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TBV Lemgo tritt heute gegen die Rhein-Neckar Löwen an (LZ)

Zwei wichtige Stützen fehlen. Jetzt muss der „achte Mann“ ran, wenn der TBV Lemgo in der Rolle des Davids heute um 20.15 Uhr gegen den Goliath Rhein-Neckar Löwen bestehen will.

Im Hinspiel Anfang November plagten die Lipper in der SAP-Arena ebenfalls große Verletzungssorgen. Seinerzeit sprangen Youngster wie Max Höning (6) und Tim Suton (4) mutig in die Bresche, weshalb der TBV mit 34:35 nur hauchdünn an einer Sensation vorbeischrammte. „Von der Tabellensituation her sind wir inzwischen auf jeden Punkt angewiesen. Denn Mindens Sieg in Gummersbach war nichts, was man planen kann. Und auch Friesenheims Sieg in Nettelstedt hatte kaum einer auf der Rechnung“, weiß Tim Suton um die Bedeutung der restlichen neun Saisonspiele. Obwohl der 18-jährige Allrounder von den Rhein-Neckar Löwen nur bis zum Saisonende ausgeliehen ist, spricht er von „einem ganz normalen Spiel“.

Suton: „Mittlerweile bin ich ja länger in Lemgo als ich es bei den Löwen war.“ Ab Sommer greift offiziell sein Anschlussvertrag beim Vizemeister. Doch Suton, der seit November in einer Ferienwohnung in der Kroßmannstraße wohnt, könnte sich auch mit einer anderen Situation anfreunden. „Der Wechsel zum TBV war die richtige Entscheidung. Ich fühle mich super wohl und fände es gut, wenn ich noch länger bleiben könnte.“ Doch zuvor muss Tim Suton mit dem TBV den Klassenerhalt schaffen. Das Ausscheiden der Löwen im Achtelfinale der Champions League gegen Pick Szeged (30:34, 29:31) hat er genau verfolgt. „Von Instabilität oder einer Krise kann man da nicht sprechen. Die Ungarn sind von den Namen vielleicht nicht so groß wie die Löwen, doch sie haben eine super Mannschaft. Die Ergebnisse zeigen aber, dass man auch als kleinerer Gegner die Löwen schlagen kann.“ In der Bundesliga gelang das in dieser Saison erst drei Teams. Neben dem THW Kiel dem Bergischen HC sowie HC Erlangen. In der Champions League offenbarte das Team um Supertorwart Niklas Landin (21 Paraden in Szeged) dagegen deutlich mehr Wackler. Der Frust nach dem Aus in der Königsklasse hielt sich aber in Grenzen. „Wir sind jetzt nicht am Boden zerstört“, sagte Teammanager Oliver Roggisch gegenüber dem Mannheimer Morgen und freute sich auf die „reduzierte Belastung“.

Nach dem Flensburg-Spiel ist Sport1 heute zum zweiten Mal in dieser Saison zu Gast in Lemgo. Für TBV-Geschäftsführer Christian Sprdlik zu wenig: „Zum einen ist jedes Spiel Marketing. Zum anderen sollte das Fernsehen auch die Breite der Liga abbilden.“ Dass sich TV-Live-Übertragungen negativ auf die Zuschauerzahlen auswirken, sieht Sprdlik nicht. „So darf man nicht rechnen. Es werden auch neue Fans begeistert. Wenn ich Fußball im Fernsehen anschaue, bekomme ich auch Bock, den BVB mal live zu sehen.“

Von Jörg Hagemann