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Storm darf bleiben, muss sich aber einschränken (MM)

Rhein-Neckar Löwen wollen zunächst weiter mit ihrem Manager arbeiten / „Es ist nicht mehr wie bisher“

Mannheim. Thorsten Storm bleibt weiter Geschäftsführer der Rhein-Neckar Löwen, muss sich vom Aufsichtsrat des Handball-Bundesligisten aber offenbar intensiver als bisher über die Schulter schauen lassen. Mit Blick auf Storms Wechsel zum direkten Konkurrenten THW Kiel spätestens ab dem 1. Juli 2015 bestätigte Aufsichtsratschef Bernhard Slavetinsky gestern auf Anfrage eine Veränderung mit Blick auf den Handlungsspielraum des Managers. „Es ist nicht mehr wie bisher, wir haben uns aber intern verabredet und wir möchten deshalb nicht in Details gehen“, sagte der Vorsitzendes des Kontrollgremiums. Weiterreichende Weichenstellungen will der Aufsichtsrat des Vizemeisters erst Mitte Juli fällen, wenn alle Mitglieder wieder aus ihren Urlauben zurückkehren. Inzwischen seien die ersten Bewerbungen für die Nachfolge Storms eingegangen, dass mit Jürgen Schollmeier und Lars Lamade auch zwei Mitglieder des Aufsichtsrats darunter seien, dementierte Slavetinsky. „Mit solchen Spekulationen sollten wir Thorsten Storm nicht beschädigen oder zu einer ‚Lahmen Ente‘ machen“, meinte der Vorstand der Karlsruher PSD Bank, der weiter „keinen Grund zur Panik“ sieht.

„Vielleicht ist diese Situation auch eine Chance, für einen Übergang zu sorgen“, sagte der Bankdirektor, dem offenbar weiter die echten Alternativen für einen schnellen Schnitt fehlen. Sollte es bei dieser Zwischenlösung bleiben, könnte beispielsweise Oliver Roggisch aus seiner künftigen Position des Teammanagers in die Rolle des Sportlichen Leiters hineinwachsen und mit Vertriebschef Sebastian Grüne haben die Rhein-Neckar Löwen nicht zuletzt jede Menge kaufmännisches Know-how auf ihrer Mannheimer Geschäftsstelle.

Auch bei der Auslosung der Champions-League-Gruppenphase am Freitag in Wien werden die Löwen nicht durch ihren Manager vertreten sein, der aus privaten Gründen verhindert ist. Hier wird ein Mitglied des Aufsichtsrats die Badener repräsentieren.

Von Thorsten Hof