Veröffentlichung:

Teufelskerl Simic zieht Löwen den Zahn

Melsunger Keeper macht ein außergewöhnliches Spiel und reißt seine ganze Mannschaft mit

Teufelskerl Simic zieht Löwen den Zahn. Melsunger Keeper macht ein außergewöhnliches Spiel und reißt seine ganze Mannschaft mit
Löwen schwören sich ein.

Teufelskerl Simic zieht Löwen den Zahn: Die Rhein-Neckar Löwen geben alles bei Topteam Melsungen, holen mehrmals hohe Rückstände auf und müssen sich letztlich doch einer deutlich stabileren MT beugen. Nach 60 Minuten steht es 30:23 (16:12) in der Partie des 11. HBL-Spieltages. Mann des Abends ist Nebojsa Simic, der den Gegner entnervt und die eigene Mannschaft zu einfachen Tempotoren führt. Melsungen steht nun mit 18:4 Punkten auf Rang zwei, die Truppe von Sebastian Hinze mit 11:9 Zählern auf dem sechsten Platz.

Matchwinner Simic braucht etwas mehr als vier Minuten, um auf Touren zu kommen. Beim 3:2 krallt er sich die erste Löwen-Kugel. Nach seiner zweiten Glanztat erhöht Dainis Kristopans auf 4:2 (7.). Es ist das (Sinn-)Bild der ersten Halbzeit. Teufelskerl Simic pariert, Melsungen nutzt den Gegenstoß. Nach diesem Prinzip hecheln die Löwen ständig einem Rückstand und schier entnervenden Situationen hinterher. Mal sind es minus vier wie erstmals beim 6:2 für die MT (12.). Mal sind es nur minus zwei wie zuletzt in Durchgang eins beim 11:9 (22.).

Weil die Löwen danach weiter regelmäßig an Simic scheitern, Melsungen das entscheidende Bisschen besser ist im Abschluss, geht es schließlich mit 16:12 in die Kabine. Dabei stehen die Löwen mehr als ordentlich in der Abwehr. Wenn sie denn einmal stehen. Die meisten Treffer kassieren sie in der ersten und zweiten Welle. Es ist der gebundene Angriff, der den Löwen Probleme bereitet. Und ein Nebojsa Simic, der nicht zum ersten Mal in dieser Saison ein überragendes Spiel und neun Paraden aufs Feld zaubert.

Teufelskerl Simic zieht Löwen den Zahn – Halil Jaganjac feiert Comeback

Teufelskerl Simic zieht Löwen den Zahn. Melsunger Keeper macht ein außergewöhnliches Spiel und reißt seine ganze Mannschaft mit
Halil Jaganjac feiert in Melsungen sein Comeback.

Zu Beginn von Halbzeit zwei feiert Halil Jaganjac sein zweites Löwen-Comeback, zunächst exklusiv im Abwehrzentrum. Würfe sind aktuell für die immer noch schmerzende Schulter zu viel. Simic ficht das naturgemäß nicht an. Er setzt das nächste Zeichen, nimmt Juri Knorr einen Siebenmeter weg (17:12, 33.). Erik Balenciaga erhöht auf plus sechs für die MT (18:12, 35.). Jetzt wird es kritisch aus Löwen-Sicht. Joel Birlehm pariert zum dritten Mal, Patrick Groetzki macht sein zweites Tor: 18:14 (36.). Wichtig dranzubleiben!

Birlehm grapscht sich die nächsten Dinger, Kohlbacher stürmt davon: 18:15 und 18:16 – so kann es gehen. Plötzlich sind die in Blau spielenden Gelbhemden wieder voll im Spiel. Auszeit Melsungen (38.). MT-Coach Roberto Garcia Parrondo setzt auf den siebten Feldspieler. Doch seine Jungs sind nachhaltig aus dem Rhythmus, leisten sich jetzt die technischen Fehler und Fehlwürfe, die zuvor mehrheitlich auf das Löwen-Konto gegangen sind. Kohlbacher mit dem nächsten Gegenstoß nach Fehlwurf Jonsson stellt den Anschluss her (19:18, 43.).

Jaganjac macht Kristopans fest, feiert es gebührend. Die Löwen sind nicht nur voll in der Partie, sie brennen regelrecht. Elvar Jonsson hält mit Brachialgewalt aus dem Rückraum dagegen (20:18, 44.). Simic meldet sich mit Parade Nummer elf ebenfalls zurück, genauso wie Timo Kastening, der das 21:18 aus schwerem Winkel markiert (45.). Nach dem 22:18 von Rogerio Moraes sind es wieder minus vier, muss Sebastian Hinze die zweite Auszeit nehmen, brauchen die Löwen erneut Moral und erhöhte Schlagzahl, wenn sie bei einer tatsächlich gestandenen Spitzenmannschaft etwas holen wollen.

Stark, wie Birlehm gegen Ivan Martinovic pariert. Allerdings macht es Simic gegen Móré genauso gut. Mit 23:18 geht es in die letzten zehn Minuten. Was macht Simic? Er hält den dritten Siebenmeter, diesmal gegen Olle Forsell Schefvert. Jetzt versuchen es die Löwen mit dem siebten Feldspieler. Die erste Szene? Simic hält und wirft ins leere Tor (25:18, 52.). Dieser Mann ist heute nicht zu toppen. Groetzki verzweifelt an ihm ebenso (25:19, 54.). Die Partie ist entschieden. Die Löwen müssen sich dem besseren Team an diesem Abend beugen.

MT Melsungen – Rhein-Neckar Löwen 30:23 (16:12)

Teufelskerl Simic zieht Löwen den Zahn. Melsunger Keeper macht ein außergewöhnliches Spiel und reißt seine ganze Mannschaft mit
Joel Birlehm feiert eine Parade.

Löwen: Appelgren (1.-22., 2 Paraden), Birlehm (ab 22., 8 Paraden), Späth – Kirkeløkke (5), Plucnar, Knorr (2/2), Óskarsson, Móré (4), Holst (1), Davidsson (1), Groetzki (2), Schefvert (1), Gislason, Lindenchrone (1), Jaganjac, Zacharias, Kohlbacher (6)

Melsungen: Simic (1.-58., 16 Paraden, 1 Tor), Morawski (ab 58., ) – Kühn, Balenciaga (1), Mandic, Sipos, Kristopans (5), Ignatow, Moraes (3), Drosten (1), Jonsson (6), Arnarsson, Wolf (1), Hörr (1), Martinovic (4/2), Kastening (7/1)

Trainer: Sebastian Hinze – Roberto Garcia Parrondo

Schiedsrichter: Ramesh & Suresh Thiyagarajah

Strafminuten: Kastening (2), Kristopans (2) – Holst (2), Knorr (2), Kohlbacher (2), Jaganjac (4)

Siebenmeter: 3/3 – 2/5

Parierte / vergebene Siebenmeter: Simic hält gegen Knorr (33.), Knorr wirft drüber (41.), Simic hält gegen Schefvert (51.)

Spielfilm: 2:0, 4:2, 6:2, 6:4, 7:5, 10:7, 11:9, 15:10, 16:12 (HZ), 18:12, 18:16, 19:18, 25:18, 26:19, 28:21, 28:23, 30:23 (EN)