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Tausche Keeper gegen Testspiel

Mannheim. Selbst für Konrad Hoffmann war diese Aufgabe eine neue Herausforderung – und das soll etwas heißen. Schließlich ist „Conny“ seit fast 29 Jahren als Betreuer für den Handball-Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen und dessen Vorgängervereine tätig. Er hat viel erlebt, aber noch nicht alles. Eine kurze Torwarthose hat die gute Seele des Klubs zum Beispiel noch nie besorgen müssen – bis sich die Badener die Dienste von Schlussmann Chrischa Hannawald sicherten.

Der 39-jährige war bis vor wenigen Tagen noch als Co- und Torwarttrainer beim Zweitligisten Bergischer HC tätig, lässt diese Aufgaben aber vorerst ruhen und stellt sich wieder selbst zwischen die Pfosten. Der ehemalige Nationalspieler, dessen Markenzeichen kurze Torwarthosen sind, ist bei den Löwen als Nummer zwei hinter Slawomir Szmal eingeplant, bis die Gelbhemden wieder auf Henning Fritz (Muskelfaserriss) zurückgreifen können.

„Keine langfristige Lösung“

Als Dankeschön für das Entgegenkommen bestreiten die Löwen in der nächsten Saisonvorbereitung ein Testspiel beim Bergischen HC, über die Laufzeit von Hannawalds Vertrag machten die Badener keine Angaben. „Vermutlich wird es keine langfristige Lösung“, sagte Manager Thorsten Storm, der hofft, dass Fritz im Champions-League-Spiel beim THW Kiel am 21. November wieder zur Verfügung steht. Für die Königsklasse ist Hannawald nämlich nicht spielberechtigt.

„Ich kann mit der Rolle des Feuerwehrmannes sehr gut leben“, sagt der neue Schlussmann, der seine Karriere 2008 eigentlich beendet hatte, dann aber noch zwei Mal für wenige Wochen zurückkehrte. Zunächst half er beim Bergischen HC aus, Ende 2009 dann noch einmal beim HSV Hamburg. Schon heute (20.15 Uhr/SAP Arena) im Heimspiel gegen MT Melsungen gehört der 39-Jährige zum Kader.

„Wir wollen zwei Punkte einfahren“, meint Hannawald vor dem Duell mit den Nordhessen, bei denen in Andrej Klimovets ein Ex-Löwe im Aufgebot steht. Vor wenigen Monaten trennten sich der Kreisläufer und die Badener im Unfrieden: Klimovets pochte auf eine Vertragsklausel, die ihm ein weiteres Jahr bei den Löwen ermöglichte. Er ließ sich nach dem letzten Heimspiel der vergangenen Saison gegen Wetzlar nur widerwillig verabschieden. Manager Storm scheint den Eklat vergessen zu haben: „Ich kann nichts erkennen, was gegen ein freundschaftliches Wiedersehen spricht.“ mast

 03.11.2010