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Ahouansou rettet Löwen einen Punkt

26:26 in letzter Sekunde durch den Löwen-Nachwuchsmann

Ahouansou rettet Löwen einen Punkt: 26:26 in letzter Sekunde durch den Löwen-Nachwuchsmann nach einer sehr durchwachsenen Leistung.
Patrick Groetzki feiert eines seiner sieben Tore im Duell mit dem HC Erlangen.

Wieder ein Kraftakt: Gegen den HC Erlangen liefern die Rhein-Neckar Löwen am Samstagabend eine große Energieleistung, leisten sich aber zu viele Fehler und gehen in der Partie des 20. HBL-Spieltages mit einem 26:26 (13:12) vom Feld. David Moré feiert auf links außen seine Bundesliga-Premiere, weil bei den Löwen gleich vier Linksaußen verletzt und krank ausfallen. Nach einem Wechselbad der Gefühle in Halbzeit eins mit einem eigenen 7:0-Lauf sowie einem 1:7-Lauf gegen sich, entwickelt sich nach der Pause ein echter Krimi – leider ohne Happy End für die Löwen, aber immerhin mit einem geretteten Punkt.

Die Löwen legen los wie die Feuerwehr. Auf das 0:1 durch Christoph Steinerts Siebenmeter folgen sieben Löwen-Tore am Stück (7:1, 11.). Der Grund dafür: die Abwehr! Wie schon gegen Kiel und bei den Füchsen machen Mait Patrail und Ymir Örn Gislason im Innenblock dicht, daneben arbeiten Lukas Nilsson und Niclas Kirkeløkke äußerst akribisch. Erlangen behagt das gar nicht. Sie verrennen sich immer wieder in aussichtslose Würfe und Pass-Situationen. Das ermöglicht den Löwen leichte Gegenstoß-Tore wie beim 7:1 durch Patrick Groetzki.

Apropos Groetzki: Der Rechtsaußen hat eine Sahne-Halbzeit erwischt. Ihm gelingt einfach alles – egal wie groß oder klein der Winkel. Nicht minder stark die Leistung von Niclas Kirkeløkke, der einen Abpraller spektakulär zum 6:1 versenkt und Groetzkis 7:1 durch einen superstarken Steal ermöglicht. Sein Pfostenkracher beim Stand von 7:2 dagegen ist äußerst unglücklich (13.). Auf der Gegenseite trifft der eingewechselte Antonio Metzner zum 7:3 (14.). Erlangens Raul Alonso hat fast seine komplette Mannschaft ausgetauscht – und Metzner steht sinnbildlich für den Erfolg dieser Maßnahme.

Ahouansou rettet Löwen einen Punkt: Erlangen schafft die Wende noch in Halbzeit eins

In Minute 22 macht Metzner sein drittes Tor, da steht es nur noch 10:7. Die Löwen leisten sich jetzt einen technischen Fehler nach dem anderen. Genau das, was Coach Ljubomir Vranjes vor allen Dingen abstellen wollte – und was bisher auch sehr gut gelungen war. Nun aber befinden sich seine Männer im alten Löwen-Strudel. Johannes Sellin nutzt einen Steal von Ex-Löwe Steffen Fäth zum 11:11 (27.). Fäth mit seinem dritten Tor zum 11:12 erhöht den Erlangen-Lauf auf 7:1 (28.). David Moré mit seinem ersten Bundesliga-Treffer und der unglaubliche Groetzki mit seinem fünften Tor in Halbzeit eins retten die Löwen-Führung in die Pause (13:12).

Das erste Ausrufezeichen nach der Pause gehört Lukas Nilsson: Sein Hammer zischt direkt unters Lattenkreuz zum 15:14 (34.). In Minute 36 nimmt Löwen-Coach Vranjes die zweite Auszeit (15:16). Nach dem nächsten leichten Ballverlust stellt Tim Zechel auf 15:17 (38.). Jetzt heißt es kämpfen, Löwen! Debütant Moré fasst sich ein Herz, zeigt beim 16:17 seine bemerkenswerte Sprungkraft (39.). Kim Sonne-Hansen nimmt Groetzki einen schweren Wurf von außen weg, Sellin lässt Moré aussteigen: 16:19 (41.). Nach der nächsten verlorenen Kugel geht Sebastian Firnhaber zum 16:20 auf und davon, muss Vranjes seine letzte grüne Karte zur Auszeit legen (42.).

Ahouansou rettet Löwen einen Punkt: 26:26 in letzter Sekunde durch den Löwen-Nachwuchsmann nach einer sehr durchwachsenen Leistung.
Niclas Kirkeløkke im Zweikampf mit Nikolai Link.

Steal Firnhaber – Gegenstoß Sellin: 16:21 (43.). Die Löwen versuchen es mit dem siebten Feldspieler – und kassieren direkt den nächsten Tiefschlag. Wichtig das 17:21 durch Groetzki (44.). Steal Patrail – Konter Moré: 18:21 (44.). Nach dem fünften Tor des Debütanten und dem 19:21 muss Erlangen sich in einer Auszeit sammeln (45.). Starke Fußabwehr von Birlehm beim Stand von 20:22 gegen Metzner (47.). Erlangen agiert mit einer 5-1-Abwehr, forciert damit einen weiteren Löwen-Turnover (48.). Ballverlust und Bissel-Wurf ins leere Tor: 20:24 – so wird es schwer (49.).

Ahouansou rettet Löwen einen Punkt: Drei Tore Aufholjagd in drei Minuten

Überlebenswichtig das 22:24 durch Schmid (51.). Unfassbar, wie kühl Erlangen seine Angriffe in die Länge zieht. Plötzlich taucht Firnhaber zum Kempa aus dem Nichts auf: 22:25 (52.). Bitter, wie knapp Schmid beim Siebenmeter an Sonne-Hansen scheitert (53.). Jannik Kohlbacher fliegt zum 23:25 (54.). Da geht noch was! Zumal Fäth verzieht und sich der HCE einen Wechselfehler erlaubt (55.). Leider erlaubt sich auch Kohlbacher einen Fehlversuch gegen Sonne-Hansen. Nico Büdel hämmert seinen Schlagwurf ins Tor: 23:26 (57.) – die Vorentscheidung.

Vorentscheidung – aber nicht Entscheidung! In den letzten drei Minuten will die Wende gegen abgezockte Erlanger zumindest zur Hälfte gelingen, geben die Löwen mit dem Rücken zur Wand noch einmal alles, macht Philipp Ahouansou Sekunden vor dem Schlusspfiff den Ausgleich!

Rhein-Neckar Löwen – HC Erlangen 26:26 (13:12)

Löwen: Birlehm (ab 31., 7 Paraden), Katsigiannis (1.-30., 2 Paraden) – Schmid (5/1), Kirkeløkke (3), Patrail, Knorr, Moré (5), Ahouansou (1), Abutovic, Lagergren, Groetzki (7/1), Horžen, Gislason, Nilsson (3), Kohlbacher (2)

Erlangen: Ferlin (1.-12., 1 Parade), Sonne-Hansen (ab 12., 7 Paraden) – Sellin (4), Fäth (4), Link (1), Büdel (2), Steinert (2/2), Firnhaber (2), Zechel (2), Metzner (5), Bissel (2), Olsson, Leban (2), Jaeger

Trainer: Ljubomir Vranjes – Raul Alonso

Schiedsrichter: Marijo Zupanovic & Martin Thone

Zuschauer: 2469

Strafminuten: Gislason (4), Patrail (4) – Link (4), Büdel (2), Zechel (4)

Siebenmeter: 2/3 – 2/3

Siebenmeter-Paraden: Sonne-Hansen hält gegen Schmid (53.) – Steinert wirft neben das Tor (5.)

Spielfilm: 0:1, 7:1, 7:3, 10:5, 10:8, 11:9, 11:12, 13:12 (HZ), 15:14, 15:17, 16:21, 19:21, 19:22, 20:24, 23:25, 26:26 (EN)