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Stojanovic krallt sich die Punkte

Aschaffenburg. Angereist sind sie ohne große Ansprüche: Spielerischer Glanz – muss nicht sein; wenig Gegentore – wäre schön, ist letztlich aber auch nur eine Randnotiz gewesen. Ganz oben auf dem Wunschzettel der Rhein-Neckar Löwen stand gestern vor dem Bundesliga-Gastspiel beim TV Großwallstadt etwas anderes: Zwei Punkte zum Auftakt – Hauptsache gewinnen, egal wie! Gerade auch, weil die Konkurrenz, die ebenfalls den dritten Platz im Visier hat, teilweise bereits vorgelegt hatte. Starke Berliner vor allem: In Magdeburg (30:27) und in Hannover (31:28). Gestern schossen die Löwen zurück, siegten mit 27:24 (13:14) in der Aschaffenburger Frankenstolz Arena. „Das war ein schweres Stück Arbeit“, pustete Löwen-Manager Thorsten Storm tief durch, „was aber auch zu erwarten war, Großwallstadt kämpft immer bis zum Umfallen.“

Im Tor vertraute Gudmundur Gudmundsson, der Trainer der Löwen, auf Goran Stojanovic, den neuen „Hexer“ aus Gummersbach. Und der machte seine Sache gut, parierte mehrfach glänzend. Hinten hui, vorne pfui. Klingt hart, war aber so: Denn nach einer anfänglichen 3:5-Führung, baute das Rudel stark ab, wirkte unkonzentriert, orientierungslos. Zarko Sesum und Co. verballerten viel, trafen wenig. Was der TVG nutzte: In der 18. Minute jubelte der Bundesliga-Dino über das zwischenzeitliche 10:7.

Gudmundsson wurde nervöser und nervöser. An seinen Armen sah man es. Irgendwie schien er sie nicht mehr unter Kontrolle zu haben, wild wirbelten sie durch die Luft. Der kleine Isländer stand unter Strom.

In der Pause scheint er dann die richtigen Worte gefunden zu haben. Plötzlich lief’s. Es wurde gekämpft, getrickst, phasenweise sogar geglänzt. Und zum Schluss leider auch wieder gezittert: Erst im Endspurt ballerten sich die Gelben den Drei-Tore-Vorsprung heraus. Stojanovic sei Dank. Der Montenegriner demonstrierte in der Crunch-Time seine Extraklasse. „Goran machte uns das Leben definitiv deutlich leichter“, verteilte Rechtsaußen Patrick Groetzki ein Sonderlob. Storm nickte: „Goran hat das Spiel für uns entschieden!“

Weiter geht es für die Löwen am Samstag. Um 19 Uhr gastiert Balingen zum ersten Heimspiel in der SAP Arena.

Von Daniel Hund