Veröffentlichung:
Tapetenwechsel mit 29 (RP)
Kapitän Uwe Gensheimer verlässt imSommer Rhein-Neckar-Löwen
Der Paukenschlag. Die Rhein-Neckar-Löwen verlieren ihren besten Mann: Der Bundesliga- Spitzenreiter teilte mit, dass Uwe Gensheimer (28) seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängert. Der Kapitän des Klubs und der Handball-Nationalmannschaft wird bei Paris Saint-Germain HB gehandelt.
„Die Entscheidung, die Löwen zu verlassen, war mit Sicherheit die schwerste in meiner Karriere. Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Ich bin aber zu dem Schluss gekommen, dass ich in meiner Karriere noch einmal etwas Neues probieren möchte und für einen Wechsel ins Ausland nun der richtige Zeitpunkt gekommen ist“, erläuterte Gensheimer, 2011, 2012, 2013 und 2014 der Handballer des Jahres.
Gensheimers Entscheidung – sie wurde zur Hängepartie, die seit gestern beendet ist. Erste Fragen zur Zukunft des besten Linksaußen der Welt gab es bereits im Februar, März. „Jeder weiß, welche Bedeutung die Rhein-Neckar-Löwen für mich als gebürtigen Mannheimer haben. Ein Wechsel innerhalb Deutschlands war nur schwer vorstellbar“, erklärte Gensheimer, Aushängeschild und Identifikationsfigur der Löwen. Gensheimer stieß 2003 vom TV Friedrichsfeld zu dem Klub. „Bis zum Saisonende werde ich aber weiter Vollgas für die Löwen geben. Wir haben eine fantastische Mannschaft und wollen auch in diesem Jahr ein deutliches Wörtchen bei der Titelvergabe mitsprechen. Es wäre das Größte, mich mit einem Titel zu verabschieden“, betonte Gensheimer.
„Es ist keine große Überraschung mehr. Natürlich ist es sehr schade, dass uns Uwe nach der Saison verlässt. Wir respektieren aber seinen Wunsch, in seiner Karriere noch einmal etwas Neues machen zu wollen“, meinte Trainer Nikolaj Jacobsen. „Wir haben Uwe ein sehr gutes Angebot gemacht, seinen Vertrag bei uns langfristig zu verlängern, und haben ihm zudem eine berufliche Perspektive nach seiner aktiven Karriere angeboten“, sagte Löwen-Manager Lars
Lamadé, der sich jedoch vorstellen kann, dass Uwe Gensheimer eines Tages zu den Löwen zurückkehrt. Warum auch nicht?
Nikolaj Jacobsen glaubt nicht, dass die Personalie Auswirkungen auf die derzeitigen Spitzenleistungen der Mannschaft hat. „Wir sind alle traurig, dass er uns verlässt. Aber es dauert ja noch ein bisschen. Wir freuen uns, die letzte Saison mit Uwe spielen zu können“, verdeutlichte der Trainer. Er ließ offen, ob Stefan Sigurmannsson in der nächsten Spielzeit zum Linksaußen Nummer 1 befördert wird – oder ob ein Mann von Gensheimers Kaliber gesucht wird. „Ich traue Stepi das zu“, sagte er.
Von Udo Schöpfer