Tag der Vielfalt wird zur Löwen-Party

Dank einer starken Mannschaftsleistung haben die Rhein-Neckar Löwen die Aktionen zum Thema Inklusion perfekt abgerundet

Tag der Vielfalt wird zur Löwen-Party: Was will man mehr? Dank einer starken Mannschaftsleistung haben die Rhein-Neckar Löwen die Aktionen rund um den Tag der Vielfalt perfekt abgerundet und mit dem 24:22 (13:11) über den Bergischen HC den vierten Bundesliga-Sieg in Folge gefeiert. Sportlich glänzen die Löwen auf dem Feld, daneben u.a. die Handballerinnen und Handballer der VSG Darmstadt.

Im Interview mit Arena-Sprecher Kevin Gerwin berichten die Gäste aus Südhessen vom Löwen-Besuch unter der Woche. In einer gemeinsamen Trainingseinheit setzte sich das Löwen-Trio Uwe Gensheimer, David Späth und Philipp Ahouansou in Rollstühle und teilte mit der VSG-Truppe Perspektive und Handicap. „Es ist auf jeden Fall eine Riesen-Herausforderung“, fasst Philipp Ahouansou seine Trainingseindrücke zusammen. Beim Gegenbesuch der Rolli-Truppe in der SAP Arena begrüßen sich Löwen und Darmstädter wie alte Freunde. Und sie alle tragen gemeinsam das Regenbogen-Trikot, das eigens für den Tag der Vielfalt angefertigt worden ist.

Tag der Vielfalt wird zur Löwen-Party: eigenes Erleben als Schlüssel zum Verständnis

Im Umlauf der SAP Arena setzt sich Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann in einen Rollstuhl und versucht sich an dem eigens für den Tag der Vielfalt eingerichteten Parcours. Respektvolles Miteinander, Inklusion, Integration: Dass solche Schlagworte mit Leben gefüllt werden müssen und dies am besten durch Anschaulichkeit und eigenes Erleben funktioniert, ist den Löwen ein ganz zentrales Anliegen. Umso mehr freuen sie sich über die große Resonanz des Publikums und die zahlreichen Besucher und Besucherinnen des Rollstuhl-Parcours. Ausdruck findet diese Anteilnahme zudem im laut aufbrandenden Applaus für die beiden VSG-Mitglieder, die unmittelbar vor Spielbeginn einen symbolischen Anwurf auf dem Spielfeld ausführen.

Im Anschluss daran übernehmen die Profis das Kommando in der SAP Arena. Und auf der Platte entwickelt sich direkt ein munteres Spielchen. Mittendrin: Joel Birlehm. Der Löwen-Keeper konnte sich dank der starken Auftritte von Kollege Mikael Appelgren in den vergangenen Wochen von einer Erkrankung erholen und zeigt gegen den BHC eine Top-Leistung. 17 Paraden bei 22 Gegentoren, das macht eine Fangquote von überragenden 44,7 Prozent. Hinterher strahlt der Januar-Neuzugang über beide Ohren und sagt: „Ich habe mich gefreut, dass der Trainer mir vertraut und heute mit mir anfängt. Ich hatte in den letzten drei, vier Wochen gesundheitlich etwas zu kämpfen und dann ist das natürlich gut, zu merken, dass der Körper das über ein ganzes Spiel aushält und die Puste nicht ausgeht. Das gibt einem Selbstvertrauen in den eigenen körperlichen Zustand und das ist auch die Hauptsache.“

Sein Fazit zum Spiel fällt entsprechend zufrieden aus: „Ich freue mich am meisten über das gewonnene Spiel, das war wirklich ein Kampfspiel. Dass ich der Mannschaft dabei helfen konnte, freut mich natürlich auch. Wir haben das heute in der Deckung super gemacht, aggressiv und körperlich gedeckt. Wir haben nur 22 Gegentore bekommen, das bedeutet, wir haben da sehr viel richtig gemacht. Die 6:0-Variante hat gut funktioniert, auch die 5:1, und damit ist man auch nicht so leicht auszurechnen.“ Neben dem bestens aufgelegten Albin Lagergren auf der Mitte und einem wieder einmal brillierenden Patrick Groetzki auf rechts außen sind es an diesem Abend insbesondere Ymir Örn Gislason und Ilija Abutovic im Löwen-Abwehrzentrum, die aus einer grandiosen Mannschaftsleistung herausragen. Und natürlich der Mann mit der Nummer 80.

Tag der Vielfalt wird zur Löwen-Party: Kohlis Rücken hält – genauso wie Kollege Birlehm im Tor

9 von 11 Würfen bringt Jannik Kohlbacher gegen den BHC im Tor unter, ist nicht einmal von einem Abwehr-Riesen wie Max Darj zu halten. „Es war natürlich noch etwas anstrengend für den Rücken, aber bisher geht es mir gut. Ganz weg ist es noch nicht, aber wenn es so läuft wie heute, dann sollte es kein Problem sein zu trainieren und auch zu spielen. Mit dem Rücken bin ich zufrieden“, sagt die Kreisläufer-Granate nach dem Spiel mit Blick auf die hartnäckigen Beschwerden der letzten Wochen. Sein Fazit zum Spiel: „Das war ein Riesenkampf der gesamten Truppe. Gerade in der Abwehr haben wir gut und aggressiv gespielt, genau so wie wir es uns vorgenommen haben, und genau so, wie es die Fans sehen wollen. Die letzten Spiele waren eigentlich alle Energieleistungen. Gerade Kampf, Einsatz und Wille sind diese einfachen Grundtugenden, die man braucht, und die haben wir heute wieder gezeigt.“

Weiter geht es für die Löwen am Donnerstag mit dem Spiel beim TBV Lemgo Lippe. Sieg Nummer fünf wäre auch deswegen besonders schön, weil das Hinspiel in Mannheim recht klar an die Lipperländer ging.