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Trainersuche hat begonnen (MM)

Dänischer Verband stellt Löwen-Coach Gudmundsson als neuen Nationaltrainer vor

KOPENHAGEN/MANNHEIM.Gestern um Punkt 16 Uhr ließ der dänische Handball-Verband im Kopenhagener Haus des Sports die (Trainer-) Katze aus dem Sack – und dass dort im Stadtteil Brøndby mit Gudmundur Gudmundsson der aktuelle Coach der Rhein-Neckar Löwen auf dem Podium saß, war alles andere als eine Überraschung. Der künftige Nachfolger von Ulrik Wilbek erhält beim „Dansk Håndbold Forbund“ einen Dreijahresvertrag, nachdem er zuvor eine Ausstiegsoption in seinem bis 2015 laufenden Löwen-Vertrag gezogen hatte.

„Es ist eine Ehre und eine tolle Herausforderung, mit solchen Spielern zusammenzuarbeiten. Das macht diesen Job spannend und so attraktiv“, freut sich Gudmundsson auf die Auswahl des Vizeweltmeisters, betont aber zugleich, dass die Entscheidung für Dänemark keine gegen die Löwen gewesen sei. „Mit denen habe ich in der laufenden Spielzeit noch einiges vor und ihnen gilt bis zum Ende der Saison meine ganze Kraft“, unterstrich der 52-Jährige, der im September 2010 die Badener von seinem Vorgänger Ola Lindgren übernahm.

Seit dieser Zeit ging Gudmundsson in 68 Prozent aller Spiele als Sieger vom Feld, holte im vergangenen Jahr mit dem EHF-Cup den ersten Titel für die Löwen und liegt in der aktuellen Bundesliga-Saison nur einen Punkt hinter Serienmeister THW Kiel. Dass sich nun trotzdem die Wege trennen, nachdem endlich die lange erhoffte Kontinuität einzukehren schien, überraschte deshalb viele Außenstehende.

Nach Informationen dieser Zeitung bot Gudmundsson bereits im Sommer dieses Jahres sogar an, die Ausstiegsklausel aus seinem Vertrag streichen zu lassen. Über die Bedingungen dafür konnten sich beide Seiten allerdings nicht einigen, das Angebot aus Dänemark war für den Isländer dann offenbar eine ansprechende Alternative.

Löwen-Geschäftsführer Thorsten Storm, der gestern auf dem „Clubmanager Summit“ in Leverkusen einen Vortrag hielt, war zu dieser Angelegenheit nicht zu erreichen, ließ aber über die Löwen-Homepage sein Bedauern über Gudmundssons Entscheidung ausrichten. „Ich persönlich finde das sehr schade, weil Gudmundur ein sehr guter Trainer ist und hier bei uns hervorragende Arbeit leistet“, sagte Storm. „Nichtsdestotrotz sind wir Profis und müssen uns auf die täglichen Aufgaben in der aktuellen Spielzeit konzentrieren.“ Dazu kommt nun die Suche nach einem neuen Coach, die nicht erst seit gestern angelaufen sein dürfte.

Immerhin scheint nach der Zusage Patrick Groetzkis auch die Personalie Uwe Gensheimer zugunsten der Löwen auszugehen. „Er bleibt“, meinte ein Insider, während der Kapitän Meldungen über eine definitive Einigung noch nicht endgültig bestätigen wollte: „Sorry, es gibt noch nicht Neues.“

Von Thorsten Hof