Linksaußen überzeugt bei seiner Bundesliga-Premiere im Trikot der HBL-Profis.
David Móré bejubelt einen seiner insgesamt 5 Treffer im Heimspiel gegen Erlangen

26:26-Unentschieden gegen den HC Erlangen. Das erste Bundesliga-Heimspiel der Löwen 2022 war sicherlich keines, das Einzug in die Handball-Geschichtsbücher halten wird. Doch in der persönlichen Biografie von David Móré wird der gestrige Abend in der SAP Arena sicherlich immer einen besonderen Platz haben. Denn mit gerade einmal 17 Jahren kam der Linksaußen, der normalerweise in der U 19 der Junglöwen auf Torejagd geht, in der Partie gegen die Franken zu seinem ersten Einsatz in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga. Dabei stand er gleich 60 Minuten auf der Platte und avancierte mit fünf Treffern zu einem der erfolgreichsten Werfer der Partie.

„Ich dachte natürlich, wenn ich einmal bei einem Löwenspiel dabei sein darf, dann komme ich vielleicht kurz auf die Platte, wenn die Mannschaft deutlich führt, um einfach etwas reinzuschnuppern.“, so der Allgäuer, der sich sein Debüt in der Bundesliga vor wenigen Wochen noch etwas anders vorgestellt hat. Aber am Abend vor der Partie gegen Erlangen war klar: David Móré ist der einzige Spieler auf Linksaußen im Kader der Löwen. „Da geht man natürlich mit etwas mehr Druck und Respekt ran an so ein Spiel. Ich war schon sehr aufgeregt am Anfang und dann verwerfe ich meinen ersten Wurf. Aber ich wurde von den anderen Spielern und der Bank gepusht, mir wurden aber auch natürlich die Bälle rausgespielt und dann habe ich das ganz gut gemacht heute.“

Starkes Debüt von Junglöwe David Móré: „Das war hart.“

Auf einen möglichen Einsatz im Löwentrikot bereitete sich der 17-Jährige schon seit Januar vor, trainierte regelmäßig bei den Profis mit, aber ausgerechnet letzte Woche wurde er krankheitsbedingt ausgebremst- erst am Freitag konnte er wieder ins Training einsteigen: „Ich war acht Tage raus, konnte nichts machen. Davor habe ich zwei Wochen regelmäßig mit der Mannschaft trainiert. Jetzt habe ich einmal wieder mittrainiert, gesagt bekommen, dass ich heute spielen soll und dann 60 Minuten in der Bundesliga absolviert. Das war hart, aber ich bin jetzt auch erleichtert.“, fasste David Móré die ereignisreichen letzten Tage zusammen.  

Starkes Debüt: Junglöwe David Móré: 17-jähriger Linksaußen überzeugt bei seiner Bundesliga-Premiere im Trikot der HBL-Profis.
David Móré im Ballduell mit Erlangens Torhüter Kim Sonne-Hansen

Lob für den Debütanten, der seit 2020 im Kronauer Handball-Internat wohnt, gab es auch von seinen Teamkollegen: „Ich bin heute zusammen mit ihm zur Arena gefahren. Ich habe ihm gesagt, er soll da völlig befreit dran gehen und sich keinen Kopf machen. Im Training hat er es immer überragend gemacht. Für mich war das keine Überraschung. Er weiß was er kann und das hat er auch heute gezeigt.“, lobte Philipp Ahouansou, der wiederum selbst mit seinem Tor zum 26:26 drei Sekunden vor Spielende dafür sorgte, dass die Löwen zumindest einen Zähler in der SAP-Arena behalten haben.  

Kurzer Einsatz- wichtiger Treffer: Ahouansou sorgt für Aufatmen

In den ersten beiden Spielen des Jahres nicht zum Einsatz gekommen, musste der 20-Jährige auch gegen Erlangen lange warten, ehe er auf die Platte geschickt wurde: „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, als der Trainer gesagt hat, ich soll mich warm machen. Dann wollte ich auch einfach zeigen, dass ich es wert bin, reingenommen zu werden.“

Und diese Einwechslung in der 55. Minute sollte sich zweifelsfrei als wertvoll erweisen. Zwar leistete sich Philipp Ahouansou gleich in seiner ersten Aktion einen Fehlwurf, doch davon ließ er sich nicht unterkriegen und markierte den nach dem Verlauf der zweiten Halbzeit erlösenden Ausgleichstreffer: „Ich habe die Aufgabe bekommen voll zum Tor zu gehen und ich sollte mich mit allem was ich habe reinwerfen. Das habe ich gemacht.“ Und damit bewahrte er die Löwen nicht nur vor einer drohenden Niederlage, sondern sorgte auch dafür, dass im Vergleich zu manch anderem Spiel in dieser Saison ein Angriff der Gelb-Blauen kurz vor der Schluss-Sirene erfolgreich abgeschlossen werden konnte.

Starkes Debüt: Junglöwe David Móré: 17-jähriger Linksaußen überzeugt bei seiner Bundesliga-Premiere im Trikot der HBL-Profis.
Patrick Groetzki feiert mit Philipp Ahouansou den späten Ausgleichstreffer.

Dass dieser letzte Angriff der Partie überhaupt eine entscheidende Rolle spielen wird, darauf deutete in der Anfangsphase noch wenig hin, denn die Löwen starteten stark ins Spiel, kassierten erst in der 12. Minute den ersten Gegentreffer und hatten bis dahin bereits sieben Tore erzielt: „In der ersten Viertelstunde haben wir eine richtig gute Leistung gezeigt, die Abwehr stand gut, unser Spiel nach vorne war griffig. Wir haben auf unsere Chancen gewartet, haben die Bälle reingeworfen, auch die Körpersprache war gut. Wir sind richtig gut in der Partie und dann kommt so ein Bruch und das Spiel gerät auf eine ganz andere Schiene. Zehn Minuten vor Schluss sah es dann so aus, als könnten wir nicht mehr gewinnen. Es hat noch zu einem Punkt gereicht, aber man hat auch gesehen, dass es noch jede Menge zu tun gibt.“, meinte Patrick Groetzki.  

Noch kein Sieg 2022- aber positive Entwicklung erkennbar

Nach drei Spielen im neuen Jahr müssen die Löwen weiterhin auf den ersten Sieg unter Ljubomir Vranjes warten. Nichtsdestotrotz sieht Patrick Groetzki einige positive Entwicklungen: „Was für uns megawichtig war, dass wir uns in der Abwehr stabilisiert haben, und das haben wir jetzt in allen Spielen 2022 gezeigt. Das war deutlich besser als vor der Winterpause und das war schon einmal ein erster Schritt. Joel gibt uns auch eine zusätzliche Sicherheit, hat auch heute am Ende wichtige Bälle gehalten. Klar ist aber auch: Wir müssen jetzt einfach Spiele gewinnen, Punkte sammeln, um in der Tabelle weiter nach vorne kommen und wir brauchen positive Erlebnisse auf dem Spielfeld. Dann können wir wieder auf einen guten Weg kommen.“

In den nächsten 14 spielfreien Tage soll im Kronauer Trainingszentrum an den nächsten Stellschrauben gedreht werden, bevor es dann am 27. Februar (16.00 Uhr) in der Handball- Bundesliga mit dem Heimspiel gegen die HSG Wetzlar weitergeht. Nach den aktuellen Coronaverordnungen dürfen 4000 Zuschauer beim Duell gegen die Mittelhessen in der SAP-Arena mit dabei sein, der Vorverkauf der Tagestickets läuft.