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Titelreife Löwen-Fans verdienen sich Bestnoten

Platz drei bei den EHF Finals wird gefeiert wie der Turniersieg

Platz drei wie Platz eins gefeiert, die Mannschaft nach dem Halbfinale aufgemuntert und sich vor aller Handball-Welt Respekt verschafft: Titelreife Löwen-Fans verdienen sich Bestnoten bei den EHF Finals Men 2024. Es ist nur folgerichtig, dass sich die Mannschaft samt Trainer- und Betreuerstab mitreißen lässt von dieser Stimmung.

Patrick Groetzki steht vor dem Löwen-Block und schwingt die gelb-blaue Fahne. Hinter ihm feiern rund Hunderte Fans in ihren knallgelben Shirts eine ausgelassene Party am Sonntagabend in der Hamburger Barclays Arena. Haben die Löwen die EHF European League gewonnen? Nein. Und doch werden sie gefeiert für eine Euro-League-Saison, mit der niemand gerechnet hat. Lediglich den Topteams Berlin und Flensburg mussten die Löwen Vorrang lassen. Durch das 32:31 im kleinen Finale gegen Dinamo Bukarest gehen sie als stolzer Dritter aus dem internationalen Wettbewerb.

„Wir hatten, anders als in der Bundesliga, das nötige Spielglück, enge Partien auch mal mit einem Tor zu gewinnen“, zieht Trainer Sebastian Hinze ein genauso knappes wie treffendes Fazit. Er steht nach dem Bukarest-Sieg mittendrin in der Jubeltraube, klatscht mit den Fans ab, lässt sich umarmen und gratulieren. Der Coach, seine Kollegen und Spieler wissen genauso wie die Löwen-Anhänger*innen, dass sie das Optimum aus dem Wettbewerb und dem Turnier geholt haben. Titelfavoriten wie Nantes und Sporting Lissabon haben es schließlich nicht zu den Finals nach Hamburg geschafft.

Titelreife Löwen-Fans verdienen sich Bestnoten: gemeinsame Jubelszenen tragen in die Sommerpause

Dass es nicht noch mehr geworden ist, lag an den leider schon berühmten schwarzen Löwen-Minuten. In zwei Tranchen, je eine pro Hälfte, warfen sie binnen weniger Minuten die Final-Chance aus dem Fenster. Die Füchse Berlin brauchten nur die Bälle aufzuklauben, die die Löwen liegenließen, und mit vollem Tempo Richtung Mikael Appelgren oder David Späth zu laufen – fertig war der Sieg. „Wer so viele Fehler macht, kann kein Spiel gewinnen, schon gar nicht gegen diese Füchse“, fasst Patrick Groetzki nach dem 24:33 im Halbfinale am Samstagabend zusammen.

Am Ende einer langen Saison sind es die gemeinsamen Jubelszenen von Hamburg, die den Löwen ein gutes Gefühl mitgeben in die Sommerpause. Die beiden finalen Bundesliga-Spiele zuhause gegen Magdeburg am Donnerstag (hier gibt es noch Restkarten) und in Leipzig am Sonntag werden vor allem geprägt sein von höchster Emotionalität, wenn allen voran Uwe Gensheimer zum letzten Mal im Löwen-Trikot zu sehen sein wird. Retten können die Löwen die HBL-Spielzeit nicht mehr. Sie können sie aber so abschließen, wie es die scheidenden Teamkollegen verdient haben.