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Traumstart ins Jahr 2017

Löwen schlagen erneut den Champions League Sieger

Die Rhein-Neckar Löwen haben das erste Spiel nach der WM-Pause gegen KS Vive Tauron Kielce gewonnen. Im zehnten Gruppenspiel der VELUX EHF Champions League siegten die Badener mit 28:25 (16:13). Durch den Erfolg im Duell zwischen dem aktuellen Deutschen Meister und dem aktuellen Champions-League-Sieger ist für die Löwen in ihrer Vorrundengruppe B weiterhin alles möglich. Die Gelbhemden sind vier Spiele vor dem Ende der Gruppenphase nun Tabellendritter, einen Zähler hinter Spitzenreiter Kielce und punktgleich mit dem Zweiten Szeged. Den Einzug in das Achtelfinale haben die Löwen durch den Erfolg sicher, sollten Zagreb und Kristianstad ihre Spiele am Samstag nicht gewinnen.

In einem temporeichen Spiel, in dem es so schnell rauf und runter ging, als hätten die Akteure das Ende der Spielpause wegen der WM geradezu herbeigesehnt, waren nach zwölf Spielminuten schon 15 Treffer (9:6) gefallen. Die Löwen sprühten im Angriff geradezu vor Spielfreude und waren von der Abwehr der Gäste kaum zu stoppen. Vor allem Gudjon Valur Sigurdsson (fünf Treffer bis zur Pause) traf fast nach Belieben.

Doch die Löwen zeigten sich von allen Positionen torgefährlich. „Wir haben vor allem die erste und zweite Welle gut gespielt“, sagte Kreisläufer Hendrik Pekeler. In der Abwehr standen die Gastgeber, nimmt man die Güte des Gegners als Grundlage, gut. Andreas Palicka kam im ersten Durchgang auf starke acht Paraden. In der Anfangsphase konnten sie vier Ballgewinne zu Tempogegenstoßtreffern nutzen. Diese einfachen Tore halfen den Löwen, sich auf drei Treffer (9:6/15.) abzusetzen. Später lagen die Gelbhemden sogar mit vier Treffern vorne (12:8/22.). Allerdings mussten die Löwen sich den Vorwurf gefallen lassen, zu fahrlässig mit ihren Großchancen umgegangen zu sein. Hätten sie diese genutzt, hätten sie nach rund 20 Spielminuten schon mit sieben oder acht Treffer Differenz führen können – was zumindest schon einer Vorentscheidung gleichgekommen wäre. „Im ersten Spiel nach so langer Pause ist es normal, dass noch nicht alles klappt“, sagte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen.

Statt einer deutlichen Führung der Löwen, kamen die Gäste in einer Überzahl der Gastgeber (!) durch zwei Treffer per Tempogegenstoß kurz vor der Halbzeit auf einen Treffer heran (13:14). Doch die Löwen reagierten cool und lässig. Ein Treffer von Kim Ekdahl du Rietz und ein von Sigurdsson quasi mit dem Halbzeitpfiff ins verwaiste Tor der Gäste geworfener Ball (Kielce hatte den Schlussmann in Unterzahl zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Parkett genommen) sorgten dann doch wieder für ein kleines Polster für die Gastgeber zur Pause (16:13).

Nach dem Wechsel hatten die Löwen das Spiel erst einmal im Griff, spulten im Angriff ruhig und souverän ihr Programm ab und hatten einen weiterhin stark parierenden Palicka, der den Unterschied zwischen den beiden Mannschaften ausmachte, im Tor. So konnten die Gastgeber ihren Vorsprung gegen den Champions-League-Sieger weiter ausbauen. In der 39. Spielminute führten die Löwen erstmals mit fünf Treffern, Alexander Petersson war zum 19:14 erfolgreich. Drei Minuten später waren es nach einem Tor von Harald Reinkind sogar sechs Treffer Differenz (21:15) – auch weil der Respekt der Spieler von Kielce vor Palicka nun scheinbar enorm war. Zumindest warfen sie mehrmals aus besten Positionen über das Löwen-Tor.

Als es dann im Angriff dann begann, ein klein wenig zu hapern, nahm Jacobsen eine Auszeit und ließ anschließend im Angriff mit einem siebten Feldspieler agieren. Das änderte aber nichts an der Tatsache, dass sich die Badener nun im Angriff schwer taten, weil ihnen zu viele Fehler unterliefen und sie in dieser Phase zu viele Möglichkeiten ausließen. „Wir waren in dieser Phase zu hektisch“, so Jacobsen. So konnte Kielce verkürzen, war fünf Minuten vor dem Ende auf zwei Treffer herangekommen (25:23). „Uns ist es nach dem Wechsel nicht mehr gelungen, das Tempo im Angriffsspiel so hoch zu halten“, sagte Pekeler. Plötzlich war es wieder spannend. Jacobsen nahm seine letzte Auszeit, anschließend traf Petersson zum viel umjubelten 26:23 und dann auch zum 27:24. Als dann Palicka zwei Minuten vor Schluss mit seiner 15. Parade in dieser Partie gegen Tobias Reichmann zur Stelle war (Pekeler: „Wir hatten den besseren Torhüter“), war klar: Die Löwen würden diese Begegnung trotz einer kleinen Schwächephase als Sieger beenden. Und spätestens nach dem Siebenmetertreffer von Sigurdsson zum 28:24 stand die SAP-Arena Kopf. „Wir sind glücklich über den Erfolg“, sagte Jacobsen.

Rhein-Neckar Löwen – KS Vive Tauron Kielce 28:25 (16:13)

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka –  Schmid (3), Sigurdsson (7/2), Banea Gonzalez (2), Steinhauser (n.e.), Larsen (2), Reinkind (2), Gedeon Guardiola (1), Groetzki (1), Ekdahl du Rietz (4), Pekeler (1), Petersson (5)

KS Kielce: Szmal (ab 30.), Ivic – Jurecki (2), Walczak (1), Reichmann (3/1), Chrapowski, Kus, Aguinagalde (5), Bielecki (3), Jachlewski (1), Ivic, Strelek (4), Lijewski (2), Paczkowski (1), Zorman (2), Bombac (1), Djukic

Trainer: Nikolaj Jacobsen – Talant Dujshebaev

Schiedsrichter: Mazeika/Gatelis

Zuschauer: 7285

Strafminuten: 10/10

Siebenmeter: 2/2 – 1/1

Zeitstrafen: Pekeler (2), Groetzki (2), Reinkind (2), Petersson (4) – Kus (4), Chraposwki (2), Reichmann (2), Aguinagalde (2)  

Rote Karte:

Spielfilm: 3:0 (4.), 8:5 (11.), 11:7 (19.), 14:10 (25.), 14:13 (29.), 16:13 (Hz.), 19:14 (39.), 21:15 (42.), 24:19 (50.), 25:23 (55.), 28:25 (Ende)

Beste Spieler: Palicka, Sigurdsson, Petersson – Aguinagalde, Strelek.