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Torbjörn Klingvall zu Gast in Kronau

Schwedische Legende schult badische Trainer

Durch die guten Kontakte der Rhein-Neckar Löwen nach Skandinavien konnte der Badische Handball-Verband am vergangenen Wochenende ein Trainerfortbildung der besonderen Art anbieten. Mit Torbjörn Klingvall hatte der badische Bundesligist den aktuellen Junioren-Nationaltrainer Schwedens nach Kronau gelotst, der bei einem dreitägigen Trainer-Symposium die Besonderheiten der schwedischen Ausbildung im Nachwuchsbereich erklärte. Im Jugendleistungszentrum in Kronau wechselten sich theoretische und praktische Einheiten ab, in der der frühere Nationalspieler aus Schweden viele kleine Details verriet, mit denen Schweden in den zurückliegenden Jahrzehnten immer wieder Weltklasseakteure hervorgebracht hat.

„Für unsere Trainer ist es wichtig, auch einmal über den Tellerrand hinauszuschauen“, freute sich Dr. Pavol Streicher. Der Verbandstrainer hält dies gerade im Nachwuchsbereich für unerlässlich, um die eigenen Talente bestmöglich zu fördern und zu fordern. „Dank der Rhein-Neckar Löwen haben wir einen Top-Referenten gewonnen“, dankte Streicher dem Veranstalter der Fortbildungsmaßnahme. Insgesamt 41 Übungsleiter aus der Region hatten die Gelegenheit wahrgenommen und lauschten den Ausführungen Klingvalls.

Die schwedische Legende in Sachen Jugendtraining erklärte in unterschiedlichen Einheiten die Besonderheiten bei der Ausbildung von Kindern bis zum Juniorenbereich. „Es ist wichtig, die Talente in ihren unterschiedlichen Entwicklungsstufen unterschiedlich zu fordern“, sagte Klingvall, der in den praktischen Einheiten ins Detail ging. Rolf Bechtold, Leiter des Jugendinternats der Löwen, sah besonders da Unterschiede, wenn es darum ging, mit den jungen Spielern am Ball zu arbeiten. „In der Theorie gibt es nicht viel neues, aber in den Übungsformen gibt es durchaus verschiedene Ansätze“, sagte Bechtold, der sich darüber freute, dass die Löwen den Übungsleitern aus der Region diese Möglichkeit geben konnten.

Auf Initiative von Kent-Harry Andersson, dem Sportlichen Berater der Löwen, war Klingvall ins Badische gekommen. „Ich wurde immer wieder gefragt, welche Unterschiede es gibt, und welche Besonderheiten die schwedische Ausbildung hat“, erklärte Andersson. Um Antworten zu liefern, nahm er deshalb Kontakt zu Klingvall auf, der in seiner Heimat mehrere Bücher über das Nachwuchstraining geschrieben hat und durch dessen Hände in den zurückliegenden Jahrzehnten viele spätere Spitzenspieler gingen. „Es macht viel Spaß“, sagte Klingvall, der seine Einheiten in englischer Sprache abhielt, sich aber sicher sein konnte, bei Übersetzungsproblemen auf Andersson zurückgreifen zu können.